Grundwasser
Das Grundwasser in Gütersloh ist ein kostbares und empfindliches Gut. Es dient der öffentlichen Wasserversorgung genauso wie den circa 3.000 privaten Nutzern von Hausbrunnen. Ebenso wichtig ist die Erhaltung und Verbesserung der ökologischen Qualität der Gütersloher Bäche, die als Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie als Erholungsraum für die Menschen von Bedeutung sind.
Vorbeugender Grundwasserschutz:
Der Gütersloher Sandboden bietet einen relativ schlechten Schutz vor Einträgen von Schadstoffen ins Grundwasser. Diese können fast ungehindert und rasch einsickern, wenn sie in den Boden gelangen. Andererseits liefert Grundwasser das Trinkwasser, unser „Lebensmittel Nr. 1“. Die Stadt bemüht sich daher gemeinsam mit Kooperationspartnern darum, das Grundwasser in einem guten Zustand zu erhalten bzw. es wieder in diesen zu versetzen, so wie es auch die europäische Wasserrahmenrichtlinie verlangt. Denn gebietsweise ist der Nitratgehalt bereits so hoch, dass sich das Grundwasser nicht mehr als Trinkwasser eignet.
Nach dem Vorbild der Kooperationen der Wasserversorger mit der Landwirtschaft zum Schutz des Grundwassers in den Wasserschutzgebieten (kreisweite Kooperation im Wasserschutzgebiet Isselhorst, Kooperationen der Stadtwerke Gütersloh in den Wasserschutzgebieten Spexard und Nordrheda-Ems/Sudheide) hat auch die Stadt Gütersloh mit der Landwirtschaft eine stadtweite Kooperation im Jahr 2001 gegründet, um die landwirtschaftlichen Flächen außerhalb der Wasserschutzgebiete einzubeziehen. Die sehr gute Akzeptanz dieser Initiative belegt der Indikator Nr. 13 des Gütersloher Klima- und Ressourcenhaushaltes.
Auch die kreisweiten Bodenschutzaktionen für Gartenbesitzer dienen dem Grundwasserschutz. In diesem Rahmen bietet die städtische Umweltberatung für Gütersloher Gartenbesitzer regelmäßig die Nährstoffanalyse von Bodenproben und eine ausführliche Düngeberatung an. Denn auch Privatgärtner sind mitverantwortlich für Einträge überflüssiger Nährstoffe ins Grundwasser.
Renaturierung von Fließgewässern:
Die Renaturierung der Dalke dient dem Ziel, dem Bach wieder zu einem „guten ökologischen Zustand“ gemäß Wasserrahmenrichtlinie zu verhelfen. Denn dazu gehört nicht nur ein guter chemischer Zustand, der durch die Abwasserreinigung und die Vorklärung der Regenwassereinleitungen angestrebt wird, sondern auch eine naturnahe Struktur der Bachsohle, Ufer und der angrenzenden Aue. Eine naturnahe Strukturvielfalt ermöglicht ein artenreiches Wasserleben, das wiederum die Voraussetzung für eine hohe Selbstreinigungskraft des Gewässers auf biologischer Basis ist.
Und nicht nur nebenbei profitieren auch die Menschen von solchen naturnahen Gewässerstrukturen, die zugleich wichtige Gestaltungselemente für hochwertige stadtnahe Erholungsräume darstellen.