Das Stadtarchiv verfügt über Deposita, Vor- und Nachlässe, Nachlasssplitter und Sammlungen zur Familien- und Stadtgeschichte von 87 Personen:
Dr. Heinrich Gottfried Wilhelm Angenete wuchs zusammen mit seinen 4 Geschwistern in Gütersloh auf wo er das Evangelisch Stiftischen Gymnasium bis zum Abitur besuchte. Für sein Studium verließ er seine Heimatstadt und legte 1914 das medizinische Staatsexamen ab. Wenig später nahm er als Feldarzt am 1. Weltkrieg teil und arbeitete anschließend als praktischer Arzt in verschiedenen Städten. 1925 kehrte Dr. Angenete nach Gütersloh zurück und bezog eine Praxis in der Kökerstraße 13. Auch nach seiner Rückkehr blieb das Reisen eines seiner Hobbys, das beweisen Reisen als Schiffsarzt vor dem 2. Weltkrieg, den er wiederrum als hochrangiger Truppenarzt und als Lazarettarzt in Bielefeld miterlebte. In seiner Heimat war Dr. Angenete bis ins hohe Alter mit seinem weißen VW-Käfer für seine Patienten unterwegs. Erst kurz vor seinem Tod zog er sich in den Ruhestand zurück.
Zuvor hatten er und seine Schwester ihren Nachlass geordnet. Sie schenkten dem Turnverein ein Grundstück und ein Gebäude für die Jugendarbeit (die Tennisanlage am Postdamm ist daraus entstanden). Dem Heimatverein, dessen Mitglied Dr. Angenete über 50 Jahre war, schenkten die Geschwister bereits 1982 die Gebäude der elterlichen Kornhandlung in der Kökerstraße samt den darauf befindlichen Fachwerk- und Backstein-Häusern Nr. 7, 9 und 11 a (Gartenhaus). In ihnen befindet sich heute das Stadtmuseum, dessen medizinische Dauerausstellung im Wesentlichen auf die Einrichtung von Dr. Angenetes Praxis zurückzuführen ist.
Im umfangreichen "Nachlass Angenete" befinden sich Aufzeichnungen aus seiner Zeit als Arzt und beim Militär, persönliche und geschäftliche Korrespondenzen, Fotoalben und Reisetagebücher sowie Aufzeichnungen über die Familiengeschichte.
Hermann Augustin wurde als jüngster Sohn des Louis Augustin (1849 – 1943) und seiner zweiten Frau Martha Grote in Gütersloh geboren. Der Vater war als Kaufmann und Prokurist in verschieden Firmen tätig und kam 1894 nach Gütersloh wo er 1902 eine Agentur für technische Artikel, Mehl und Getreide eröffnete. Hermann Augustin trat 1925 nach seiner Lehre in das väterliche Geschäft ein. 1931 heiratete er seine Frau Elfriede Arnz (1905 – 1995). Beide lernten sich im Haushalt des befreundeten Stadtbaurats Ludwig Schluckebier kennen. Als der Vater 1943 starb, war Hermann Augustin zur Marineverwaltung abkommandiert, konnte die Agentur jedoch nach seiner Rückkehr aus dem Krieg weiterführen.
Hermann Augustin war Zeit seines Lebens politisch interessiert. Anfang der 1920er Jahre wurde er Mitglied des Jungdeutschen Ordens. Nach dem Krieg setzte die Militärregierung ihn als Stadtverordneten ein, dieses Amt behielt er bis 1948, später wurde er auch zum Abgeordneten des Kreistages in Wiedenbrück gewählt.
Er setzte sich für Friedensprojekte ein, war Mitglied der Artur-Mahraun-Gesellschaft und in der von dieser initiierten Aktionsgemeinschaft „Deutsche Ombudsmann“.
Dem Stadtarchiv wurden Teile des Nachlasses von seiner Tochter Roswitha Bergk (*1937) übergeben. Darunter finden sich Schriftwechsel zu politischen Themen, ein Fotoalbum mit Postkarten des 1. Weltkriegs und Briefe von Louis Augustin an seine Familie.
Jehuda Barlev wurde 1911 in Gütersloh als Kurt Herzberg geboren. 1929 verließ der Sohn jüdischer Eltern für eine Lehre als Textilkaufmann seine Heimatstadt. 1938 wanderte er nach Palästina aus und entging so der nationalsozialistischen Verfolgung, der u. a. seine Mutter Klara Herzberg zum Opfer fiel. In Israel änderte er seinen Namen in Jehuda Barlev („Sohn des Herzens“). 1956 kehrte er mit seiner Familie nach Deutschland zurück und ließ sich in Köln nieder. Dort arbeitete er bei der israelischen Handelsmission, dem Konsulat und der Botschaft mit. Anfang der 1970er Jahre begann er mit der Erforschung der Geschichte der jüdischen Gemeinde seiner Heimatstadt. Hierzu veröffentlichte er mehrere Publikationen und Beiträge. Außerdem Korrespondierte er mit Überlebenden und Nachkommen jüdischer Familien, sodass ein Besuch dieser in den Jahren 1985 und 1986 in Gütersloh stattfinden konnte. Der Heimatverein verlieh ihm zur Würdigung seines Gesamtwerkes die „Eickhoff-Palette“. Auch die Stadt würdigte seine Verdienste im Dezember 1988 mit der Verleihung des Ehrenrings.
Dem Stadtarchiv übergab Jehuda Barlev seine Aufzeichnungen noch zu Lebzeiten. Im Bestand finden sich Unterlagen zur Vorbereitung seiner Publikationen zur Geschichte jüdischer Familien (darunter Abschriften aus anderen Archiven), Korrespondenzen mit Angehörigen und Überlebenden und genealogische Aufzeichnungen. Seine gesammelten Zeitungsausschnitte und Druckschriften wurden den entsprechenden Archivbeständen zugeordnet.
Christian Ferdinand Bartels war das jüngste von 8 Kindern des Kaufmanns Johann Wilhelm Bartels (1782 - 1851) und seiner Frau Sophie geb. Stahl (1791 – 1855). Nach dem Besuch des Gymnasiums in Duisburg, einer Lehre im Großhandel und anschließender Berufserfahrung, gründete er mit seinem ältesten Bruder Wilhelm (1818 - 1892) 1857 die Seidenweberei Gebr. Bartels. Die Firma war zeitweise der größte Arbeitgeber in der Stadt und bezog 1887 einen Neubau in der Berliner Straße. Für seine Familie, er heiratete seine Frau Maria geborene Kuhfuß 1859 und bekam mit ihr 14 Kinder, baute er das Haus Kirchstraße 18 aus (später Kreismusikschule). Auch innerhalb der Stadt war Ferdinand Bartels sehr engagiert. Seit 1892 war er Mitglied, seit 1899 Vorsitzender des Kuratoriums des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums. Zudem trat er als Mitbegründer mehrerer Vereine auf, so z. B. des Landwehrvereins, des Gesangvereins und des Verschönerungsvereins. Politisch war er Mitglied der "Konservativen Partei für Gütersloh und Umgegend", die ihn 1898 und 1903 als Kandidat für die Reichstagswahl aufstellte. Von 1887 bis 1904 war er Vorsitzender des Stadtverordnetenkollegiums. Ferdinand Bartels war eine einflussreiche Persönlichkeit der Stadt, ihm wurde 1896 der Titel "Kommerzienrat" und 1901 der Rote Adler-Orden 4. Klasse verliehen.
Der Nachlass der Familie Ferdinand Bartels wurde von seinem Sohn Martin (1875 – 1947) zusammengetragen. Da seine Ehe kinderlos blieb, verfügte er in seinem Testament, dass jeweils der älteste Nachkomme den Familiennachlass verwahren sollte. 1996 übergab die Familie den Nachlass als Depositum dem Stadtarchiv. Erschlossen wurde dieser, im Rahmen eines Werkvertrags, von Dr. Karsten Kelberg.
Der Bestand enthält überwiegend Dokumente privater Art (darunter einen großen Teil Briefe, genealogische Aufzeichnungen und Kriegstagebücher bzw. -erinnerungen). Die Seidenweberei Gebr. Bartels taucht nur durch eigene Drucksachen oder im privaten Schriftverkehr auf. Eine Besonderheit stellen die sog. „Geschwister-Rundbriefe“ und Gedenkmappen für verstorbene Familienmitglieder da. Die Schwerpunkte des Bestandes liegen auf folgenden Personen: Ferdinand Bartels (1834 – 1905), Hermann Bartels (1865 – 1950), Martin Bartels (1875 – 1947), Walter Bartels (1868 – 1927) und Gerhard Bartels (1883 – 1919).
Wilhelm Burkhard Bartels wurde als ältester Sohn von Johann Wilhelm Bartels (1782 - 1851) in Gütersloh geboren. 1837 trat er in das Tuchgeschäft des Vaters ein, welches er nach dessen Tod übernahm und ausbaute. Mit seinem jüngsten Bruder Ferdinand Bartels (1834 – 1905) gründete er 1857 die erste Seidenweberei Gebr. Bartels, überließ dem Bruder doch weitestgehend die Produktion. Wilhelm Bartels heiratete zwei Mal und bekam insgesamt 10 Kinder. Als Stadtverordneter regte er 1862 die Gründung der Städtischen Sparkasse an (in der Seidenweberei richtete der die erste Betriebssparkasse ein). Zeit seines Lebens war er ein großer Unterstützer des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums. Dieses gründete er 1851 mit und war Mitglied des Kuratoriums. Zur Grundsteinlegung am 26.03.1852 reiste der preußische König Friedrich Wilhelm IV an und übernachtete im Anschluss in seinem Haus (Kirchstraße 21). Des Weiteren war er Präsens des Verwaltungsrats der Barthschen Stiftung, Stadtverordnetenvorsteher, Mitglied des Presbyteriums und der christlich-konservativen Partei. Für seinen vielfältigen Einsatz für die Stadt und ihre Bürger wurde ihm der Kronenorden 4. Klasse (1865) und der Titel „Kommerzienrat“ (1874) verliehen.
Heinz Beck
Günther Behnke
Sammlung zur Hitlerjugend
Edith Böhmer
August Bottemöller
Hubert Brentrup
August Dreskornfeld
Annemarie Engbert
Heinrich Falke
Heinz Fissenwert
Irmela Fliedner
Reinhard Goldstein
Wilhelm Haberecht
Geschichte der Gütersloher Post
Ehemaliges Ratsmitglied der F.D.P. (bis 2009)
Friedrich Hark
Martin Harlinghausen
Familiennachlass Winkelhagen, Greve, Muncke, Krebs
Renate Hermstrüwer
Sammlungen zur Geschichte der Eisenbahn in mehreren Ordnern, von der Planung 1832 bis heute. Sowie verschiedene Dokumentationen über den 2. Weltkrieg und die Besatzungszeit.
Dr. Werner Husemann
Posaunenchor Isselhorst
Wilhelm Kipp
Familiengeschichte
Hof Kuhlmann/Köhler, Sundern Nr. 14
Heinrich Kornfeld
Porträts und Autographen von Komponisten und Künstlern
Dr. Waldemar Kramer
Nachlass des Familienverbands Kriele/Wulfhorst
Friedrich Wilhelm Kuhlmann
Ursela Langenkämper
Werner Lenz
Tochter des Superintendenten Heinrich Lohmann (1904-1975)
Fritz (Friedel) Maaß
Wilhelm Mahne
Gründer des Jungdeutschen Ordens (Sammlungen Heinrich Wolf, Helga Rethfeld, Dietrich Güth, Rudolf Jehner)
Prof. Dr. Robert Meldau
Erbschaft Dr. Angenete
Hermann Meyer
Sammlung zu Gaststätten
Karten 1. Weltkrieg
Hans-Dieter Musch
Ekkehard Niemöller
Ella Ortwirth (geb. Kornfeld)
Rosemarie Ossenkämper
Fritz Poggenklas
Erich Pott
Westfälische Teigwarenfabrik C. H. Diestelkamp
Harald Rethage
Paul Roehse
Anne-Margrit Roehse
Waltraut Roehse
Dr. Rudolf Rübesam
Zeitungsausschnittsammlung
stadtgeschichtliche Sammlung des Kneipp-Vereins Gütersloh e.V.
Kurt Schapitz
Georg-Wilhelm Schluckebier
Familiennachlass von Roswitha Bergk (geb. 1937)
Dr. Dietlind Schlüter
Eugen Schmidt
Paul Schürmann
Hanna Siekmann
Dr. August Stohlmann
August Strothotte
Wilfried Strothotte
Prof. Dr. Martin Tegtmeyer
Familiengeschichte Vogt/Wolf/Sager/Puwelle
Zeitungsausschnittsammlung
Erich Vornholt
Otto Walger
Fähnlein- bzw. Kameradschaftsführer der Hitlerjugend
amerikanische und britische Besatzung
Herbert Witt
Dr. Gerd Wixforth
Hermann Wulfhorst
Familie Gustav Hanstein (1870-1947, Prokurist der Firma Niemöller & Lütgert) und Georg Hanstein (1898-1996, Direktor der Carl-Schurz-Gesellschaft)
Hans-Jürgen Zumwinkel
Hanna Zurmühlen
Stadt Gütersloh
Der Bürgermeister
Berliner Straße 70
33330 Gütersloh
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