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Besenheide (Calluna vulgaris)

Die Besenheide ist auch unter den Namen Heidekraut oder Erika bekannt. Der verholzende und immergrüne Strauch wächst relativ langsam und kann etwa 40 Jahre alt werden. Seine Höhe beträgt 30 bis 100 Zentimeter, letztere setzt aber eine ungestörte Entwicklung voraus.

Besenheide in Niehorst, Foto: Jürgen Albrecht
Besenheide in Niehorst, Foto: Jürgen Albrecht

Natürlich verbreitet ist die Besenheide in ganz Europa mit Schwerpunkt in Mittel- und Nordeuropa, im Osten kommt sie bis Westsibirien vor. Zu den typischen Lebensräumen zählen Heiden, Moore, Dünen und lichte Wälder. Bevorzugt werden sonnige bis lichte Standorte, vornehmlich auf kalkfreien (sauren) und nährstoffarmen Böden. Dank symbiontischer Wurzelpilze kann sie auch auf extrem nährstoffarmen Böden gedeihen.

Die Besenheide blüht vom Spätsommer bis Herbst weiß und rosa bis purpurn. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, vor allem durch Honig- und Wildbienen sowie Schmetterlinge. Eine Windbestäubung ist ebenfalls möglich.

Die Besenheide stellt in der Imkerei eine wichtige Bienenweide dar, da ihr Nektar einen hohen Zuckeranteil enthält. Der von den Bienen gewonnene Heidehonig hat ein kräftiges Aroma. Typisch für den Heidehonig ist seine geleeartige Konsistenz.

Die Pflanze ist auch für Wildpflanzengärten zu empfehlen und zur Begrünung sandiger Böschungen geeignet. Sie ist darüber hinaus auch eine beliebte Zierpflanze, allerdings stammen die meisten käuflichen Heidesorten von der Gattung Erica ab. Früher diente die Besenheide auch zur Herstellung von Besen (Name!).

Die Besenheide zählt zu den in Deutschland heimischen Pflanzen. Sie wird allgemein als nicht gefährdet angesehen und gehört auch nach der Bundesartenschutzverordnung nicht zu den besonders geschützten Pflanzen. Auch nach der Roten Liste für das Land NRW gilt die Besenheide in allen Großlandschaften als ungefährdet, jedoch gehen die Bestände landesweit zurück (Lienenbecker 2001).

Die Besenheide hat auch in Gütersloh über Jahrhunderte das Landschaftsbild geprägt. Heute ist sie hier nur noch in wenigen Relikten – vor allem in Niehorst (Niehorster Heide und Umfeld) – anzutreffen, z.B. an sandigen Wegrändern.

Hilfsmaßnahmen
Die Neuanlage von Heideflächen ist ein Ziel der Stadt Gütersloh im Bereich der Niehorster Heide bei der Herrichtung von Kompensationsflächen zum Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft. Hier hat es sich bewährt, auf den blank abgeschobenen Sandboden Mahdgut von Heideflächen auszustreuen, aus dem nach etwa 2 Jahren die ersten Heidepflänzchen auskeimen. In der Folge entwickelt sich ohne weitere Einsaat ein Sandmagerrasen, der allerdings vor allem in den Anfangsjahren von sich aggressiv ausbreitenden Neophyten und Baumkeimlingen frei zu halten ist. Ähnlich erfolgreich waren entsprechende Unterstützungsmaßnahmen des Hegerings für eine kleine Heidefläche in Sundern und für die Düne, die im Zuge der Dalkerenaturierung Im Füchtei aufgeschüttet wurde.

Eine schnellere Methode zur Heidekultivierung hat M. Sieweke in Marienfeld entwickelt. Er vermehrt Stecklinge der Besenheide sehr erfolgreich und hat in seinem Garten im Südfeld neben der Hohen Heide ein regelrechtes Heideparadies geschaffen. Mit den richtigen Maßnahmen ist es also nicht schwer, auf geeigneten Flächen Heide wieder zu begründen. Allerdings sollte das Saatgut bzw. die Heide aus dem direkten Umfeld, zumindest aus der engeren Region stammen, um genetische Verfälschungen auszuschließen. Keinesfalls dürfen Pflanzen aus dem Gartenhandel in die Landschaft verbracht werden.

Vorrang sollten ohnehin der Schutz und gegebenenfalls die Pflege noch vorhandener Heidebestände genießen, u.a. an sonnigen Wald- und Wegrändern, wo der Eintrag von Dünger und das Lagern von Schnittgut, Abraum, Abfällen etc. unbedingt unterbleiben sollten. Solche Heidereste bieten auch Raum für andere gefährdete Pflanzenarten der Sandmagerrasen und sind attraktiv für vielerlei Tierarten, u.a. Wildbienen, Ameisen, Schmetterlinge und Reptilien.


Quellen: