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Heidenelke (Dianthus deltoides)

Die Heidenelke kommt mit Ausnahme des äußersten Nordens und Südens in ganz Europa vor. Nach Osten erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet bis Westsibirien.
Sie ist in der Emstalung einheimisch und wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 40 Zentimeter.

Heidenelke
Heidenelke, Foto: Jürgen Albrecht

Auffallend sind ihre kräftig rosa-farbenen Blüten, die mit weißen Punkten getupft sind. Die Blütezeit reicht von Juni bis September.

Bevorzugte Standorte sind bodensaure Sandtrocken- und Silikatmagerrasen, kalkhaltige Böden werden dagegen gemieden. Aufgrund ihrer attraktiven Blüte wird sie auch gerne in Gärten gepflanzt und wurde so mancherorts eingeschleppt, wo sie früher nicht heimisch war, so vermutlich auch in einigen Gütersloher Grünanlagen (z.B. am Gütersloher Kreishaus).

Die Art gehört nach der Bundesartenschutzverordnung zu den besonders geschützten Pflanzen. Nach der Roten Liste für das Land NRW gilt die Heidenelke in den einzelnen Großlandschaften als gefährdet bzw. stark gefährdet. Nur Dank besonderer Schutzmaßnahmen ist die Art gleich, geringer oder nicht mehr gefährdet.

Auch im Kreis Gütersloh galt die Heidenelke als hochgradig selten vorkommend, bis vor kurzem waren aus dem Gütersloher Stadtgebiet nur sehr wenige Vorkommen bekannt (Kulbrock et al. 2004, dort auch aktuelle Verbreitungskarte für den Raum Bielefeld-Gütersloh). Anlässlich einer im Jahr 2013 durchgeführten Kartierung der Vegetation auf dem ehemaligen Militärflughafen im Auftrag des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) im Rahmen der landesweiten Biotopkartierung konnte dann aber eine Heidenelkengesellschaft auf einer Fläche von 44,5 Hektar (!) nachgewiesen werden. Dieser Fund ist einzigartig in ganz NRW und von höchster Repräsentanz für den Naturraum. Im Übrigen belegen aktuelle Bestandsaufnahmen (Floristische Kartierung NRW) einen Rückgang der Heidenelke (wie auch anderer Sandarten) in unserem Raum.

Hilfsmaßnahmen:
Die Erhaltung und Pflege des landesweit einzigartigen Heidenelkenbestandes auf dem Gütersloher Flughafen ist ein vordringliches Schutzziel. In seiner „Naturschutzfachlichen Bewertung des Militärflugplatzes Gütersloh“ vom 26.08.2013 führt das LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW) u.a. aus: „Das LANUV empfiehlt aufgrund des Vorkommens von hochgradig gefährdeten Arten und Lebensräumen sowie aufgrund einer in dieser Größe für NRW einmaligen Zusammensetzung von Arten und Lebensräumen nährstoffarmer Standorte, eine Sicherung der Offenlandflächen des Militärflugplatzes Gütersloh als Naturschutzgebiet mit dem Ziel der Erhaltung und der Förderung eines großflächigen, nährstoffarmen, extensiv bewirtschafteten Grünlandkomplexes aus mageren Wiesen und Trockenrasen mit landesweit gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Pflanzengesellschaften bzw. Tier- und Pflanzenarten. Hierfür ist insbesondere die Fortführung der extensiven Grünlandbewirtschaftung in bisheriger Form und Intensität erforderlich. Ganz entscheidend ist es auch zukünftig, auf jegliche Düngung sowie den Einsatz von Pestiziden zu verzichten. Erhaltung und Pflege der Flächen sollte in enger Zusammenarbeit mit dem Bund erfolgen.“


Quellen