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Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis)

Das Verbreitungsgebiet umfasst weite Gebiete der Nordhalbkugel, in Mitteleuropa zählt das Wiesen-Schaumkraut zu den häufigen Pflanzenarten. Es wächst als überwinternd grüne, ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 15 bis 55 Zentimeter erreicht.

Wiesenschaumkraut
Wiesenschaumkraut, Foto: Melissa Balkenohl

Die weiß bis zart violetten Blüten prägen (vielmehr prägten!) häufig das Erscheinungsbild nährstoffreicher Feuchtwiesen, die wie von weißem Schaum überdeckt zu sein schienen. Die Blütezeit dauert (je nach Standort) von April bis Juni/Juli.

Die Blüten des Wiesen-Schaumkrautes sind sehr nektarreich und werden durch zahlreiche Insekten bestäubt. Allerdings ist der Nektar der Blüten nur Bienen und Faltern zugänglich. Für die Sandbiene stellen die Pollen der Blüte die wichtigste Nahrungsquelle dar. Darüber hinaus ist das Wiesen-Schaumkraut eine bevorzugte Nahrungsquelle für die Raupen des Aurorafalters.

Als Standorte werden neben nährstoffreichen Feuchtwiesen Bruch- und Auwälder bevorzugt. Darüber hinaus ist die Art auch an nährstoffreichen Gewässern anzutreffen sowie im Röhricht und an Gräben. Seit dem 17. Jahrhundert wird das Wiesen-Schaumkraut auch als Zierpflanze kultiviert.

In der Volksmedizin wird Wiesen-Schaumkraut-Tee gegen Rheuma und andere Schmerzzustände verwendet. Die in der Pflanze enthaltenen Wirkstoffe wirken jedoch auf Magen und Nieren auch reizend und dürfen daher nur in Maßen genossen werden.

Das Wiesen-Schaumkraut zählt zu den in Deutschland heimischen und häufigen Pflanzen. Es ist jedoch durch Entwässerung und Umwandlung des Grünlandes stark zurückgegangen, wird aber in unserem Raum und in Deutschland als nicht gefährdet angesehen (Kulbrock et al. 2006).

Hilfsmaßnahmen:
Durch eine Erhaltung und angemessene Bewirtschaftung feuchter Wiesen (das heißt kein Pestizideinsatz, mäßige Düngung, kein Vielfachschnitt) kann die Ausbreitung der Art stark gefördert werden. Leider ist dies heute selbst in Naturschutzgebieten nicht mehr gewährleistet. Die Bestände im NSG Große Wiese beispielsweise sind stark rückläufig.

In relativ feuchten Rasenflächen von Hausgärten und Parkwiesen kann man das Wiesen-Schaumkraut halten, indem man nicht vor der Fruchtreife (Juni/Juli) mäht. Daneben kann sich das Kraut auch ungeschlechtlich durch Selbstableger an den Blattfiederchen vermehren. An Säumen sollte die Pflanze stehen bleiben dürfen, damit an ihren Stängeln die Gürtelpuppen des Aurorafalters überwintern können, der zu den ersten Frühlingsboten zählt.


Quellen: