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Sandbienen (Gattung Andrena)

Der Gattung Andrena gehören weltweit mehr als 1.500 Arten an. Sie kommen vor allem in den nördlichen Kontinenten vor. In Deutschland gibt es wenigstens 110 Arten, wovon etliche starke Spezialisierungen auf einzelne Pflanzen aufweisen

Sandbiene, Foto: Melisa Balkenohl
Sandbiene, Foto: Melisa Balkenohl

Sandbienen sind etwa 5 bis 16 Millimeter lang. Sie haben eine schwarze, schwarz-rote oder selten metallisch glänzende Grundfarbe, sind oft pelzig behaart und tragen helle Haarbinden auf dem Hinterleib – ähnlich der Honigbiene. Alle Arten besitzen einen ziemlich kurzen Saugrüssel und Pollensammeleinrichtungen an den Hinterbeinen.

Lebensraum und Lebensweise
Die meisten Arten lieben trockene und warme Biotope, als Nistplatz benötigen sie meist freien Boden mit sandigen, vegetationsfreien Stellen. Staatenbildung kommt bei dieser Gattung zwar nicht vor, bei manchen Arten nisten jedoch mehrere Weibchen in einem gemeinsamen Nest.

Nach der Paarung im zeitigen Frühjahr graben die Weibchen 5–60 Zentimeter tiefe Gänge in den Boden. Die Nester haben oft Seitengänge und enden stets in Brutzellen. In die Brutzellen werden Pollen und Nektar als Nahrungsgrundlage für die Larven gelegt und darauf je ein Ei gelegt. Aus den Eiern schlüpfen später die Larven und ernähren sich von dem Vorrat, später verpuppen sie sich. Im späten Sommer schlüpfen dann die erwachsenen Bienen, bleiben aber bis zum Frühjahr des nächsten Jahres in der Brutzelle. Erst im kommenden Jahr fliegt dann die neue Generation aus.

Sandbienen sind wie viele Wildbienen oft von großer ökologischer Bedeutung für die Bestäubung. Die meisten einheimischen Arten sind im Frühjahr aktiv.

Die Rotpelzige Sandbiene, Urheber: Adobe Stock
Die Rotpelzige Sandbiene, Urheber: Adobe Stock

Gefährdung
Auch zahlreiche Sandbienenarten sind heute bedroht und werden in der Roten Liste von NRW (2011) geführt. Aktuell gelten von den circa 80 in NRW nachgewiesenen Sandbienenarten etwa 20 Spezies (25 Prozent!) als bereits ausgestorben oder als vom Aussterben bedroht. Auch hier sind die Arten besonders betroffen, die bei der Wahl ihrer Lebensräume sowie ihrer Nistplätze und Nahrungspflanzen stark spezialisiert sind. Viele dieser Arten werden zukünftig nur über den gezielten Schutz ihrer Lebensräume und Nist- und Nahrungsressourcen zu erhalten sein.

Hilfsmaßnahmen
Oberste Priorität haben auch hier der Schutz und der Erhalt der bestehenden Lebensräume (Steinbrüche, Sand- und Kalkmagerrasen, Zwergstrauchheiden, nährstoffarmes Grünland oder trockene Brachen und Säume). Magere, nur schütter bewachsene Sandböden kann man in Gütersloher Gärten und Wegrändern leicht erzielen, wenn man nicht düngt und den Boden durch Abfuhr des Mahdgutes langsam ausmagert. Die wenigen erhaltenen Sandwege sind bevorzugte Niststellen und sollten nicht befestigt werden. Offene Sandstellen im Regenschatten des Daches können zusätzliche Nistplätze bieten. Dort nehmen auch Spatzen gerne ein Staubbad oder können sich Ameisenlöwen ansiedeln – derartige „tot“ wirkende Sandflächen sind also in Wirklichkeit oftmals ein höchst interessanter Lebensraum! Zusätzlich sollte man – bei Bedarf auch durch gezielte Pflanzungen – ein ausreichendes und vielfältiges Blütenangebot als Nahrungsgrundlage schaffen. Geeignete Bienenpflanzen nennen z.B. das Gütersloher Umweltportal oder Paul Westrich auf www.wildbienen.info (Stichwort „Artenschutz“).


Quellen