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Gesundes Wohnen

Schadstoffe, Chemikalien, Schimmel, Schädlinge - Immer mehr Chemie im Privathaushalt - wie gesund ist unsere Raumluft? Wer hilft weiter bei Problemen?

Schimmel-Wand

Der moderne Mensch hält sich den größten Teil seines Lebens in geschlossenen Wohnräumen auf, die meiste Zeit davon in den eigenen Wohnräumen.

„Pro Tag atmet der Mensch 10 bis 20 Kubikmeter Luft ein, je nach Alter und je nachdem, wie aktiv er ist. Dies entspricht einer Masse von 12 bis 24 Kilogramm Luft. Das ist weitaus mehr als die Masse an Lebensmitteln und Trinkwasser, die eine Person täglich zu sich nimmt. Deshalb ist es wichtig, dass Vorkehrungen getroffen werden, die eine gute
Innenraumluftqualität sicherstellen.“

Abdichtungsmaßnahmen zur Energieeinsparung wie neue Fenster und andere Dämmmaßnahmen führen dazu, dass der natürliche Luftaustausch durch Ritzen und Fugen erheblich reduziert wird. In Niedrigenergiehäusern sorgt aus diesem Grund ein künstliches Lüftungssystem für die ausreichende Versorgung mit Frischluft. Aber auch im Altbestand hat sich die Zusammensetzung der Raumluft in den letzten Jahrzehnten verändert. Die Inhaltsstoffe von Baustoffen und Materialien, früher eher natürlichen Ursprungs, sind durch eine Vielzahl an chemischen Substanzen in Textilien, Fußbodenbelägen, Möbeln, Anstrichstoffen usw. ersetzt worden. Die Folge ist, dass flüchtige chemische Verbindungen (VOC) aus diesen Baustoffen und Einrichtungsgegenständen ausdünsten.

Zusammen mit weiteren Chemikalien aus Putzmitteln, Desinfektions- und Schädlingsbekämpfungsmitteln führen sie in modernen Wohnungen unter Umständen zu einem Chemikaliencocktail und zu einer Anreicherung von Schadstoffen, die gesundheitliche Beeinträchtigung erzeugen können.

Nicht nur aus gesundheitlicher Sicht ist es sinnvoll, die Anzahl der Chemikalien im Haushalt zu reduzieren. Vielen unbekannt ist beispielweise die Auswirkungen von Duftstoffen in Putzmitteln und die hormonelle Wirkung von Weichmachern, die in unseren Kläranlagen nicht abgebaut werden können. (Der Zitronenduft….Weichmacher sind in vielen Kunststoffen vorhanden und gasen aus oder gehen in Lebensmittel über.) Viele dieser Substanzen gelten zwar als nicht gesundheitsschädlich, sie beeinträchtigen aber dennoch unser Gewässerleben und belasten unser Ökosystem.

  • Welche Schadstoffe sind besonders problematisch?
  • Wie kann man den Einsatz von Chemikalien verringern?
  • Wie sorge ich für gesunde Raumluft?
  • Wie kann man bei Verdacht schädliche Substanzen nachweisen?
  • Wer kann bei Problemen mit Schimmel, Schädlingen oder Schadstoffen in Innenräumen weiterhelfen?

Unter den unten genannten Stichworten finden Sie weitere Informationen und Tipps rund um das Thema „Gesundes Wohnen“. Weitere Hilfestellung geben wir Ihnen auch gern in einem persönlichen Gespräch. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf und vereinbaren Sie mit uns einen Termin.

Innenraumlufthygiene: Regelungen, Kennzeichen, Umweltsiegel

Gefahrensymbol entzündlich

Gesetzliche Regelungen für Gefahrstoffkonzentrationen in Innenräumen gibt es nur sehr wenige angesichts der unüberschaubar großen Anzahl an chemischen Substanzen, die aus Baustoffen und Ausstattungsgegenständen in die Raumluft ausdünsten.

Bis Juni 2013 existieren für nur 36 flüchtige organische Verbindungen Richtwerte. Mehr dazu finden Sie auf den Seiten des Umweltbundesamtes.

Beim Kauf von Produkten, Baustoffen und Einrichtungsgegenständen ist eine Bewertung von möglichen Schadstoffkonzentrationen in vielen Fällen schwierig. Umso bedeutsamer wird es, schadstoffhaltige Produkte gar nicht erst zu erwerben oder im Umgang damit sorgsam vorzugehen. Um Produkte bezüglich ihrer Beeinträchtigungen für Umwelt und Gesundheit besser beurteilen zu können, geben wir Ihnen auf diesen Seiten Informationen:
1.Gefahrstoffsymbole auf Produkten als Warnhinweise für schädliche Inhaltsstoffe. Wie sie sie richtig zu verstehen? Welche gibt es? Mehr dazu unter dem Stichwort Gefahrstoffsymbole.
2.Bewertungen zu zahlreichen Siegeln und Gütezeichen im Bereich Baustoffe / gesundes Wohnen, aber auch darüber hinaus über ein spezielles Internetportal: Was sagen sie aus? Sind sie vertrauenswürdig? Sind sie empfehlenswert oder eher doch nicht?

Schadstoffhaltige Reststoffe und Produkte können Sie übrigens kostenlos entsorgen. Mehr dazu unter
Schadstoffsammlung.

Chemikalien im Haushalt: Gefahrstoffkennzeichen richtig verstehen!

Sprühflaschen

Ob Spülmaschinen-, Waschmittel oder Rohrreiniger - Chemikalien kommen im Haushalt und in der Freizeit häufig zum Einsatz. Sie gelten als Gefahrstoffe, wenn von ihnen Gesundheits- oder Umweltgefahren ausgehen. Zur Warnung, zur Orientierung und zum verantwortungsbewussten Umgang müssen Chemikalien mit Gefahrstoffsymbolen gekennzeichnet sein. Es ist wichtig, diese Symbole richtig zu verstehen und zu beachten, damit eine Gefährdung von Gesundheit und Umwelt auszuschließen.

Tipps:

  • Achten Sie vor der Anwendung darauf, ob ein Produkt mit Gefahrstoffsymbolen gekennzeichnet ist. Lesen Sie die Informationen über die Gefahren und befolgen Sie die Sicherheitshinweise.
  • Atmen Sie entweichende Dämpfe oder Gase nicht ein und vermeiden Sie Haut-, Mund- oder Augenkontakt. Wenn empfohlen, tragen Sie Handschuhe, Schutzkleidung, Atemschutz.
  • Entsorgen Sie Gefahrstoffe immer vorschriftsmäßig. Unter www.abfallberatung.guetersloh.de finden Sie Hinweise zur Entsorgung in Gütersloh.
  • Bewahren Sie Gefahrstoffe immer so auf, dass Ihre Gesundheit und auch die Ihrer Mitmenschen nicht gefährdet werden kann. Dies gilt ganz besonders, wenn Kinder im Haushalt leben!

Bei Vergiftungsunfällen im Haushalt bzw. im Notfall wenden Sie sich an:
Giftnotruf NRW, Informationszentrale gegen Vergiftungen, Zentrum für Kinderheilkunde, Universitätsklinikum Bonn, Adenauerallee 119, 53113 Bonn, Telefon 02 28 / 1 92 40 oder 28 73 32 11
Fax: 02 28 / 28 73 32 78 oder 02 28 / 2 83 33 14, E-Mail: gzbn kbn-bnnd, www.gizbonn.de/

Gefahrstoffsymbole richtig verstehen
Alle Produkte, die Gefahrstoffe enthalten, erkennt man in der Regel an:

  • Piktogramm
  • Gefahrenhinweise
  • Sicherheitsratschläge

Sie besitzen zudem oft einen kindersicheren Verschluss und / oder einen tastbaren Hinweis für Blinde oder Sehgeschädigte.

Seit 2009 gibt es weltweit einheitliche Gefahrstoffsymbole (Das Global Harmonisierte System - GHS). Sie müssen auf allen Produkten abgebildet sein, wenn sie Gefahrstoffe für Gesundheit oder Umwelt enthalten (Übergangsfrist bis 2015). Die neuen Symbole ersetzen die bisher bekannten Piktogramme (Gefahrensymbole, orange Vierecke). 

Ein Beispiel für die neuen Gefahrensymbole:
GefahrenzeichenLeicht- oder Hochentzündlich
(Gefahr):

Gefahrensymbol entzündlich
 

Diese Stoffe entzünden sich schnell in der Nähe von Hitze oder offenem Feuer.
Sprühen Sie die Sprays niemals auf Flammen oder heiße Oberflächen!
Sie sollten diese Flüssigkeiten von offenen Flammen und Wärmequellen fernhalten!
Sie bilden mit der Luft explosionsfähige Mischungen; erzeugen mit Wasser entzündbare Gase oder sind selbstentzündbar.
Verschließen Sie die Gefäße dicht und bewahren Sie diese brandsicher auf!

Beispiele: Benzin, Spraydosen mit hochentzündlichen Treibgasen, Terpentinöl, leichte Heizöle

Sogenannte Signalwörter geben darüber hinaus Auskunft über den relativen Gefährdungsgrad, der von einem Stoff / einem Gemisch ausgeht:

Gefahr für die schwerwiegenden Gefahrenkategorien und Warnung für die weniger schwerwiegenden Gefahrenkategorien.

Ergänzend können nach einem einheitlichen Kodierungssystem Gefahrenhinweise zum Schweregrad der Gefährdung (bisher R-Sätze) und Sicherheitshinweise (bisher S-Sätze) zu empfohlenen Maßnahmen zur Begrenzung oder Vermeidung schädlicher Wirkungen gegenüber einem Stoff oder einem Gemisch bei seiner Verwendung gegeben werden.

Label , Gütesiegel und -zeichen - Wege durch den Dschungel

Wer kennt sie nicht, auf dem Weg durch den Baumarkt, das Fachgeschäft, sie begegnen einem auf vielen Produkten: die vielversprechenden Siegel und Gütezeichen.

Die scheinbaren oder wirklichen Vorzüge eines Produkts sollen uns zum Kauf bewegen. Aber welches der über 1.000 Siegel oder Gütezeichen wirbt nur mit „schönem Schein“ und welches weist wirklich auf eine „positive Eigenschaft“ hin?! Beim Renovieren einer Wohnung und besonders, wenn dies in Eigenregie geschieht, sind „gute“ Label mit verlässlichen Aussagen eine wichtige Entscheidungshilfe für den Einkauf.

Klare Botschaft oder falsche Sicherheit?
Was zeichnet aber ein „gutes“ Label oder Gütezeichen aus?
Die Vergabekriterien müssen über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. Es muss Transparenz unter anderem bei den Vergabekriterien und Kontrollen bis hin zur Sanktion bei Verstößen bestehen. Die Zeichennutzung darf nur befristet bis zur neuen Beantragung sein. Die Unabhängigkeit des Prüfers, des Prüfinstitutes bei der Vergabe und Kontrolle muss gewährleistet sein.

www.label-online.de
Damit Siegel zu einer belastbaren Entscheidungshilfe werden, hat die VERBRAUCHER INITIATIVE e.V. eine Datenbank mit Informationen zu zahlreichen Labeln ins Internet gestellt. Derzeit werden etwa 600 Produktlabel aufgeführt. Informiert wird über Labelziele, den Labelgeber und den Zertifizierungsprozess Auch wird eine abschließende Bewertung auf der Skala von „besonders empfehlenswert“ bis „nicht empfehlenswert“ vorgenommen. Alles zu finden unter: www.label-online.de

Label-App
Die Informationen zu den zurzeit etwa 600 Labeln können auch komfortabel beim Einkauf über eine kostenlose App direkt auf das Smartphone geladen werden. Tipps lassen sich über die App auf 2 Wegen abrufen: über die Text- oder die Labelbildsuche. Die App wird für Geräte mit dem Betriebssystem Android 4.x und dem aktuellen iOS für iPhones 4 aufwärts angeboten. Weitere Infos zur App finden Sie unter www.label-online.de

Umweltzeichen Blauer Engel

Das Umweltzeichen "Blauer Engel" wurde im Jahr 1978 ins Leben gerufen. Die Förderung von Produkten mit besseren Umwelteigenschaften als vergleichbare konventionelle Waren ist dabei das Ziel.

Getragen wird der „Blaue Engel“ von 4 verschiedenen Institutionen:

  • Jury-Umweltzeichen(unabhängiges Beschlussgremium aus verschiedenen Vertretern)
  • Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorschutz
  • Umweltbundesamt
  • RAL gGmbH (Zeichenvergabestelle)

Aktuell gibt es 125 Kategorien mit circa 11.700 Produkten und Dienstleistungen, die das Umweltzeichen verliehen bekommen haben.

Die Kriterien bei der Vergabe sind sehr vielfältig und reichen von der Ressourcenschonung, über die Reduzierung von Schadstoffen bis hin zu niedrigen Geräuschemissionen. Auch die Vermeidung bzw. Verwertung von Abfällen spielt eine große Rolle.

Der „Blaue Engel“ zeigt dem Kunden direkt auf, aus welchem Grund das Produkt das Abzeichen trägt und welches der 4 Hauptziele damit verfolgt wird.

Die Hauptziele sind:

  • schützt die Umwelt und Gesundheit
  • schützt das Klima
  • schützt das Wasser
  • schützt die Ressourcen

Ein Beispiel ist die Auszeichnung von Recyclingpapier: weil 100 Prozent Altpapier, schützt die Ressourcen.

Umweltzeichen Der Blaue Engel

Sinnvoll ist es vor allem bei Haushaltsgegenständen oder bei Farben, Lacken, Tapeten etc. auf das Umweltzeichen „Blauer Engel“ zu achten, da diese weniger Schadstoffe enthalten.
Eine Liste aller Produkte oder Dienstleistungen, die mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet sind findet man unter:
www.blauer-engel.de

Ein Beispiel für den Bereich „Umweltfreundliches Renovieren“ ist die Produktkategorie Farben, unter der auch Wandfarben zu finden sind. Insgesamt wurden hier schon 449 Produkte mit dem Umweltzeichen versehen. Die Bewertung der Produkte unterliegt hier dem Schutzziel von Umwelt und Gesundheit. Bei den emissionsarmen Farben wird besonders darauf geachtet, dass diese arm an Lösungsmitteln sind, der Weichmacheranteil unter 0,1 Prozent liegt, Konservierungsstoffe auf ein Minimum begrenzt werden und individuelle Beratungen für Allergiker angeboten werden.

Bei der Verleihung des Blauen Engels wird auf die Gesundheit des Konsumenten wie auf den Schutz der Umwelt geachtet, soziale Aspekte werden jedoch nicht berücksichtigt. Faire Arbeitsbedingungen oder faire Löhne in den Produktionsstätten spielen keine Rolle.

Die Unternehmen werden auch nicht vom Umweltbundesamt oder der RAL selbst kontrolliert, sondern müssen lediglich eine Herstellererklärung oder zum Beispiel einen Laborbericht einer autorisierten Prüfstelle vorweisen.

Produkte mit dem Blauen Engel sind nicht unbedingt schadstofffrei. Die Verleihung des Siegels muss beantragt und es muss ein Vorteil gegenüber konventionellen Produkten nach dem jeweiligen Kriterienkatalog nachgewiesen werden. Wer Schadstoffe weiter reduzieren möchte, sollte unbedingt auf die Deklaration der Inhaltsstoffe achten. Hilfreich ist da unter anderem die Volldeklaration von Inhaltsstoffen, wie sie viele Produkte z.B. aus ökologischen Baustoffen bieten.

Schadstoffe in Innenräumen - Was tun?

Medizinische Hilfe einholen: Ein Gespräch mit einem umweltmedizinisch geschulten Arzt und gegebenenfalls Blut- und Urinanalysen können erste Hinweise liefern.

Material-, Staub- oder Raumluftanalysen schaffen Klarheit: Sinnvoll sind unter Umständen auch Hausstaubanalysen, da viele Schadstoffe die Eigenschaft haben, sich an Hausstaub anzulagern. Lässt sich der Verdacht insofern eingrenzen, dass bestimmtes Material ins Visier der Nachforschungen gerät, so können auch Materialanalyse, oder auch gezielte Raumluftuntersuchungen wie z.B. beim Verdacht auf Formaldehydbelastungen gemacht werden.

Ursachenforschung notwendig: Sind Schimmelpilze bereits sichtbar vorhanden, sind weitere Laboranalysen weniger wichtig als die Frage nach der Ursachenforschung für die Entstehung des Befalls, deren Grundlage immer auch erhöhte Feuchtigkeit ist. Weitere Infos finden Sie dazu unter dem Stichwort >Schimmelpilze

Systematisches Vorgehen hilfreich: Werden Schadstoffe durch eine Laboranalyse bestätigt, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und sich zunächst erst einmal zu informieren, welche weitere Vorgehensweise sinnvoll ist. Panik führt schnell zu wildem Aktionismus, wodurch der Schaden unter Umständen sogar noch vergrößert werden kann, z.B. wenn Asbestfasern durch unsachgemäßes Arbeiten freigesetzt werden.

Nutzen Sie ein Beratungsgespräch, um zu klären:

  • Welche Vorgehensweise ist für welche Schadstoffe bzw. Beschwerden sinnvoll?
  • Welche Experten oder Analyselabore können weiterhelfen?
  • Was muss ich bei Sanierungsmaßnahmen beachten?

Formaldehyd aus Holzwerkstoffen

Formaldehyd ist eine weit verbreitete, stechend riechende, gasförmige Chemikalie und wird in der Industrie vielseitig verwendet. Es wird beispielsweise als Ausgangstoff für Harze, als Bindemittel für die Herstellung von Holzwerkstoffen (Pressspanplatten), als Textilhilfsmittel, als Desinfektions- oder Konservierungsmittel in Kosmetika oder als Rohstoff für Arzneimittel verwendet. In wässriger Form bezeichnet man es als Formalin. Formaldehyd steht im Verdacht, Krebs zu erregen.

Bei der Diskussion von Schadstoffen in Innenräumen wird häufig übersehen, dass Formaldehyd bei allen unvollständigen Verbrennungsprozessen entsteht. Es ist also auch im Zigarettenrauch vorhanden. In der Natur entsteht es beim photochemischen Abbau organischer Spurenstoffe in der Luft. Dort verbindet es sich allerdings ziemlich rasch mit Bestandteilen der Luft.

Im Bereich der Innenraumluftschadstoffe spielt Formaldehyd vor allem im Innenausbau und im Zusammenhang mit der Verwendung von Holzwerkstoffplatten / Spanplatten eine Rolle. Bei der Herstellung von Spanplatten werden häufig formaldehydhaltige Leime verwendet. Das Formaldehyd dünstet aus den Platten in Abhängigkeit von Temperatur und Feuchtigkeit über ihre gesamte Lebensdauer aus.

Zulässige Höchstkonzentrationen:

  • Kosmetika: 0,2 Prozent
  • Mundpflegemittel: 0,1 Prozent
  • Innenraumrichtwert: 0,1 ppm (Teile pro Million)
  • Vorsorgewert: 0,05 ppm

Emissionsklassen bei Spanplatten

  • E 1: maximal 0,1 ppm
  • E 2: maximal 1,0 ppm
  • E 3: maximal 1,4 ppm

Zwar sind für den Innenausbau nur Platten mit der Emissionsklasse 1 zugelassen. Unter ungünstigen Bedingungen, wie z.B. der großflächigen Kombination von (beschichteten) Spanplatten an Decken, auf dem Fußboden (z.B. durch Laminat) und / oder durch Möbel (ganz oder teilweise aus Spanplatten), kann es unter Umständen trotz Einhaltung der Emissionsklasse 1 zu Überschreitungen des Innenraumrichtwertes von 0,1 ppm kommen. Auch reagieren empfindliche Personen möglicherweise bereits früher.

Empfehlenswert ist es deshalb, sich an dem Vorsorgewert des Umweltbundesamtes von max. 0,05 ppm Formaldehyd zu orientieren. Er wird unter anderem bei Produkten aus Holz und Holzwerkstoffen z.B. durch den Blauen Umweltengel (RAL-ZU 38) garantiert.

Weitere orientierende Werte:

  • Geruchschwelle: 0,05 – 1,00 ppm
  • Reizung der Augen, Nase und Rachen: 0,01 – 1,60 ppm
  • Stechen in der Nase: ab 2,0 – 3,0 ppm
  • Tränenfluss: ab 4 ppm

Bei Verdacht auf erhöhte Formaldehydbelastung können Sie sich an die Umweltberatung der Stadt Gütersloh wenden. Es besteht die Möglichkeit einen orientierenden Formaldehydtest in Eigenregie durchzuführen oder einen Experten mit einer genaueren Laboranalyse zu beauftragen. Nähere Informationen hierzu erhalten Sie in einem Beratungsgespräch.

Empfehlungen:

  • Beim Kauf von Möbeln sollte man sich unbedingt als ersten Anhaltspunkt auf seine Nase verlassen: Strömt ein Schrankinnenraum als Beispiel einen unangenehmen oder stechenden Geruch aus, sollte man nach Alternativen suchen.
  • Gegebenenfalls Vollholzmöbel (zum Teil mit dem Blauen Umweltengel) bevorzugen.
  • Oberflächenbehandlungen mit natürlichen Wachsen oder Ölen wählen. Achtung: Auch natürliche Ölen oder natürliche Lacke und Lasuren sind nicht für jeden verträglich. Sie enthalten unter Umständen auch Lösemittel. Vorsicht ist besonders bei Allergien gegen Zitrusterpenen geboten.
  • Spanholzmöbel mit Blauem Umweltengel garantieren die Einhaltung des Formaldehyd-Wertes von maximal 0,05 ppm.
  • Bei vorhandenen Spanholzmöbeln können bei Bedarf die Bohrlöcher und Schnittstellen verschlossen und die Ausdünstung damit verringert werden.
  • Im Innenausbau sollte man möglichst auf den großflächigen Einsatz von (beschichteten) Spanplatten verzichten.
  • Laminatböden können ebenfalls Quelle von Formaldehydausdünstungen sein und haben auch andere raumklimatische Nachteile. Bei der Auswahl sollte man sich zumindest die Einhaltung des Vorsorgewertes* von 0,05 ppm (Kriterium des Blauen Umweltengels) schriftlich bescheinigen lassen. Eine Alternative ist Vollholzparkett. Es ist langlebig, lässt sich bei Bedarf abschleifen und in den Neuzustand versetzen.

Schadstoffhaltige Holzschutzmittel - eine Gefahr für die Gesundheit

Ob Holzdecken, Holzbalken, Möbel, Fußböden: …Holz ist ein natürlicher und beliebter Baustoff und wird in Innenräumen häufig eingesetzt. Welche Oberflächenbehandlung die richtige ist, hängt häufig von der Frage ab, welche Ansprüche an sie gestellt werden. Beispielsweise, welche Belastungen ein Fußboden aushalten muss und welcher Pflegeaufwand betrieben werden soll.

Eine Oberflächenbehandlung gegen Schädlingsbefall ist in Innenräumen nicht notwendig, aber ein Anstrich schützt die Oberfläche vor Schmutz, Feuchtigkeit und erzeugt eine schöne Optik. Heutzutage sind alle Mittel, die für Innenräume zugelassen sind, biozidfrei (frei von Wirkstoffen gegen Schädlinge oder Pilzbefall). Allerdings entstehen in der Anwendungsphase durchaus Belastungen durch ausdünstende Lösemittel oder ähnliches.

Bei der Auswahl dieser Mittel gibt es eine große Palette an Möglichkeiten wie Lacke, Lasuren, Öle und Wachse.

Einige Hinweise zu Lacke, Lasuren mit dem Blauen Engel finden Sie unter dem Stichwort: „Umweltfreundlich Renovieren…“

Holzschutzmittel im Altbau – eine Gefahr für die Gesundheit?

In den 70er und 80er Jahren wurden in vielen Gebäuden schadstoffhaltige Holzschutzmittel eingesetzt, ohne sich über die gesundheitlichen Folgen bewusst zu sein. Inhaltsstoffe wie Lindan, PCP oder auch DDT sollten das Holz gegen Schädlinge und Pilzbefall schützen.

Diese biozidhaltigen Holzschutzmittel, enthalten schwerflüchtige Substanzen und Giftstoffe, die noch heute in hohen Konzentrationen im Holz vorhanden sind und noch nach Jahrzehnten ausdünsten können. Die Produktion von PCP wurde in der Bundesrepublik Deutschland 1986 eingestellt. DDT ist seit 1972 verboten. Holzschutzmittel mit Teeröle oder Bestandteile aus Teerölen dürfen seit 1991 in Innenräumen nicht verwendet werden.

Die gesundheitliche Auswirkung der Mittel wie z.B. Kopfschmerzen, Konzentrationsschwächen, Schlafstörungen, Müdigkeit, gereizter Stimmung oder sogar Hautkrankheiten und Leberstörungen sind nur schwer zu erfassen. Diese sehr diffusen Beschwerden werden in vielen Fällen erst nach langen Untersuchungen mit Holzschutzmitteln in Verbindung gebracht. Es gibt viele Komponente, die die schädlichen Auswirkungen beeinflussen wie etwa: Einsatzmenge, Luftfeuchtigkeit, Temperatur oder auch Lüftungsverhältnisse. Auch können die Schadstoffe auf verschiedene Wege in den Körper gelangen über die Atemluft, durch Hautkontakt oder durch die Aufnahme von kontaminierten Lebensmitteln.

Bei gesundheitlichen Beschwerden im Zusammenhang mit einem Verdacht auf Holzschutzmittelbelastungen sollten Sie zunächst ärztlichen Rat einholen. Auch hilft es, sich mit andere Betroffenen kurzzuschließen: Die „Interessengemeinschaft der Holzschutzmittelgeschädigten (IHG) e.V.“ versendet Informationsschriften zu diesem Thema und bietet die Möglichkeit zu einem Erfahrungsaustausch der Betroffenen (IHG-Service-Büro im Landshuter Umweltzentrum e.V., Jodoksgasse 589, 84028 Landshut, www.ihg-ev.de).

Bei Verdacht auf Holzschutzmittelbelastungen Fachberatung und Laboranalysen nutzen!

Wenn ein Verdacht auf Verwendung von schadstoffhaltigen Holzschutzmittel im Altbau besteht, können Material- oder Hausstaubuntersuchungen durch Fachlabore weitere Informationen liefern. In Wohnräumen oder falls ein Dachausbau geplant ist, sollte verdächtiges Holz vor Beginn der Arbeiten untersucht werden. Arbeiten wie Schleifen oder Abhobeln von Hölzern müssen solange unterbleiben, bis die Ergebnisse der Schadstoffanalyse vorliegen, damit nicht womöglich giftiger Staub freigesetzt wird. Liegt eine Analyse mit positiven Befunden vor, muss geklärt werden, welche Sanierungsmaßnahmen geeignet sind, um die Schadstoffbelastung zu beseitigen oder auf ein vertretbares Maß zu reduzieren. Eine Sanierung hängt auch davon ab, wie hoch die Belastungen sind und ob eine Nutzung als Wohnraum vorliegt oder durch Ausbau geplant ist. Bei einem gut durchlüfteten Dachboden, der nicht als Wohnraum genutzt wird, kann eine Sanierung unterbleiben. Da Holzschutzmittel-Moleküle sich gern an Staub anlagern, sollte die Tür zum Dachboden gut schließen und dort gelagertes Material gut verpackt sein. Bei einem Ausbau zum Wohnraum sollten Sanierungsmaßnahmen erfolgen wie z.B. das Entfernen des behandelten Holzes oder andere Maßnahmen ergriffen werden wie z.B. Abhobeln oder luftdichtes Abkapseln von tragenden Balken usw. Nutzen Sie unbedingt eine gute Fachberatung für die Abstimmung von angemessenen Sanierungsmaßnahmen.

Die Umweltberatung hilft bei der ersten Problemanalyse, bei der Suche nach Experten und Analyse-Instituten gern weiter.

Unter http://www.test.de/Holzschutz-Altlasten-auf-der-Spur-4508463-4508469/ finden Sie weitere hilfreiche Hinweise zum Thema Holzschutz, Analysemethoden und richtiges Sanieren.

Sind Holzschutzmittel in Neubauten immer noch eine Gefahr?

Mittlerweile hat ein Umdenken stattgefunden. Schadstoffhaltige Holzschutzmittel sind in Innenräumen verboten. Beim Hausbau und bei tragenden Holzbauteilen berücksichtigt die DIN 68800 den Vorrang des baulich-konstruktiven Holzschutzes als Grundsatz. Für tragende Holzkonstruktionen werden hier verschiedene Varianten genannt, die zeigen, wie optimale Materialien und intelligente Konstruktionen vor Insekten- und Pilzbefall schützen. Dazu zählen widerstandsfähige Hölzer, gut getrocknetes Holz sowie die Abdeckung des Holzes. Wichtigste Grundregel ist, das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen.

Das gilt natürlich besonders für Holz, welches der Witterung ausgesetzt ist. So kann ein Dachüberstand eine Holzfassade vor Regen schützen. Holzlasuren ohne Biozide bieten dann zusätzlichen Wetterschutz oder verhindern - soweit gewünscht - das Vergrauen des Holzes (siehe Test 05/2006: Holzlasuren für außen).

Weitere Informationen:
http://www.bmelv.de/SharedDocs/Downloads/Broschueren/VerbraucherleitfadenHolzschutzmittel.pdf?__blob=publicationFile
http://www.test.de/Holzschutz-Altlasten-auf-der-Spur-4508463-0/

Attacke des schwarzen Staubes

...auch in Gütersloh - besteht Gesundheitsgefahr? Umweltbundesamt erforschte rätselhaftes Phänomen in Wohnungen.

Kennen Sie das? Tatort Gütersloh: „Frau M. aus Spexard war ganz glücklich...endlich eine neue Wohnung. Nach Renovierung und Umzug genoss sie den Herbst, um nach den Strapazen endlich wieder ein wenig zur Ruhe zu kommen. Und dann die Katastrophe: Innerhalb weniger Tage tauchten überall in ihrer Wohnung, an Wänden, Möbeln, Fenstern und Einrichtungsgegenständen, schwarze schmierige Beläge auf. Alle Renovierungsarbeiten waren für die Katz!“ Voller Aufregung und ratlos wendet sich Frau M. an die örtliche Umweltberatung mit den Fragen „Was kann ich tun?“ und „Ist meine Gesundheit gefährdet?“

Sie sind nicht allein
In den 90iger Jahre zeigte sich in Wohnungen insbesondere in Heizperioden vermehrt das oben beschriebene zunächst rätselhafte Phänomen. Heute weiß man, dass die Ursachen des sogenannten Fogging-Effektes vielfältig sind.

Lösungsmittel ade - gute Absicht – schlechtes Resultat
Viele Hersteller von Bau- und Renovierungsprodukten ersetzten in den vergangenen Jahren vermehrt leicht flüchtige organische Verbindungen (VOC) als Lösungsmittel und Additive durch schwer flüchtige Stoffe (SVOC). Auf diese Weise können sie ihre Produkte werbewirksam als lösungsmittelfrei deklarieren.

Und so kann es passieren:
Nach Renovierungsarbeiten entweichen diese Stoffe durch das Aufheizen der Wohnungen in der Heizperiode im Winter aus den Produkten und schlagen sich zusammen mit dem Hausstaub als schwarze schmierige Beläge nieder. Die klebrigen Niederschläge sind dann besonders in Kältezonen (Wärmebrücken z.B. bei schlecht gedämmten Rollladenkästen) oder in Bereichen, wo starke Luftströmungen herrschen festzustellen (z.B. über Heizkörpern). Rätselhaft bleibt bisher, warum bei gleichen Renovierungsarbeiten innerhalb eines Hauses eine Wohnung betroffen sein kann und andere nicht.

Weichmacher, Kerze und Co
Auch ist das Ausmaß der Niederschläge von der Nutzung und Ausstattung der Wohnung abhängig. Wie sich herausgestellt hat, können auch Weichmacher aus Kunststoffprodukten wie z.B. Laminat, PVC oder Möbeln aus kunststoffbeschichteter Spanplatte am Fogging-Effekt beteiligt sein. Das Abbrennen von Kerzen, Rauchen und Lüftungsgewohnheiten spielt in manchen Fällen ebenfalls eine Rolle.

Alles nicht so schlimm?
Der Fogging-Effekt tritt in manchen Fällen innerhalb kurzer Zeit und in so großem Umfang auf, dass eine erneute Renovierung notwendig wird. Zwar lässt sich der Niederschlag von glatten Kunststoffoberflächen oder Fliesen mit Hilfe von Putzmitteln entfernen, Wände dagegen müssen häufig neu gestrichen werden. Der einzige Trost ist vielleicht, dass nach bisherigen Erkenntnissen des Umweltbundesamt von den Schmierfilmen keine unmittelbare Gesundheitsgefahr ausgeht.

Beratung tut gut - Wir helfen Ihnen weiter!
Wegen der komplexen Ursachen ist eine eindeutige Fehleranalyse schwierig und eine Einzelfallberatung sinnvoll. Wir nehmen uns für Sie Zeit und besprechen mit Ihnen Ihre Problemlage. Sie erhalten von uns Hilfestellung für weitere Schritte. Bei Bedarf vermitteln wir Fachkräfte für Innenraumluftschadstoffe und / oder Analyselabore.

Das Umweltbundesamt gibt eine informative Broschüre "Attacke des schwarzen Staubes" heraus.

Schimmelpilze in Wohnungen - Was tun?

Schimmelpilze haben in Innenräumen nichts zu suchen. Sie können Atemwege reizen, die Gesundheit belasten und allergische Reaktionen auslösen. Da die Ursachenforschung und der richtige Umgang mit Schimmelpilzen recht kompliziert sein können, ist eine gute Beratung mit einer Fachkraft der erste Schritt, das Problem dauerhaft zu lösen. Die Umweltberatung hilft Ihnen gern weiter, gibt hilfreiche Tipps und hält Informationen für Sie bereit. Sprechen Sie uns an.

Im Folgenden möchten wir Ihnen erste Hinweise und Anhaltspunkte geben, die in einer Beratung mit uns vertieft werden können:
Schimmelpilze brauchen Nahrung und Feuchtigkeit.
Schimmelpilze brauchen bestimmte Bedingungen, um wachsen zu können. Ein Nährboden ist fast überall vorhanden. Dies können Tapete, Tapetenkleister, Holz, Kunststoffe, Gummi, Silikon, Teppichboden, Kleber, Farben, Lacke und vieles mehr sein. Kommt dann noch eine erhöhte Luftfeuchtigkeit über einen längeren Zeitraum von mehr als 60 Prozent hinzu, droht Schimmelbefall.

Schimmel-Wand

Die Ursachen für Schimmelbildung sind vielfältig. Man unterscheidet nutzerbedingte und / oder bautechnische Ursachen.

Nutzungsbedingte Ursachen (Beispiele):

  • unzureichendes oder unsachgemäßes Lüften: Es wird die Luftfeuchtigkeit z.B. nach dem Duschen oder aus Schlafzimmern nicht ausreichend abgeführt.
  • erhöhte Produktion von Feuchte (z.B. durch Aquarien)
  • falsches Heizverhalten (z.B. zu starkes Absenken der Raumtemperatur im Schlafzimmer)
  • Aufstellen von Schränken an ungedämmten Außenwände, ausreichenden ohne Lüftungsabstand zum Mauerwerk

Bautechnische Ursachen (Beispiele):
Feuchtigkeit in der Bausubstanz z.B. durch Risse im Mauerwerk, undichte Regenrinnen / Fallrohre oder undichte Wasserleitungen

  • ungenügende Wärmedämmung, Wärmebrücken z.B. durch ungedämmte Jalousienkästen
  • verminderte Atmungsfähigkeit der Oberflächen

Ziel einer dauerhaften Lösung des Problems sollte deshalb sein:
1. Die Ursachen von auftretendem Schimmelbefall zu ermitteln.
2. Geeignete und gesundheitlich unbedenkliche Bekämpfungs- und Sanierungsmaßnahmen zu ergreifen, die einen Wiederbefall verhindern.
3. Die Regeln für richtiges Lüften und Heizen einzuhalten. Hierbei hilft der Einsatz eines Hygrometers.

Je nach Umfang des Befalls oder auch bei begründetem Verdacht, ohne dass bereits optische Auffälligkeiten sichtbar sind, sollte eine Fachkraft bei der Problemanalyse vor Ort helfen. Bei der Umweltberatung erhalten Sie hierzu weitere Informationen.

Schimmelbekämpfung und -sanierung:
Bei einem größeren Befall ist eine Fachfirma zu beauftragen. Befallendes Material muss möglichst gereinigt oder komplett entfernt werden. Zum Abtöten der Schimmelpilzsporen sollten Mittel zu Einsatz kommen, die die menschliche Gesundheit nicht beeinträchtigen (z.B. keine chlor- oder biozidhaltigen Mittel).

Wird die Sanierung in Eigenregie getätigt, muss neben den geeigneten Bekämpfungsmitteln, die die Gesundheit nicht gefährden, auf staubarmes Arbeiten und auch auf eine Schutzausrüstung (Atemschutz, Handschuhe et cetera) geachtet werden. Bitte informieren Sie sich unbedingt über das richtige Vorgehen, bevor Sie starten, um Folgeprobleme zu vermeiden! Umfassende Hinweise bei der Sanierung von größeren Schimmelproblemen gibt der „Leitfaden zur Vorbeugung, Untersuchung, Bewertung und Sanierung von Schimmelwachstum in Innenräumen“, den Sie bei der Umweltberatung erhalten.

Konflikt zwischen Mietern und Vermietern:
Häufig entsteht ein Konflikt zwischen Mieter und Vermieter, über mögliche Ursachen des Schimmelbefalls, über die gegenseitigen Rechte und Pflichten oder darüber, wer für die Beseitigung des Schadens zuständig ist. Um langwierige Auseinandersetzungen oder gar Gerichtsverfahren zu vermeiden, kann das Hinzuziehen einer neutralen Fachkraft hilfreich sein. Wir geben hierzu Hinweise. Unsere Beratung ersetzt jedoch nicht eine konkrete Rechtsberatung. Hierfür wenden Sie sich bitte an einen Rechtanwalt, den Mieterbund oder an Haus- und Grundeigentümerverbände. Die Verbraucherzentrale Gütersloh bietet ebenfalls kostengünstig Rechtsberatungen an.

Vorbeugen ist besser als Heilen: Richtig lüften und heizen
Die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen sollte auf Dauer zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Der Einsatz eines Hygrometers (Luftfeuchtigkeitsmesser) hilft dabei, das eigene Lüftungs- und Heizverhalten zu kontrollieren.

In feuchtebelasteten Wohn- oder Kellerräumen kann es sinnvoll sein, eine mineralischen Wandputz und /oder eine Wandfarbe auf der Basis von Kalk oder Silikaten zu wählen, die natürlicherweise einem Schimmelbefall entgegenwirkt. Nicht empfehlenswert sind mit Fungiziden ausgestattete Anti-Schimmelfarben, da sie die Raumluft und damit auch die Gesundheit der Raumnutzer belasten.

Gesund und umweltfreundlich Renovieren

Alle paar Jahre trifft es jeden: Die Renovierung eines oder mehrerer Zimmer in der Wohnung steht an. Aber wie geht das gesund und umweltfreundlich?
Eine neue Broschüre des Umweltbundesamtes gibt dazu Auskunft.
In der Broschüre heißt es:
Bunte Tapeten, farbenfrohe Wandfarben in allen Nuancen und verschiedenste Lacke zum Aufpeppen von Möbeln lassen uns die Auswahl im Baumarkt unglaublich riesig erscheinen. Doch leider entweichen jedes Jahr zehntausende Tonnen Lösemittel beim Umgang mit Pinsel und Sprühdose. Flüchtige Substanzen und andere Schadstoffe können über einen längeren Zeitraum in die Raumluft ausdünsten und beispielsweise allergische Reaktionen der Haut, Müdigkeit oder Kopfschmerzen auslösen. Hinzu kommen hunderte weiterer Chemikalien, deren Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit oft nicht einmal Fachleuten bekannt sind. Die Broschüre „GESUND UND UMWELTFREUNDLICH RENOVIEREN“ gibt Ihnen Tipps zur richtigen Produktauswahl im Sinne Ihrer Gesundheit und der Umwelt sowie hilfreiche Informationen rund um den Umgang mit Farben, Lacken, Lasuren sowie Tapeten und Kleister.

Chemie im Haushalt

Putzen, Waschen, Desinfektion, Schädlinge
Dass ein Zuviel an Sauberkeit nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Gesundheit schädlich sein kann, ist vielen nicht bekannt. Beispielsweise belegen seriöse Studien, dass Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen und viel Kontakt zu Staub und Schmutz haben, weniger Allergien ausbilden. Unter anderem tragen Desinfektionsmittel, die im Privathaushalt in der Regel überflüssig sind, dazu bei, dass die Anzahl an resistenten Keimen, die nur noch schwer mit Antibiotika bekämpft werden können, zunimmt. Auch kann es auch im saubersten Haushalt passieren, dass Schädlinge auftauchen. Es gibt für viele Fälle gute, gesundheitlich unbedenkliche Möglichkeiten.
Die Devise beim Einsatz von Chemikalien im Haushalt aus der Perspektive des Umwelt- und Gesundheitsschutzes heißt deshalb: Soviel wie nötig und so wenig wie möglich!

  • Bei der Dosierung von Waschmitteln ist der Wasserhärtegrad eine wichtige Orientierung. Mehr hierzu erfahren Sie unter der Rubrik Wasser.
  • Der Einsatz von Desinfektionsmitteln ist unter normalen Umständen im Privathaushalt völlig überflüssig. Lesen Sie weitere Tipps unter dem Stichwort: Hygiene und Desinfektion im Privathaushalt
  • Das Umweltbundesamt hat zum kostensparenden und umweltschonenden Putzen und Waschen die Broschüren
    Umweltbewusst waschen“ und „Reinigen im Haushalt“ herausgegeben.

Schädlinge und Lästlinge in Haus und Garten

  • Entdecken Sie in Ihrem Wohnumfeld ein Wespen- oder Hornissennest gilt es erst einmal Ruhe zu bewahren. Nähere Angaben zur Lebensweise und dem gefahrlosen Umgang mit den Tieren sowie zur Beratung bei problematischen Neststandorten finden Sie hier.
  • Vorsicht ist geboten, wenn Schädlinge im Haushalt ein Problem werden (z.B. Kleider- und Lebensmittelsmotten oder Ameisen). Der Griff zur chemischen Keule ist schnell getan – birgt aber für die Hausbewohner unter Umständen negative Folgen für die Gesundheit. Es ist immer ratsam, besonnen vorzugehen. In einem Beratungsgespräch erhalten Sie von der Umweltberatung der Stadt Gütersloh wichtige Hinweise zur umweltfreundlichen Schädlingsbekämpfung. Sollten Sie in schwierigen Fällen den Einsatz eines Schädlingsbekämpfers in Betracht ziehen, finden Sie in unserem Faltblatt „Der Schädlingsbekämper kommt!“ wichtige Informationen.

Hygiene und Desinfektion

Schadet Hygiene der Gesundheit!? Einsatz von Desinfektionsmittel keinesfalls harmlos und ungefährlich.
Die Ansprüche an Sauberkeit und Hygiene haben sich in den letzten 50 Jahren stark verändert. Die Werbung verspricht bei der Anwendung von bestimmten Putzmitteln „porentiefe Reinheit“ und suggeriert, dass die verantwortungsbewusste moderne Hausfrau Bakterien und Keimen im Haushalt regelmäßig mit desinfizierenden Mitteln zu Leibe rücken sollte.

So wirken Desinfektionsmittel
Desinfektionsmittel können der Gesundheit schaden, Allergien und Ekzeme auslösen. Sie belasten das Abwasser, töten Wasserorganismen ab und erschweren die Wasserklärung in der Kläranlage.
Darüber hinaus braucht das menschliche Immunsystem die Auseinandersetzung mit Keimen, um optimal gerüstet zu sein. Auch trägt der unnötige Einsatz von Desinfektionsmitteln im Haushalt dazu bei, dass Keime Resistenzen ausbilden und so im Krankheitsfall unter Umständen Antibiotika nicht mehr ausreichend wirken.

Sprühflaschen

Gute Hygiene geht ganz leicht
Gesundheits- und umweltbewusst handelt derjenige, der unter normalen Umständen (z.B. wenn es keine ansteckenden Krankheiten gibt) auf den Einsatz von Desinfektionsmitteln im Privathaushalt verzichtet. Regelmäßiges Händewaschen und Reinigen mit einfachen Putzmitteln: Spülmittel, Scheuermilch, Allzweckreiniger und Sanitärreiniger auf Zitronensäurebasis reichen völlig aus.

Worauf Sie sonst noch achten sollten:

  • häufiges Wechseln der Spüllappen und -schwämme
  • Trennen der Lappen, die in der Küche bzw. im Bad / WC eingesetzt werden
  • getrennte Nutzung von Schneidebrettern für Rohkost und für rohen Fisch / Fleisch (Gefahr der Salmonellenübertragung), sorgfältiges Reinigen und schnelles Trocknen der Bretter
  • regelmäßiges Reinigen und Aufräumen des Kühlschranks
  • kurzfristiges Leeren der Abfallbehälter
  • direktes Abführen von feuchter Luft im Bad / WC und in der Küche beim Kochen durch regelmäßiges Lüften und den Einsatz von Abziehern zur Trocknung der Flächen nach der Dusche / dem Bad

Noch unsicher? Wir beraten Sie gern in einem persönlichen Gespräch.

Achtung: Bewahren Sie Reinigungs- und Desinfektionsmittel für Kinder unzugänglich auf. Symbole wie Zitrusfrüchte oder bestimmte Geruchszusätze können zu Verwechslungen und unter Umständen zu schweren Vergiftungen führen.

Putzen und Waschen

Glaubt man der Werbung so liegt das Glück jeder Hausfrau (und jedes Hausmanns?) darin, dass im Haushalt alles glänzt und keimfrei sauber ist. Eine unüberschaubar große Anzahl an Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittel stehen hierfür zur Verfügung.
Zum Glück vermehrt sich langsam auch die Kunde, dass ein Zuviel an Sauberkeit auch schädlich sein kann. Beispielsweise belegen seriöse Studien, dass Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen und viel Kontakt zu Staub und Schmutz haben, weniger Allergien ausbilden.

Die Devise beim Einsatz von Chemikalien im Haushalt aus der Perspektive des Umwelt- und Gesundheitsschutzes heißt deshalb: Soviel wie nötig und so wenig wie möglich! Bei der Dosierung von Waschmitteln ist der Wasserhärtegrad eine wichtige Orientierung. Mehr hierzu erfahren Sie unter der Rubrik Wasser. Der Einsatz von Desinfektionsmitteln ist übrigens unter normalen Umständen im Privathaushalt völlig überflüssig.
Wir geben Ihnen gern weitere Tipps zum kostensparenden und umweltschonenden Putzen und Waschen.

Vorsicht ist auch geboten, wenn Schädlinge im Haushalt ein Problem werden (z.B. Kleider- und Lebensmittelsmotten oder Ameisen). Der Griff zur chemischen Keule ist schnell getan – birgt aber für die Hausbewohner unter Umständen negative Folgen für die Gesundheit. Es ist immer ratsam, besonnen vorzugehen. In einem Beratungsgespräch erhalten Sie von der Umweltberatung der Stadt Gütersloh wichtige Hinweise zur umweltfreundlichen Schädlingsbekämpfung. Sollten Sie in schwierigen Fällen den Einsatz eines Schädlingsbekämpfers in Betracht ziehen, finden Sie in unserem Faltblatt „Der Schädlingsbekämpfer kommt!“ wichtige Informationen.

Ratten und Mäuse im Haushalt

Hausspitzmaus
Hausspitzmaus

Meist sind es ungewöhnliche Geräusche, Kot oder angenagte Lebensmittel, die darauf aufmerksam machen, dass sich ungebetene Gäste im Haus eingefunden haben. Mäuse und Ratten sind Krankheitsüberträger. Sie verunreinigen nicht nur vorhandene Nahrungs- oder Futtermittel, sondern sorgen auch durch Laufwege für Verunreinigungen des Aufenthaltsortes. Sie sollten deshalb im Haus (und im Kontakt mit Lebensmitteln) nicht geduldet werden.

Wird ein Befall festgestellt, sollte man nicht unbedacht Schädlingsbekämpfungsmittel einsetzen, die unter Umständen auch andere Lebewesen oder Hausbewohner schädigen können. Auch stellt die zunehmende Resistenzbildung gegen Bekämpfungsmittel ein Problem bei der erfolgreichen Bekämpfung dar. Eine gründliche Problemanalyse und ein strategisches Vorgehen tragen dazu bei, das Problem nachhaltig aus der Welt zu schaffen.
Je früher Sie auf einen Befall reagieren desto besser.

Vorbeugende Maßnahmen

  • Durchschlupfmöglichkeiten ins Haus für Nagetiere an Türen, in Mauern, an Be- und Entlüftungsrohren, durch Kellerfenster verschließen, um ein Eindringen besonders im Herbst zu verhindern.
  • Nahrungs- und Futtermittel für Kleintiere wie Vögel, Hühner et cetera am und im Haus, in Kellerräumen in dichten Behältern oder Räumen verschlossen halten.
  • Keine gekochten Essensreste als potentielle Nahrungsquelle auf den Komposthaufen geben. Diese in die Biotonne oder in einen geschlossenen Kompostbehälter geben.
  • Keine Essensreste, über die Toilette entsorgen, um nicht eine Besiedelung der Abwasserkanäle durch Ratten zu fördern.
  • Bei der Winterfütterung von Wildvögeln maßvoll füttern, sodass das Futterangebot von den Vögel innerhalb eines Tages vollständig aufgenommen wird und keine Nager angelockt werden. Alternativ das Futter z.B. in Futtersäulen anbieten, die von Nagetieren nicht erreicht werden können.

Bekämpfende Maßnahmen
Für die Bekämpfung sollte der Schädling bestimmt werden.
Sofern einem die Lästlinge noch nicht zu Gesicht gekommen sind gibt meist der Kot oder das Trittsiegel (Trittspur) Aufschluss über die Tierart. Rattentrittsiegel ist deutlich größer als Mäusetrittsiegel. So verhält es sich auch mit dem Kot. Rattenkot ist circa 2 Zentimeter lang und an den Enden abgerundet. Die Köttel sind überall zu finden, auf Laufwegen, an Futterplätzen oft gehäuft oder auch vor den Bauten. Mäusekot ist circa 0,6 Zentimeter lang und an den Enden spitz.
Bei Freilandbefall (Löcher im Rasen oder unter Bodendeckern im Boden) gibt die Erdlochgröße und der Laufweg/die Laufwege (Ratten benutzen immer den gleichen Weg) Hinweise auf die Lästlingsart.
Grundsätzlich sollte das Auslegen von Giftködern nur nach einer sachkundigen Beratung oder durch einen fachkundiger Schädlingsbekämpfer erfolgen.

Mäuse
Bei einem geringen Befall mit Mäusen können Schlagfallen leicht und chemiefrei Abhilfe schaffen. Als Köder sind Brot, Rosinen oder Käse geeignet. Es dürfen keine Fallen zum Einsatz kommen, die dem Tier unnötiges Leid zufügen. Wegen der Keimübertragung sollten tote Tiere und Fallen nur mit Handschuhen angefasst werden.
Alternativ eigenen sich schüttfähige Fertigköder aus dem Fachhandel in Köderboxen. Ein Problem in alten Häusern kann hierbei sein, dass sich sterbende Mäuse gern auch in Dämmungen und Hohlräumen in Wand oder Decke verkriechen können. Verenden sie dort, entsteht über längere Zeit Verwesungsgeruch, der je nach Lage des Hohlraumes unter Umständen in Wohnräume eindringen kann. Werden ausgelegte Köder nicht angenommen, sollte das Mittel gewechselt werden. Bei größerem Befall sollte unter anderem wegen möglichen Resistenzproblemen ein Schädlingsbekämpfer hinzugezogen werden.

Ratten
Sollen Ratten bekämpft werden, sind ebenfalls Fertigköder als Fraßgifte, die in Köderboxen ausgelegt werden, ein sinnvolle Möglichkeit für den Privathaushalt. Rattenbekämpfung braucht Ruhe und Ausdauer. Ratten sind sehr schlau. Veränderungen an ihren Futterplätzen machen Ratten misstrauisch. Werden Köder nicht sofort angenommen, sollte der Wirkstoff geändert werden.
Die Nutzung von Köderboxen hat bei der Auslage von Giftködern für Mäuse wie auch für Ratten den Vorteil, dass sich größere Hausbewohner nicht an dem Gift vergreifen können. Auch kann das Gift nach Abschluss der Maßnahme problemlos wieder entfernt werden.

Ablauf der Bekämpfung von Ratten
Die erfolgreiche Rattenbekämpfung setzt ein gewisses Maß an Fachwissen voraus. Ausführliche Hinweise gibt eine Broschüre „Ratten und Hausmäuse“ vom AID (siehe unten). Ist das erforderliche Fachwissen nicht vorhanden sein, sollte auch hier ein fachkundiger Schädlingsbekämpfer die Maßnahmen durchführen.
An diese Stelle wird nur ein grober Überblick über erforderliche Maßnahmen gegeben.
Die wichtigsten Phasen einer Bekämpfung:

  • Ausgangslage klären: Wo treten Spuren auf? Wo können Köderstellen eingerichtet werden?
  • Ratten durch giftfreie Vorköderung an die Köderstellen gewöhnen.
  • Giftköder auslegen und regelmäßig kontrollieren
  • Erfolgskontrolle durch giftfreie Köder
  • Reste entfernen

Wichtig ist eine Erfolgskontrolle: Wird nach einer Woche kein Köder mehr angenommen und tauchen auch keine Spuren von Nagern mehr auf, hatte die Bekämpfungsmaßnahme wahrscheinlich Erfolg. Zur Sicherheit kann noch einmal eine Kontrolle mit einem giftfreien Köder erfolgen. Bei Aufstellen des giftfreien Köders sollte jedoch kurzfristig kontrolliert werden, ob das Futter noch angenommen wird. Das Futter sollte dann bei erfolgreicher Bekämpfung entfernt werden, um keinen neuen Schädlinge anzulocken. Wird der Köder erneut angenommen, Köderwirkstoff / Ködergrundlage ändern.

Schadstoffhaltige Köderstoffe müssen über die Schadstoffsammlung entsorgt werden: Entsorgungspunkt Gütersloh, Carl-Zeiss-Straße, donnerstags, 15 bis18 Uhr.

Geräusche auf dem Dachboden? Das könnte ein Marder sein!

Über das ganze Stadtgebiet in Gütersloh haben sich die Steinmarder verteilt und Dachböden besiedelt. Es ist daher nichts Ungewöhnliches, einen Steinmarder in den nächtlichen Stunden auf Grundstücken oder Straßen in Gütersloh zu entdecken. Der Marder, der ein reiner Nachtjäger ist, ist auf der Suche nach Beute wie Mäuse, Vögel und z. B. Kaninchen.

Oft schleicht sich der Marder klammheimlich auf den Dachboden oder in die Betriebshalle ein. Gewahr wird man ihn erst, wenn es nachts im Dachbereich klappert, Dämmwolle im Außenbereich zu finden ist oder sich Jungtiere im Flegelalter auch tagsüber durch Lärmen bemerkbar machen. Hat das Muttertier Junge, nimmt sie die Beute zur Versorgung mit auf den Dachboden.

Wie findet der Marder den Weg ins Haus?
Der Marder ist ein exzellenter Kletterer und besitzt enorme Sprungkraft. Er kann sich nicht nur in Baumkronen bewegen, sondern problemlos auch an rauen Gebäudefassaden hoch und runter klettern. Sprünge von über zwei Meter Weite und Höhe sind für ihn eine Leichtigkeit. Über Schwachstellen im Dach dringt er auf den Dachboden vor. Dazu hebt er Dachpfannen oder Bleibänder an Gauben und Schornsteinen hoch. Dabei reichen schon Einschlupflöcher von 5 Zentimeter Größe aus.

Was kann man tun, um den Marder zu vertreiben?
Über Zeituhren gesteuerte Lampen und Radios beeindrucken die Tiere oft nur kurzzeitig. Selbst das Fangen und Aussetzen an anderer Stelle hat wenig Aussicht auf Erfolg, wenn der Marder erstmal den Dachboden als eigenes Revier identifiziert hat. Auch werden freie „Marderreviere“ schnell durch andere Sippenmitglieder wieder besetzt.

Daher ist es wichtig, ihn mit geeigneten Duftstoffen, sogenannten Repelletien, zu vertreiben. Auch muss das Dach und die Fassaden wie auch das Umfeld in Augenschein genommen werden, um die Aufstiegsmöglichkeiten zu erkunden. Diese müssen nach der Vertreibung verbaut werden, um eine Rückkehr zu verhindern, sobald die Duftstoffe ihre Wirkung verlieren.

Aber nicht nur der Marder ist der einzige Gast auf Dachböden. Neben Mäusen nutzen zunehmend auch Ratten oder auch der Waschbär diesen trockenen Rückzugsraum. Geruchsmittel sind bei Mäuse und Ratten ungeeignet. Bei verdächtigen Geräuschen vom Dachboden, ist es deshalb wichtig zu ermitteln, welches Tier dort eingezogen ist.