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Bauernsenfe (Teesdalia)

Der Bauernsenf gehört zur Familie der Kreuzblütlergewächse. Die einheimische Art wächst als einjährige krautige Pflanze und erreicht eine Wuchshöhe von etwa 8 bis 20 Zentimeter, ihre Blütezeit reicht von April bis Juni.

Die Pflanze ist sehr lichtbedürftig und wächst in offenen Sandrasen, an Wegen, in Sandgruben und früher auch in mageren Ackerunkraut-Gesellschaften. Der Bauernsenf bevorzugt kalkfreie (saure), sehr nährstoffarme, trockene und sandige Böden und ist damit eine typische Art der lückigen Sandmagerrasen.

Die Art ist in den Sandgebieten Nord- und Ostdeutschlands weit verbreitet und war früher auch häufig (volkstümlicher Name!), doch findet man sie heute oftmals nur noch zerstreut. Nach Süden nimmt die Häufigkeit deutlich ab oder sie fehlt ganz.

Bauernsenf
Bauernsenf, Foto: Jürgen Albrecht

Der Bauernsenf zählt zu den in Deutschland heimischen Pflanzen. Nach der Roten Liste NRW 2011 wird der Bestand in allen Großlandschaften von NRW als gefährdet oder stark gefährdet eingestuft. Für die Westfälische Bucht und das Westfälische Tiefland hat der Bauernsenf den Status „gefährdet“.

Im Rahmen eines umfassenden faunistischen und floristischen Monitorings für das Gebiet der Niehorster Heide (2012) konnten hier vereinzelt bzw. in kleineren Beständen Vorkommen des Bauernsenf nachgewiesen werden. Hier kann sich die Art im Zuge der durchgeführten Ausgleichsmaßnahmen wieder ausbreiten. Für das Gütersloher Stadtgebiet verzeichnen Kulbrock et al. (2006, dort auch aktuelle Verbreitungskarte für den Raum Gütersloh-Bielefeld) darüber hinaus nur noch zwei weitere Fundorte in Avenwedde und Friedrichsdorf. Zusammen mit Funden der aktuellen floristischen Kartierung NRW beschränkt sich das Vorkommen des Bauernsenfs in Gütersloh auf allenfalls ein halbes Dutzend Standorte. Die ehemals häufige Art der Heidesandgebiete befindet inzwischen also bereits auf dem Weg zur Rarität.

Hilfsmaßnahmen:
Ähnlich wie beim Berg-Sandglöckchen ist neben dem strengen Schutz aller bis heute erhaltenen flächigen Sandmagerrasen und Heiden darauf zu achten, dass die kleinen nährstoffarmen Saumbiotope entlang von Weg- oder Waldrändern erhalten bleiben und vor Nährstoffeintrag aus angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen geschützt werden.

Quellen: