Zum Inhalt (Access key c)Zur Hauptnavigation (Access key h)Zur Unternavigation (Access key u)
 

Mäusebussard (Buteo buteo)

Das Verbreitungsgebiet des Mäusebussards umfasst ganz Europa mit Ausnahme Islands und des Nordens von Skandinavien. Nach Osten reicht das Areal bis Zentralasien.

Mäusebussard
Mäusebussard, Urheber: Adobe Stock

Verbreitung und Lebensform
Mitteleuropäische Mäusebussarde sind je nach ihrem Verbreitungsgebiet Standvögel oder Teilzieher. Die Überwinterungsgebiete liegen in Mitteleuropa, Nordafrika, dem Nahen Osten und Indien.
Mäusebussarde erreichen eine Länge von 51 bis 57 cm und eine Flügelspannweite von 113 bis 128 cm. Sie treten in sehr verschiedenen Färbungen von nahezu ganz weiß bis fast vollständig schwarzbraun in zahlreichen Übergängen auf, was einzigartig in der Vogelwelt Mitteleuropas ist.
Der Mäusebussard bewohnt vor allem kleine Waldgebiete mit angrenzenden, offenen Landschaften. Dabei werden vor allem die Randlagen der Wälder, selten das Waldinnere besiedelt. Im Umfeld des Waldes bevorzugt er Weiden, Wiesen, Heide und Feuchtgebiete oder durch Menschen kurzgehaltene Vegetation. Zunehmend werden aber auch Besiedlungen baumarmer Landschaften beobachtet. Es gibt sogar erfolgreiche Bruten in direkter Nähe zu Gebäuden im Siedlungsbereich.
Die Eiablage beginnt in Mitteleuropa ab Mitte März. Ein Gelege besteht in der Regel aus 2 bis 3 Eiern, die wiederum im Abstand von 2 bis 3 Tagen gelegt werden. Die Brutzeit beträgt 33 bis 35 Tage. Nach weiteren 42 bis 49 Tagen sind die Jungvögel flügge, halten sich aber noch in der Nähe des Nestes auf. Diese als sogenannte Bettelflugphase bezeichnete Zeit kann noch einmal 6 bis 10 Wochen dauern. Ab einem Alter von zwei bis drei Jahren sind Mäusebussarde geschlechtsreif.

Nahrung
Die Hauptnahrung des Mäusebussards sind in Mitteleuropa vor allem Feldmäuse. Weiterhin werden Vögel, meistens Jungvögel, Reptilien, z. B. Eidechsen, Blindschleichen und Ringelnattern sowie Frösche und Kröten verzehrt. Insekten und deren Larven können genauso wie Regenwürmer teilweise einen kleinen Anteil an der Beute ausmachen. Auch Fische sind in einigen Fällen als Nahrung nachgewiesen worden.
Die Zusammensetzung der Nahrung kann je nach Verfügbarkeit stark variieren.

Bestände und Bedrohung
Der Mäusebussard gilt zurzeit als nicht gefährdet, zählt aber zu den streng geschützten Arten. Abschüsse und Nachstellung kommen allerdings auch heute noch vor, besonders in den Durchzugs- und Überwinterungsgebieten. Mäusebussarde unterliegen in Deutschland dem Jagdrecht, haben jedoch eine ganzjährige Schonzeit. Viele Tiere verenden jedoch durch Unfälle auf Straßen und an Bahntrassen.
Der Bruterfolg kann vielerorts durch menschliche Einwirkungen ausbleiben, wenn während der Brutzeit im Brutrevier Holzeinschlag oder Baumaßnahmen stattfinden, Störungen verursacht werden oder durch beabsichtigte Nachstellung Brutvögel und Junge sterben. Als Hauptgefährdungsursache gilt der Verlust von Brutplätzen vor allem durch die Entnahme geeigneter Horstbäume. Aber auch die Störungen an den Brutplätzen spielen eine Rolle. Ein weiteres Problem ist der Rückgang von Grünland- und Ackerflächen mit ausreichenden Kleinsäugerpopulationen. In diesem Zusammenhang ist auch der Verlust an Brachflächen von Bedeutung, da dort ganzjährig gute Nahrungsbedingungen herrschen.
Deutschland beherbergt über 50 Prozent des mitteleuropäischen Mäusebussard-Bestands.
In NRW zeigt der kurzfristige Bestandstrend eine positive Entwicklung. In den Jahren 2005 bis 2009 wurde ein Bestand von 9.000 bis 14.000 Paaren ermittelt.
Im Kreis Gütersloh ist die Art weit verbreitet und kommt in allen Naturräumen vor. Die Datenlage ist relativ schlecht, da der Mäusebussard als „ungefährdete Art“ lange Zeit nicht mit erfasst wurde. Intensivere Erfassungen im Nordteil des Kreises weisen auf eine flächendeckende Besiedlung hin. Aus dem übrigen Kreisgebiet - dazu zählt auch das Stadtgebiet von Gütersloh - liegen nur Zufallsmeldungen vor.

Schutzmaßnahmen
„Eine wichtige Maßnahme ist der Schutz der Horstbäume in einem störungsarmen Umfeld. Generell sollten jegliche Störungen an den Brutplätzen während der Brutzeit vermieden werden. Eine weitere wichtige Maßnahme ist der Schutz und die Schaffung von extensiv genutztem Grünland, Brachen, Säumen, Hecken und Feldrainen, um die Kleinsäugerbestände zu fördern und dem Mäusebussard bessere und ausreichende Nahrungsflächen zur Verfügung zu stellen.“ (Artenschutzhandbuch Kreis Gütersloh)

Quellen