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Glockenheide (Erica tetralix)

Die Glockenheide, auch Moor-Glockenheide genannt, kommt vor allem im atlantischen Europa wie Spanien, Portugal, Nordfrankreich, England und Dänemark vor. Der Verbreitungsschwerpunkt in Deutschland liegt im Nordwestdeutschen Tiefland.

Glockenheide
Glockenheide, Foto: Jürgen Albrecht

Es handelt sich um eine immergrüne Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 15 und 50 cm erreicht. Ihre Blütezeit reicht von Juni bis September.
Blütenbesucher wie Hummeln und Tagfalter sind für die Bestäubung kaum von Bedeutung. Windbestäubung ist möglich, aber relativ selten, spontane Selbstbestäubung ist dagegen weit verbreitet. Die Hauptbestäubung aber erfolgt durch die nur 1 mm großen Insekten aus der Gruppe der Blasenfüße, die sogenannten „Gewitterwürmchen“.

Bei der Glockenheide handelt es sich um eine einheimische Pflanze, die in Deutschland als nicht gefährdet angesehen wird. Nach der Bundesartenschutz-Verordnung ist die Pflanze auch nicht besonders geschützt.

Auch in der Roten Liste NRW wird die Glockenheide noch als ungefährdet angesehen, wird jedoch mit dem Zusatz "von Naturschutzmaßnahmen abhängig" geführt. In der Großlandschaft Westfälische Bucht gilt die Art als gefährdet. Auch im Kreis Gütersloh ist die Glockenheide trotz der noch relativ weiten Verbreitung unbedingt als gefährdet einzustufen, da sie bis auf wenige Ausnahmen heute nur noch an Kleinststandorten, z.B. entlang von Wegrändern oder Grabenböschungen, vorkommt. In Gütersloh kommt die Glockenheide in kleineren Beständen noch auf dem ehemaligen NATO-Gelände in der Niehorster Heide vor.
Während der noch laufenden Kartierung für die Rote Liste 2020 liegen bisher 71 Fundmeldungen für die Art im Kreis Gütersloh vor.
Davon sind allerdings nur drei Vorkommen in einer Größenordnung, bei der man von einer überlebensfähigen Population sprechen kann. Diese Vorkommen befinden sich jedoch außerhalb des Stadtgebietes von Gütersloh.
Standorte der Glockenheide sind vor allem durch Entwässerung, Wiederbewaldung beziehungsweise Aufforstung und durch Eutrophierung gefährdet. Größere Bestände finden sich oftmals nur noch in Naturschutzgebieten.

Schutzmaßnahmen:
„Die letzten größeren Bestände der Glocken-Heide in Moor- oder Feuchtheidebereichen sind konsequent vor Entwässerung, Verbuschung und Nährstoffeintrag zu schützen. Daneben sollten jedoch auch magere feuchte Wald- und Wegränder in ihrem ökologischen Wert erhalten bzw. verbessert werden (Auflichten, Entwicklung naturnahen Waldbestandes).“ (Artenschutzhandbuch Kreis Gütersloh)

Quellen: