Grüne Innenstadt Gütersloh

Der Platz hat wiederkehrende Änderungen hin zu einem vielseitig ausgestatteten und beliebten Umfeld für die Stadtgesellschaft erfahren. Die Grünbereiche dominieren gestalterisch in der attraktiven Umgebung mitsamt rahmengebender Baumreihen über zahlreichen Sitzgelegenheiten. Die Wasserspiele nutzen die offene Fläche aus und öffnen den Platz in alle Richtungen. Ein Trinkwasserbrunnen erfrischt im Sommer seine NutzerInnen. Die Bushaltestelle wurde mit umgestaltet. Sie thematisiert den Klimawandel und die Vermeidung von Vogelschlag.

Das Staudenbeet hinter dem Haupteingang des Rathauses ist ein Beispiel für die effektive Berücksichtigung von auch kleineren Flächen für eine Entsiegelung mit dem Potenzial zur Schaffung eines artenreichen Pflanzplatzes. Auch kleine Flächen können zur Klimaanpassung bzw. zur Regenwasserrückhaltung oder Hitzevorsorge im Sinne eines besseren urbanen Mikroklimas beitragen. Die Stadt Gütersloh möchte in der direkten Umgebung des Rathauses diesen Ideen und Ansätzen gerecht werden. So war dies einer der ersten Schritte des Projektes.

Der Büskerplatz ist als neu geschaffene Grünfläche ein Beispiel für die gelungene Integration von Stadtgrün in die dicht bebaute Umgebung der City. Der Platz verknüpft die Teilabschnitte der Berliner Straße an der Kreuzung zur Friedrich-Ebert-Straße und stellt eine Verbindung der angrenzenden Quartiere dar. Sitzbänke und Baumstandorte ergeben mit der optisch ansprechenden Blühwiese einen attraktiv ausgestatteten Platz. Der Büskerplatz kann als Eingangstor in eine als „Berliner Viertel“ benannten Umgebung gedacht werden.

Der erste sogenannte Tiny-Forest in Gütersloh erweitert als umzäunter Mikrowald mit einer Fläche von etwa 240 Quadratmetern das Spektrum an Maßnahmen zur Klimaanpassung inmitten der Innenstadt. Auf dieser kleinen Fläche soll mit zunehmender Zeit ein waldartiges Klima und eine entsprechend verschattete Umgebung entstehen. Spezieller Kompost und und hochwertige Pflanzenkohle ermöglichten dies. Auf diese Maßnahme weist auch eine Informationstafel zur Orientierung für Interessierte und Passanten oder auch Gäste hin.

Die Umgebung der Stadtbibliothek ist aufgrund ihrer Lage eine Art Eingangstor in die Innenstadt. Der Übergang von den umgebenden Parks und Grünflächen in die dicht bebauten Quartiere unweit der Fußgängerzone erfolgt auf kurzen Wegen. Auch in auf den ersten Blick versteckt erscheinenden Lagen finden sich verschattete Wegesysteme und unverhoffte Abkürzungen. Der Lesegarten der Stadtbibliothek ist inmitten dieser Umgebung als ehemals versiegelte Fläche ein Beispiel für viele attraktive und öffentlich zugängliche Aufenthaltsbereiche.

Das sogenannte Berliner Viertel steht als Begriff für die Idee eines Quartiers entlang der namensgebenden Straße. Dieser räumliche Verlauf kann durch Baumpflanzungen gestärkt werden. Für die unterschiedlichen Nutzungsansprüche kann durch eine Erhöhung des Grünanteils ein Mehrwert herbeigeführt werden. Ergänzend zu Ideen des Vereins Klimaoase e. V. erfolgte eine gestalterische Anpassung des Spielplatzes an der Martin-Luther-Kirche. Insgesamt sind entlang der Berliner Straße weitere Ausstattungen im öffentlichen Raum möglich.

Der Dreiecksplatz verbindet die ihn umgebenden Quartiere miteinander. Hierzu gehören auch der Theaterplatz oder auch die fortgeführte Wegeverbindung über die Baumstraße. Die vorhandenen Verkehrsflächen und versiegelten Bereiche weisen ein hohes Potenzial für die Umsetzung von Maßnahmen im Sinne der „Klima-Oase“ auf. Baumreihen oder Entsiegelungsflächen sind denkbar. Wasser- und Grünelemente kommen am Theodor-Heuss-Platz in Frage. Eine optische Verbindung zum Berliner Platz kann geschaffen und gestärkt werden.

Ergänzend zu Vorüberlegungen rund ums Berliner Viertel und den Dreiecksplatz ist auch die Königstraße bis hin zum Kreuzungsbereich mit der Münsterstraße in den Blick zu nehmen. Hier sind Teilflächen für Baumpflanzungen oder Entsiegelungen denkbar. Mobiles Grün und Sitzgelegenheiten sollen daher schon zeitnah geschaffen bzw. umgesetzt werden. Solche Maßnahmen können bereits in kleiner Anzahl eine große Wirkung erzielen und die Wegeverbindungen zu allen Nachbarquartieren zusätzlich stärken.

Der attraktiv gelegene Kolbeplatz bietet Platz für bisher nicht bedachte Maßnahmen. Hierzu gehören auch kleinflächige Standorte für Baumpflanzungen oder für Versickerungsflächen. Temporäre Grün- oder Verschattungselemente stellen insbesondere für Gewerbetreibende eine Option zur Qualifizierung von Außengastronomieflächen dar. Insgesamt geht mit der Erhöhung des Grünanteils ein stark erhöhtes Potenzial für eine einladende und die intuitive Wegeführung verstärkende Gesamtwahrnehmung des Platzes einher.

Der Stohlmannplatz eignet sich aufgrund seiner Lage und Anbindung an die City mit dem vorhandenen Baumbestand als Fläche für eine kleinräumliche Entsiegelung und als Beispiel für weitere Kleinflächen im Stadtgebiet mit ähnlichen oder identischen Potenzialen. So weist die Innenstadt aufgrund der bereits vorhandenen Dichte an Grünflächen und -Verbindungen (Pättkensystem) ein Potenzial als grünes Verbundsystem auf. Dieses gilt es mit kleinteiligen Maßnahmen zu stärken und zudem zukunftsfähig zu sichern.

Der Strengerstraße wird als Verbindung zwischen dem Zentrum und der Fußgängerzone sowie dem Bahnhof eine große Aufmerksamkeit zu Teil. Pendler und Gäste betrifft dies ebenso wie StadtbewohnerInnen. Als Eingangsbereich in die Innenstadt kann die Straße daher insbesondere durch eine Baumreihe in ihrer Funktion betont werden. Die Qualität als fußgänger-und radfahrfreundliche Wegeverbindung kann dabei durch eine begrünte Versickerungsmulde sowie eine durchdachte Aufteilung des Straßenquerschnitts gestärkt werden.