Jubiläumsprojekt: Tritt in die Vergangenheit

Wir befinden uns um das Jahr 1920 in der Berliner Straße. Vor der Martin-Luther-Kirche befinden sich Fachwerkhäuser, in dem linken wohnt der Bürgermeister Emil Mangelsdorf. 

Wir befinden uns in der Berliner Straße um das Jahr 1910, diesmal blicken wir in Richtung Norden. Wir erleben ein geschäftiges Treiben in der Innenstadt. Autos fahren hier noch selten, eher hört man Pferdehufe über das Kopfsteinpflaster traben. 

Um 1920 am Ende der Berliner Straße in der Einmündung zur Kirchstraße sah die Welt noch anders aus. Links befindet sich das Veerhoffhaus, in dem heute der Kunstverein seinen Sitz hat. Rechts wohnt die jüdische Familie Daltrop, die einen Schreibwarenhandel betreibt. Das Gebäude ist schon sehr alt. Früher wurde es als Rathaus genutzt und bereits in einer Urkunde von 1658 als "Amtsvogtei" bezeichnet. Einige Jahre später werden die Nationalsozialisten das Gebäude mutwillig in Brand stecken. Heute fahren hier Autos durch. 

1900 sahen die Berliner Straße und die Blessenstätte noch ganz anders aus. Links sehen wir die Häuser, die um den Alten Kirchplatz und die Apostelkirche gebaut sind. Geradeaus befindet sich das Geschäft Carl Bunse, in dem man Uhren, Teppiche und Herrenkleidung kaufen kann. Rechts davon befindet sich die Einmündung in die Blessenstätte.  

Vor uns liegt die "Kleine Packe", der Aufgang zur Apostelkirche. Um 1910 befanden sich hier noch keine Cafés, sondern Einkaufsläden. 

Vor uns liegt das 1864 erbaute Alte Rathaus mit dem Rathausplatz. Auch das Kaufhaus dahinter gibt es noch nicht. Das alte Rathaus wurde vom Kaufmann Heinrich Barth gestiftet und diente über einhundert Jahre lang als Verwaltungssitz. 1963 wurde der Abriss im Zuge der "Innenstadtsanierung" beschlossen. Davor war es ein häufig genutztes Motiv für Postkarten wie diese hier. 

1984 hatte das Auto längst die Stadt erobert, wie hier in der Friedrichstraße. Rechts befindet sich der Dreiecksplatz, damals noch mit stattlichen Bäumen umrahmt. Geradeaus schauen wir, wie heute auch, auf den Wasserturm. Heute parken jedoch keine Autos mehr am Straßenrand, stattdessen kann man bei einem der Cafés bei einem Getränk den Trubel um einen herum genießen. 

Auf dem heute nur noch vorhandenem Sockel thronte einst ein Kriegerdenkmal. Das Denkmal war den Gefallenen der Kriege gegen Dänemark, Österreich und Frankreich gewidmet und 4,30 m hoch. An zwei Seiten des Sockels befanden sich die Reliefs der in Bronze gegossenen Brustbilder Kaiser Wilhelm I. und des Reichskanzlers Fürst Bismarck. Eine Marmorplatte enthielt die Namen der Gefallenen in goldenen Buchstaben. Das Denkmal zeigt einen von der Kugel getroffenen Infanteristen, dem in Niedersinken ein Kamerad die Fahne aus der Hand nimmt und dabei mutig vorwärts stürmt. Die Einweihung fand am 10. Mai 1896 statt. Im Zweiten Weltkrieg wurde es eingeschmolzen und für die Rüstungsindustrie verwendet. 

Die Münsterstraße hat ihr Aussehen in den letzten einhundert Jahren sehr verändert. Diese Ansicht von ca. 1910 zeigt im Vordergrund das alte Fachwerkhaus Münsterstraße 1, dahinter befindet sich in der Nr. 3 die Krönigsche Apotheke.  

Am 9./10. November 1938 brannten in Gütersloh die Synagoge und die Wohnhäuser jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Auf dem heutigen Theodor-Heuss-Platz in der Feldstraße 25 stand damals das Haus der jüdischen Familie Meinberg, welches ebenfalls der Brandstiftung der Nationalsozialisten zum Opfer fiel. Die Feuerwehr hier im Vordergrund löschte die Brände nicht. Später befand sich auf dem Grundstück ein Parkplatz. Heute erinnern Stolpersteine an die bewegte Vergangenheit der Feldstraße 25. 

Bevor das Evangelisch Stiftische Gymnasium den großen, steinernen Bau bekam, in dem es noch heute seinen Sitz hat, befand es sich in einem Fachwerkhaus. Das Gymnasium wurde 1851 in Gütersloh gegründet. 

Das Bild zeigt das Kriegerdenkmal in Isselhorst um 1940. Damals gehörte Isselhorst noch zum Amt Brackwede, bevor es 1970 in die Stadt Gütersloh eingemeindet wurde.

Schon in den 1950ern befand sich in der Verler Straße ein Imbiss. Das Foto zeigt Friedrichsdorf um 1950, das damals noch zum Amt Avenwedde gehörte. Erst 1970 wurde es in die Stadt Gütersloh eingemeindet. 

Am 21. Oktober 1915 wurde auf dem Rathausplatz das Gütersloher Kriegswahrzeichen eingeweiht, das von mehreren Firmen gestiftet worden war. Es handelte sich um eine vier Meter hohe Säule in der Form eines Artilleriegeschosses. Für das Wahrzeichen konnten Nägel aus Gold, Silber und Eisen gekauft und in den hölzernen Eichenkranz eingeschlagen werden. Der Erlös kam den Kriegsgeschädigten zugute. 1917 wurde das Wahrzeichen sang- und klanglos abgebrochen, da das Interesse der Bevölkerung nachgelassen hatte.

Dieses Bild zeigt den Rathaus nach der Eröffnung des damaligen Neubaus mit dem Glockenspiel, das auch heute noch die Fassade ziert, vom Konrad-Adenauer-Platz aus. Der rechte Teil des Rathauses, heute Haus II, wurde bereits 1965 eröffnet. Die beiden Häuser waren damals noch mit vier Gängen verbunden. Vorher standen auf dem Gebiet viele Fachwerkhäuser, die für den Rathausneubau weichen mussten. Der Adenauerplatz diente bis vor einigen Jahren noch als Parkplatz.