Klimaschutzprogramme, -konzepte und -projekte
Mit Förderung des Bundesministeriums für Umwelt hat die Stadt Gütersloh 2013 ein Klimaschutzkonzept erarbeitet.

Seit dem 01.01.2015 wird das Klimaschutzkonzept mit den folgenden Leitzielen umgesetzt:
- die örtlichen CO2-Emissionen werden bis 2022 um 20 Prozent gegenüber 2011 gesenkt, bis 2030 um 30 Prozent
- der Strombedarf der Haushalte in Gütersloh sinkt bis 2022 um 5 Prozent; eine Reduzierung um 10 Prozent bis 2030 wird angestrebt
- der Energiebedarf für Wärmenutzungen in Haushalten in Gütersloh sinkt bis 2022 um 15 Prozent, bis 2030 um 30 Prozent
- der Anteil der örtlichen erneuerbarer Energien am jeweiligen Strombedarf steigt bis 2022 auf mindestens 25 Prozent, bis 2030 auf 30 Prozent
- der Anteil erneuerbarer Wärmeerzeugung inklusive Abwärmenutzung am jeweiligen Wärmebedarf (ohne interne Prozessenergie Pfleiderer) steigt bis 2022 auf 15 Prozent, bis 2030 auf 25 Prozent.
- der Anteil der Kraft-Wärme-Kopplung am Strombedarf (inklusive das Heizkraftwerk Mohn) steigt bis 2022 auf 23 Prozent, bis 2030 auf 30 Prozent
- Effizienzsteigerung und Klimaschutz in Unternehmen sind wichtige Bausteine der Gütersloher Wirtschaftsförderung. Es wird angestrebt, mit den örtlichen Unternehmen eine Vereinbarung zur freiwilligen Reduzierung der CO2-Emissionen im Gewerbe um 20 Prozent bis 2022 abzuschließen
- im innerstädtischen Verkehr wird das Fahrrad zum wichtigsten Verkehrsmittel. 10 Prozent der heutigen PKW-Fahrten sollen bis 2022 durch das Fahrrad und den ÖPNV ersetzt werden.
- in alle Aktivitäten müssen die Bürgerinnen und Bürger einbezogen werden. Dies soll im Rahmen eines „Gütersloher Klimabeirats“ erfolgen
- die Stadt sieht sich als Vorbild und Organisatorin der Gütersloher Klimaschutzaktivitäten.
Die Auseinandersetzung mit dem Klimaschutz hat in der Stadt Gütersloh inzwischen eine langjährige Tradition:
Klimaschutzprogramm von 1995
Daserste Gütersloher Klimaschutzprogramm wurde 1995 aufgestellt. Die meisten der gut 50 Projektvorschläge, die sich im Wesentlichen an die Kommunalverwaltung richteten, wurden in den Folgejahren von der Stadt oder den Stadtwerken Gütersloh umgesetzt.
Klimaschutzprogramm ab 2007
Das zweite Klimaschutzprogramm wurde ab 2007 als laufender Prozess aufgestellt, dessen einzelne Projektbausteine über das Internet kommuniziert und fortwährend ergänzt werden. Es wurde daraufhin der Koordinierungskreis Klimaschutz in der Stadtverwaltung gegründet, dessen Aufgabe es ist, Projekte und Maßnahmen zum Klimaschutz zu entwickeln, zu koordinieren, die Umsetzung zu begleiten und entsprechende Programme und Berichte für den Umweltausschuss vorzubereiten.
Nr. | Themen | Federführend | Arbeitspapiere |
---|---|---|---|
1 | Energieleitlinien für kommunal nutzungsorientierte Gebäude | Hochbau | |
2 | Konzept zur energetischen Sanierung kommunal nutzungsorientierter Gebäude | Hochbau | |
3 | Wärme- und energietechnische Sanierung vermieteter städt. Gebäude | Immobilien-wirtschaft | |
4 | Förderung eines energiesparenden Gebäudenutzerverhaltens (E-fit) | Hochbau/ | |
5 | Energiekonzept Kläranlage Putzhagen | Tiefbau | |
6 | Energiesparkonzept | Stadtplanung/ Tiefbau | Energiekonzept Signalanlagen |
7/8 | Energetische Vorgaben in BPlänen und bei Grundstückskaufverträgen | Stadtplanung/ | |
9 | Klimaschonendes Fahrzeugkonzept | Organisation und Personal/ Stadtreinigung | |
10 | Mobilitätsmanagement | Stadtplanung | |
11 | Kommunales Energie- und Klimaschutzkonzept mit Energie-/CO2-Bilanz | Umweltschutz | |
12 | Energiekonzept der Stadtwerke sowie Energieversorgungskonzept | Stadtwerke/ Stadtplanung/ Hochbau/ Umweltschutz | |
13 | Klimaschonende Biomasseverwertung | Stadtwerke/ Grünflächen | |
14 | Städt. Stromlieferung - Ökostrom | Immobilien-wirtschaft | |
15 | Klima- und Ressourcenhaushalt | Umweltschutz | |
16 | Energiekonzept Städt Klinikum | Klinikum | in Bearbeitung |
17 | Energieausweis für öff. Nichtwohngebäude | Immobilien-wirtschaft | |
18 | Heizspiegel / Energiespar-Ratgeber Gütersloh | Umweltschutz | |
19 | Green IT | Organisation und Personal /Jugend und Bildung | |
20 | Sonnenenergienutzung | Umweltschutz | |
21 | Altbaupreis | Umweltschutz/ KlimaTisch e.V. | |
22 | Wettbewerb Kommunaler Klimaschutz | Umweltschutz | |
23 | Verwaltungsvollzug Klimaschutz (EEWärmeG, EnEV) | Bauordnung | in Bearbeitung |
24 | Saison-Komposttonne | Stadtreinigung | |
25 | Öffentlichkeitsarbeit Klimaschutz und Energie | Umweltschutz | |
26 | Windenergieanlagen | Stadtplanung/ Stadtwerke | |
27 | Klimaschutzsiedlung | Stadtplanung | |
28 | Klimaneutraler Druck | Umweltschutz | |
29 | Klimafolgenanpassungsbericht | Umweltschutz/ Ordnung/ Feuerwehr/ Stadtplanung/ Stadtentwässerung/ Grünflächen |
Integriertes Klimaschutzkonzept ab 2013
Das Integrierte Klimaschutzkonzept für die Stadt Gütersloh wurde im Herbst 2013 beschlossen. Es setzt Klimaschutzziele für den Zeitraum bis 2022 und gibt darüber hinaus Perspektiven bis 2030 durch eine Vielzahl von Maßnahmenvorschlägen. Das Konzept wurde gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und zusätzlich von den Stadtwerken Gütersloh finanziell unterstützt. Es ist in drei Teile gegliedert:
Über Ergebnisse wird fortlaufend im Auschuss für Umwelt- und Klimaschutz berichtet:
Arbeitsbericht 2022 und Arbeitsplan 2023
Arbeitbericht 2021 und Arbeitsplan 2022
Arbeitsplan 2021
Klimaschutzbericht 2020
Arbeitsplan 2020
Klimaschutzbericht 2019
Arbeitsplan 2019
Klimaschutzbericht 2018
Arbeitsplan 2018
Klimaschutzbericht 2017
Arbeitsplan 2017
Klimaschutzbericht 2016
Arbeitsplan 2016
Klimaschutzbericht 2015
Arbeitsplan 2015
Klimaschutzbericht 2013/2014
Förderung durch BMU-Klimaschutzinitiative ab 2013
BMU-Klimaschutzinitiative
Austausch der Beleuchtung mit Mittel des BMU Förderprogrammes - Sanierung von Innenbeleuchtung
Die Beleuchtungen sollen aufgrund Ihres Alters, dem vorliegenden von Defekten einiger Leuchten und vorrangig des hohen Energieverbrauches saniert werden. Gleichzeitig soll mit diesen Maßnahmen auch eine bessere und hellere Ausleuchtung der Klassen, Flure und Hallen erzielt werden. Hierfür wurde dann ein Antrag auf Förderung der Maßnahmen beim BMU für das Förderprogramm Sanierung von Innenbeleuchtung für folgende Objekte gestellt:
Gebäude | Förderkennzahl |
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Schulzentrum Ost – 3-fach Sporthalle | FKZ 03KS5292 |
Grundschule Blankenhagen | FKZ 03KS5271 |
Grundschule Blücher | FKZ 03KW5270 |
Grundschule Pavenstädt - Turnhalle | FKZ 03KS5277 |
Grundschule Nordhorn | FKZ 03KS5317 |
Grundschule Edith-Stein | FKZ 03KS5322 |
Mit den Zuwendungsbescheiden vom 02.08.2013 und 21.11.2013 wurde die Bewilligung alle Maßnahmen erteilt und die Umsetzung der Maßnahmen ist in dem Bewilligungszeitraum vom 01.04.2014 bis 31.10.2014 durchzuführen.
Eine weitere Förderung wurde mit Zuwendungsbescheid vom 21.11.14 erteilt:
Sanierung der Innen- und Hallenbeleuchtung der Stadthalle Gütersloh | FKZ 03K00307 |
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Die Umsetzung der Maßnahme wurde bewilligt für den Zeitraum vom 01.12.2014 bis 30.11.2015.
Die Maßnahmen waren nur durch die Förderung durch das BMU möglich.
Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu
einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen."
Zuwendungen aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative:
Sanierung der Außenbeleuchtung des Schulzentrums Ost | FKZ 03K04116 |
Sanierung der Innenbeleuchtung mittels LED-Technik im Forum der Anne-Frank-Gesamtschule der Stadt Gütersloh | FKZ 03K05239 |
Umstellung der Wärmeversorgung (von 90 %) des Städt. Gymnasiums und der Hauptfeuerwache in Gütersloh von Erdgas auf eine Holzpellet-Heizanlage | FKZ 03KS8230M |
Sanierung der Innenbeleuchtung des | FKZ 03K09218 |
Sanierung der Außenbeleuchtung mittels LED- | FKZ 03K13966 |
Informationen sind beim BMU unter www.klimaschutz.de und beim Projektträger Jülich unter www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen einsehbar und erhältlich.


Klimaschutzmanagement ab 2015
Die Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzepts, das bereits nach den Richtlinien der Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert wurde, wird nun gleichfalls vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Hierzu wird die Stelle eines Klimaschutzmanagers im Fachbereich Umweltschutz für drei Jahre mit 65 Prozent der Kosten bezuschusst. Der Klimaschutzmanager Helmut Hentschel nimmt seinen Dienst Anfang Januar 2015 auf. Die Förderung der Stelle wurde ab Januar 2018 für weitere zwei Jahre verlängert.
Helmut Hentschel bringt bereits eine langjährige Berufserfahrung unter anderem als Klimaschutzmanager der Stadt Schmallenberg mit und wird einen Arbeitsschwerpunkt bei der Unterstützung von Klimaschutzmaßnahmen im Gewerbe setzen (vorrangig in kleinen und mittleren Unternehmen), da der Gewerbesektor laut Klimaschutzkonzept mit Abstand die größten CO2-Emissionen in Gütersloh verantwortet. Daneben soll er auch die Umsetzung möglichst zahlreicher weiterer Projektvorschläge des Konzepts organisieren und für das Controlling im Klimaschutz verantwortlich sein. Dazu zählen unter anderem das wiederkehrende Beschlusscontrolling, die CO2-Bilanzierung und die regelmäßige Berichterstattung.
Titel des Vorhabens: “KSI: Einstellung eines Klimaschutzmanagers zur Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzeptes Stadt Gütersloh”
Förderkennzeichen: 03KS8230
Die Laufzeit des Klimaschutzmanagements ist vorerst auf den Förderzeitraum 2015 bis 2017 begrenzt und wurde um 2 Jahre 2018 und 2019 verlängert (mit reduziertem Fördersatz).
Beteiligte Partner:
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
Projektträger Jülich


Bericht zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels von 2018
Anpassung an die Folgen des Klimawandels
Im Auftrag des städtischen Umweltausschusses hat die Verwaltung im Juli 2018 einen „Bericht zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in der Stadt Gütersloh“ vorgelegt. Nach einem kurzen Blick auf die Rahmenbedingungen in Gütersloh und den allgemeinen und regionalen Kenntnisstand zum Klimawandel werden darin schwerpunktmäßig folgende Handlungsfelder dargestellt:
• Aufgaben der Stadtentwässerung im Hochwasserschutz
• Stadtgrün
• Stadtentwicklung und Bauen
• Katastrophenschutz
• Gesundheit und Erholung
• Land- und Forstwirtschaft
Die Handlungsbezüge zur Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation sowie kurze Übersichten mit Schlussfolgerungen und Empfehlungen werden in den Schlusskapiteln 10 und 11 aufgezeigt. Der Bericht endet mit Quellenhinweisen und Links zur weiteren Vertiefung von Einzelaspekten.
Der Bericht erhebt keinen Anspruch auf eine umfassende Darstellung der Problematik, sondern konzentriert sich auf die aus heutiger Sicht relevanten Aspekte für das Gütersloher Stadtgebiet. Die empfohlenen Maßnahmen erfordern in vieler Hinsicht noch weitere Detailarbeiten und sollen in einem Workshop im August näher präzisiert werden.
Download:
Klimaanpassungsbericht Gütersloh 2018
Energie- und Treibhausgas-Bilanz der Stadt und der Stadtverwaltung 2020
Die Energie- und Treibhausgas-Bilanz der Stadt und der Stadtverwaltung Gütersloh für den Zeit-raum 2011 bis 2018 wurde auf Basis der Bilanz für den Kreis Gütersloh durch die Energielenker Beratungs GmbH erstellt.
Gütersloh ist eine wachsende Stadt, die Einwohnerzahl nimmt um etwa 1 % pro Jahr zu. Gütersloh ist geprägt (energetisch) durch einen überdurchschnittlich hohen Anteil der Wirtschaft an Energie-verbrauch und Emissionen.
Im Bereich der Haushalte gelingt es, die Emissionen konstant zu halten und damit den Einwohner-zuwachs zu kompensieren.
Der Wirtschaft (Zahlen auf Basis des Landkreises) ist es gelungen, ihre spezifischen Emissionen je Euro BIP zu senken. Wesentlicher Faktor ist der zunehmende Anteil an CO2-frei erzeugtem Strom, hier profitiert Gütersloh vom Bundestrend. Die Bilanzierung erfolgt auf Basis der Stromkennzeich-nung im Bundesmix.
Im Verkehrsbereich sind Verbräuche und Emissionen leicht angestiegen, innerorts konstant, hier bewegt Gütersloh sich im Bundestrend. Verbräuche aus Flugreisen sind nicht berücksichtigt, sie werden an den Standorten von Flughäfen bilanziert.
Die örtliche Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien wird nur gezeigt, ist in der Bilanz nicht zugerechnet. Direkt erkennbar wird die Rolle der örtlichen Stromerzeugung aus Erneuerba-ren Energien, z.B. am Anstieg der Stromerzeugung aus Windenergie 2017/2018 und der wach-senden Zahl und Leistung von Photovoltaikanlagen.
Die Stadt selbst hat mit ihren Liegenschaften und Fuhrparks einen Anteil von 1 % am gesamten Verbrauch. Die Daten sind nicht witterungsbereinigt, die Gasverbräuche schwanken deshalb um bis zu +/- 15 %. Tendenziell sinkende Energieverbräuche und Emissionen werden ab 2015 durch Unterbringungen überlagert. Im Energiebericht wird diese Entwicklung gebäudespezifisch differenziert.
Download:
Energie- und Treibhausgas-Bilanz Gütersloh 2020