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Station 12: Altewillen-Bleiche

Die Altewillen-Bleiche befand sich unmittelbar am Kreuzungspunkt Dalke/Friedhofstraße. Von der Straße Unter den Ulmen entlang der Dalkepromenade in westlicher Richtung stadtauswärts geht man bereits nach rund 150 Metern über ehemaliges Bleichen-Gelände.

Auszug Stadtplan, 1893
Quelle: Stadtarchiv Gütersloh

Durch Bebauung und Ausbaumaßnahmen an der Dalke erinnert heute nichts mehr an die frühere Bleiche. Eine weitere Bleiche (Zöllners Bleiche oder Neue Bleiche) gab es damals im Stadtpark an der Emilienstraße. Der nachfolgende Auszug aus dem Stadtplan von 1893 zeigt die Lage der damaligen Bleichen.

Der Wassererlebnispfad Dalke beschäftigt sich an dieser Stelle ausführlich mit dem Thema Wasser und Waschen – damals und heute.
Eng mit dieser Thematik verbunden ist natürlich die Firma Miele, über deren Geschichte hier ebenfalls berichtet wird.

Bleichen in Gütersloh

Schaut man auf die Zeichnung des Gütersloher Stadtplanes vom April 1893 (siehe Einführungstext zu dieser Station), findet man auf diesem Plan an der Dalke 2 Bleichen, die inzwischen schon seit vielen Jahren nicht mehr existieren: Die "Altewillen-Bleiche" an der Friedhofstraße und "Zöllners Bleiche" (im Stadtplan Neue Bleiche genannt) am Rande des heutigen Stadtparks. Obwohl sich beide Betriebe "Bleiche" nannten, war deren Tätigkeit keineswegs nur auf das Bleichen der Wäsche beschränkt, sondern es wurde eine Vielzahl von Dienstleistungen rund um die Wäschepflege anboten.

Die Rasenbleiche
Beschreibungen des Bleichprozesses sind erst seit dem 18. Jahrhundert überliefert. Die Bleichwiesen für die Rasenbleiche waren häufig von einem System von Wassergräben durchzogen.
Der Vorgang des Bleichens auf der Wiese funktionierte vollkommen ohne „Chemie“ und ist rasch erklärt: Die gewaschene Wäsche wurde auf einer Wiesenfläche ausgebreitet. Allerdings durfte die Rasenfläche weder frisch gemäht noch durfte das Gras zu hoch gewachsen sein. Den Rest besorgte die Sonne, die nach mehrstündiger Bestrahlung dafür sorgte, dass die Wäsche wieder richtig weiß wurde und Fleckenränder und Grauschleier verschwanden. Die Wäsche musste dabei permanent nass gehalten werden. Durch die Sonneneinstrahlung (UV-Strahlung) entsteht dabei aus Wasser und Luft in geringen Mengen das Bleichmittel Wasserstoffperoxid (H2O2). In den Wintermonaten wurde derselbe Bleicheffekt durch Gefrieren der Wäsche auf reinem Schnee und auf der Leine erzielt. Die bei der sommerlichen Rasenbleiche ablaufenden chemischen Prozesse stellen die Grundlage der in den heutigen Wasch- und Bleichmitteln ablaufenden Prozesse dar.
Die Rasenbleiche wurde in Deutschland noch bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts praktiziert.

Die Altewillen-Bleiche

Über die Altewillen-Bleiche gibt es leider nur sehr wenige Informationen. Auch das Bild unten scheint das einzig existierende Foto von der Bleiche zu sein. Die folgenden Ausführungen basieren auf den mündlichen Angaben einer Zeitzeugin und ergänzend dazu durchgeführten Recherchen im Stadtarchiv Gütersloh.

Wann die Bleiche erstmalig ihren Betrieb aufgenommen hat, ist nicht bekannt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass bereits vor dem Jahr 1864 auf dem Grundstück an der Friedhofstraße gewaschen und gebleicht wurde. Im ersten Adressbuch Güterslohs aus dem Jahr 1903 und in den folgenden Ausgaben 1907, 1911 und 1921 ist zunächst unter der Anschrift Kattenstroth 45 und ab 1911 unter der Adresse Friedhofstraße 5 Heinrich Altewille als Bleichereibesitzer eingetragen. Im Adressbuch von 1925 findet man dann den Eintrag „Christine Altewille, Bleichereibesitzerin“. Am 21.4.1929 erfolgt dann die Gewerbeanmeldung für einen Bleichereibetrieb durch Anton Altewille, der als Bleicher letztmalig im Adressbuch von 1967 erwähnt wird.

Bleiche Altewille an der Dalke
Dalke an der Bleiche Altewille von der Brücke Friedhofstraße aus (Aufnahme: Postkarte, Cramers Kunstanstalt, Dortmund, 1908)

Ein besonderes Kennzeichen für die damals in Deutschland betriebenen Bleichwiesen war eine Vielzahl von Wassergräben, die diese durchzogen. Auch die Wiese der Altewillen-Bleiche wurde von 2 Gräben durchzogen. Ende der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde die Dalke an dieser Stelle weiter begradigt und um einige Meter in südlicher Richtung verlegt. Damit verschwanden auch die Gräben der Bleichwiese.

In den ersten Jahren des Bleichebetriebes wurde die von den Gütersloher Bürgern gebrachte Wäsche in der Dalke mit Kern- oder Schmierseife gewaschen, gespült und auf den auf dem Bild erkennbaren Holzböcken zum Trocknen aufgehängt. Entsprechendes Wetter vorausgesetzt, wurde die Wäsche anschließend zum Bleichen auf der Wiese ausgelegt.
In späteren Jahren wurde dann noch ein Waschhaus gebaut. Damit wurde der Waschvorgang von der Dalke in das Waschhaus verlegt, wo die Wäsche in großen Holzbottichen gekocht wurde. Das Wasser musste aber immer noch aus der Dalke geholt werden, da es zumindest in den ersten Jahren des Waschhausbetriebes noch keinen Zentralwasseranschluss gab. Das Spülen mit einem speziellem Spülmittel, Trocknen und Bleichen musste auch nach Inbetriebnahme des Waschhauses weiterhin draußen erledigt werden.

Gerade diese Tätigkeiten aber stellten für die Wäscherinnen eine harte und anstrengende Arbeit dar, da das Spülen nur in kniender Körperhaltung ausgeführt werden konnte. Dafür gab es an der Dalke spezielle Holzkisten oder -bänke, auf denen die Arbeiterinnen knien konnten. Auch wenn diese etwas gepolstert waren, bedeutete das Spülen der Wäsche eine hohe Belastung für Kniee und Rücken der Arbeiterinnen.

Während der Bleichbetrieb kurz nach Ende des 2. Weltkriegs eingestellt wurde, ist das Ende des Wäschespülens in der Dalke nicht bekannt. Der Wäschereibetrieb wurde 1970 mit dem Abbruch des Waschhauses endgültig eingestellt. Das Gelände der ehemaligen Bleiche ist heute mit Wohnhäusern bebaut.

Ehemaliges Wohnhaus Altewille
Ehemaliges Wohnhaus Altewille

Quellen:
Aussage Zeitzeugin
Stadtarchiv Gütersloh, Zeitungsausschnittsammlung
Bildmaterial: Stadtarchiv Gütersloh

Zöllners Bleiche

Das Haus der Familie Zöllner in der Emilienstraße 3 wurde 1860 gebaut. Sowohl das Wohngrundstück als auch die Bleichewiese waren von Meier-Merklinghaus gepachtet. Über den genauen Beginn des Bleichereibetriebes, der zunächst nur ein Nebenerwerb war, liegen keine Daten vor.

Im Adressbuch aus dem Jahr 1903 ist unter der Anschrift Sundern 1 Friedrich Zöllner als Bleichepächter eingetragen. Diese Einträge finden sich auch in den Adressbüchern der Jahrgänge 1907, 1911 und 1921 (ab 1911: Emilienstraße 3). In den dann folgenden Adressbüchern von 1925 bis 1937 ist Friedrich Zöllner zunächst als Landwirt und ab 1932 als Bleichereipächter eingetragen. 1953 lautet der Eintrag dann: Friedrich Zöllner, Wäscherei und Plätterei.

Zöllners Bleiche
Zöllners Bleiche am Stadtpark

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Wäsche zwar von den Güterslohern zu Hause gewaschen, danach aber brachte man sie zu „Zöllners Bleiche“, wo die Wäsche noch bis in die 20er Jahre in der Dalke gespült und anschließend auf der Bleichwiese ausgebreitet wurde. Nach dem Bleichen wurde die Wäsche dann auf dem sogenannten Trockenplatz auf Leinen gespannt und getrocknet.

Dank verbesserter Waschmethoden und Waschmitteln verlor die Bleicherei ab Mitte der 20er Jahre des vorigen Jahrhundert ihre Bedeutung. 1928 wurde von Meier Merklinghaus ein Waschhaus gebaut. Der einstige Nebenerwerb wurde jetzt zum Hauptbetrieb. Begonnen wurde mit einer hölzernen Miele-Bottichwaschmaschine, die einige Jahre zuvor, zunächst nur für den privaten Gebrauch, beschafft worden war.

Wäscherei Zöllner
Wäscherei Zöllner
Wäscherei Zöllner

Anfang der 30er Jahre wurde das Wäscherei- und Plättereiwesen durch die damalige Regierung gewerblich anerkannt. Dies hatte zur Folge, dass die Betreiber dieses Gewerbes eine Meisterprüfung abzulegen hatten. Maria Henkel, geborene Zöllner, legte 1937 die Meisterprüfung ab.

Wäscherei Zöllner

Im selben Jahr folgt eine erhebliche Erweiterung des Betriebes. Aus der Wäscherei Zöllner wird eine Dampfwäscherei. Die Familie Zöllner hatte erheblich in moderne Maschinen, unter anderem eine Miele-Zentrifuge (Schleuder), investiert. Neben dem Waschen und Mangeln spielte in dieser Zeit auch das Bügeln der Wäsche eine immer größere Rolle.

Bei einem Bombenangriff im 2. Weltkrieg wurde die Dampfwäscherei zerstört, aber nach dem Krieg wieder aufgebaut.
Am 31.3.1971 endet dann die Geschichte von „Zöllners Bleiche“. An diesem Tag erscheint eine Anzeige in der Neuen Westfälischen mit folgendem Wortlaut:
„Ab 1.4.1971 übergebe ich meine Wäscherei aus Altersgründen an Herrn Paul Glowienka. Ich möchte es hiermit nicht versäumen, mich für die jahrzehntelange Kundentreue zu bedanken und würde mich freuen, wenn Sie das in mich gesetzte Vertrauen auch Herrn Glowienka, der lange in meinem Betrieb tätig war, übertragen würden.
Mit freundlichem Gruß
Friedrich Zöllner
Wäscher- und Plättermeister“

Quellen:
Stadtarchiv Gütersloh, Zeitungsausschnittsammlung
Neue Westfälische vom 31.3.1971
Die Glocke vom 26.4.1984
Bildmaterial: Stadtarchiv Gütersloh

Schmutzige Wäsche - Waschen früher und heute

Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts musste die Wäsche von den Hausfrauen in kräftezehrender und gesundheitsschädigender Handarbeit gewaschen werden. Geschwollene und zerschundene Hände waren die Folge dieser mühevollen Arbeit.

Welche Schinderei den Frauen am Großwaschtag zugemutet wurde, wird in dem von der Firma Miele 1999 herausgegebenem Buch „100 Jahre im Spiegel der Zeit“ eindrucksvoll beschrieben:

„Der aufwendigste Teil der Hausarbeit ist um die Jahrhundertwende – wie seit eh und je – das Wäschewaschen. Die Tortur des kräftezehrenden Großwaschtags ist in den allermeisten Haushalten jedes Mal die gleiche – für die heutige Generation unvorstellbar:

  • Am Abend zuvor Schmutzwäsche sortieren nach Weiß-, Bunt- und Wollwäsche.
  • Brennmaterial für die Beheizung des Waschtopfs oder Waschkessels heranschaffen.
  • Wäsche sortiert (außer Wollwäsche) in Waschbottichen mit Soda einweichen und über Nacht stehen lassen.
  • Am Waschtag in aller Frühe in den Waschkessel Wasser einfüllen und im Waschkessel Holz- und Kohlenfeuer anzünden.
  • Eingeweichte Wäsche auswringen, einseifen und Flecken herausbürsten.
  • In den Waschkessel Waschpulver einfüllen und vorbehandelte, sortierte Wäsche hineingeben.
  • Kochbrühe mit Holzstab mehrmals umrühren, die Wäsche in der Lauge bewegen und niederdrücken.
  • Nach dem Kochen die Wäschestücke herausnehmen und einzeln auf dem Waschbrett rubbeln.
  • In der Waschwanne schwenken und so oft das Wasser erneuern, bis es klar bleibt und Wäschestücke zuletzt eventuell bläuen.
  • Bei einer Gelegenheit zum Bleichen die Wäsche, nach dem letzten Spülen ausgewrungen auf den Rasen legen, öfter mit Wasser besprengen und wenden.
  • Gebleichte Wäsche auswaschen, schwenken, auswringen und auf der Wäscheleine aufhängen.
  • Farbige Wäsche, die weder eingeweicht noch gekocht werden darf, in warmem Seifenwasser waschen und in klarem Wasser schwenken, ebenfalls auswringen und aufhängen.
  • Für Wollwäsche warmen Seifenschaum schlagen und diese darin ausdrücken.
  • In ein oder mehrere klare Spülwasser geben, bis es klar bleibt, aufhängen bzw. liegend trocknen.
  • Waschkessel gründlich reinigen.

An die «große Wäsche», die manchmal mehrere Tage dauert, schließt sich noch die anstrengende Arbeit des Bügelns oder Plättens bzw. Rollens oder Mangelns an. Dazu müssen die Wäschestücke sortiert, in Form gezogen, angefeuchtet und zusammengerollt werden. Manche Teile wie Herrenhemden, Hemdkragen und –manschetten, Tischwäsche, Schürzen sind vor dem Bügeln zu stärken, wozu rohe oder gekochte Stärke angerührt wird.

Als Folge der Knochen- und Muskelarbeit am Waschtag nennen Frauen aus dieser Zeit bei Befragungen: Erkältungen durch den Wechsel von heißem Wasserdampf und kalter Lüftungsluft, geschwollene, zerschundene Hände, wund vom Rubbeln am Waschbrett und ständigen Hantieren in der Waschlauge, Sehnenscheidenentzündung vom Auswringen, Rückenschmerzen durch gebeugte Haltung, Unterleibserkrankungen vom schweren Heben.“

Geschichte der Waschmaschine
Überlegungen, das mühselige Waschen zu vereinfachen, gehen bis in das 17. Jahrhundert zurück. Ein erstes Patent für eine Waschmaschine, über deren Funktionsweise heute nichts mehr bekannt ist, wurde 1691 in Großbritannien angemeldet. 1767 entwickelte der Regensburger Theologe Jacob Christian Schäffer eine Rührflügelmaschine und veröffentlichte dazu die Schrift „Die bequeme und höchstvorteilhafte Waschmaschine“. Im Jahr 1797 erhielt der US-Amerikaner Nathaniel Briggs das erste Patent auf eine Waschmaschine. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts tauchen in Amerika, England und Deutschland verschiedene Dampfwaschmaschinen auf. Darunter sind kleine beheizte Öfen mit einem Aufsatz aus Blech, in dem eine Trommel liegt. Alle Geräte mussten jedoch per Hand mittels einer Kurbel oder Ähnlichem angetrieben werden.
Auch wenn diese Geräte sicherlich eine erste Arbeitserleichterung für die Hausfrau waren, gehörte das Waschen weiterhin zu den mühevollsten Tätigkeiten im Haushalt.

Die erste elektrische Waschmaschine wurde 1901 von dem Amerikaner Alva J. Fisher entwickelt. In deutschen Haushalten war zu dieser Zeit elektrischer Strom noch die absolute Ausnahme. In den Folgejahren setzte sich jedoch der elektrische Antrieb immer mehr durch.
1951 brachte die Maschinenfabrik Peter Pfennigsberg in Düsseldorf-Oberkassel die erste vollautomatische Waschmaschine auf den Markt. In einem Werbeprospekt hieß es dazu unter anderem: „Die mühevolle „Große Wäsche“ besorgt für Sie die „Constructa“ vom Einweichen bis zum Trockenschleudern. Natürlich völlig selbsttätig und ohne Aufsicht – eben wirklich vollautomatisch“. Allerdings war die „Constructa“ bei einem Preis von circa 2.000,- DM für Otto Normalverbraucher mit einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 3.579,- DM absolut unerschwinglich.
Weitere Waschmaschinenhersteller brachten in den nächsten Jahren ebenfalls Waschvollautomaten auf den Markt, die bis in die heutige Zeit weiterentwickelt und technisch verbessert wurden.

Der heute selbstverständliche Waschvollautomat hat die Arbeit des Waschens gegenüber der Zeit vor 100 Jahren deutlich erleichtert. Nur das Be- und Entladen der Waschmaschine ist bis heute Handarbeit geblieben.

Parallel mit der Entwicklung der Waschmaschine wurden weitere Produkte zur Erleichterung der Hausarbeit beim Waschen erfunden und im Laufe der Zeit technisch weiterentwickelt. Dazu gehören Geräte zum Auswringen der Wäsche, die später durch sogenannte Wäscheschleudern ersetzt wurden. Heute werden diese Geräte dank hochtouriger Schleudergänge in den Waschmaschinen nicht mehr benötigt.
1958 wird von Miele der erste Wäschetrockner in Europa produziert. Genaue statistische Erhebungen über die Verbreitung von Wäschetrocknern in deutschen Haushalten liegen nicht vor. Der Anteil dürfte aktuell zwischen 40 und 50 Prozent liegen.

Bis Ende der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts galten Waschmaschinen als Luxusartikel; die Verbreitung in deutschen Haushalten war dementsprechend gering. Anfang der 60er Jahre verfügten noch weniger als 10 Prozent aller Haushalte über eine Waschmaschine. Steigende Realeinkommen und sinkende Preise führten dann aber zu einem Anstieg des Konsums in allen sozialen Schichten. Bereits 1969 stand in 61 Prozent aller Haushalte eine Waschmaschine. Dieser Anteil stieg 1988 auf 86 Prozent und 2004 auf 94 Prozent.

Geschichte des Waschmittels
Erste Überlieferungen reichen zurück bis in die Zeit der Sumerer (circa 2.500 vor Christus), die aus Holzasche und Öl eine seifenähnliche Substanz herstellten.
In Deutschland wurde bis in das 18. Jahrhundert die Wäsche im Fluss gewaschen und dabei an Steinen gerieben. Später wurde mit Laugen, die anfangs aus Buchenasche und abgestandenem Urin bestanden, gewaschen. Obwohl es seit dem 14. Jahrhundert Seifensieder-Zünfte gab, wurde die Verwendung der Laugen noch bis Ende des 19. Jahrhunderts beibehalten, da Seife ein Luxusartikel war. Erst die Entdeckung der technischen Herstellung von Soda machte Seife billiger.

1880 kam dann das erste Waschpulver auf den Markt. Sein Hauptbestandteil war Seifenpulver, dem Soda (Natriumcarbonat) und Wasserglas (Natriumsilicat) beigemischt wurde. Im Jahr 1907 wurde von der Firma Henkel das erste selbsttätige Waschmittel „Persil“ produziert Der Name setzte sich aus NatriumPERborat und SILikat zusammen. Natriumperborat bleichte Flecken und Silikat transportierte abgelösten Schmutz. 1932 erfand Heinrich Gottlob Bertsch in Chemnitz das erste vollsynthetische Feinwaschmittel, das vielen noch unter dem Namen FEWA bekannt sein dürfte.

In den 1950er Jahren wurde die klassische Seife in den Waschmitteln immer mehr durch Tetrapropylenbenzolsulfonat (TPS) ersetzt. Dieses schwer abbaubare Mittel löste allerdings Schaumbildung und Sauerstoffarmut in den Gewässern aus. Durch die zunehmende Verbreitung von Waschmaschinen wurde dieser Effekt immer weiter verstärkt. Um diesem Negativtrend entgegen zu wirken, wurden ab 1960 biologisch leicht abbaubare Tenside eingeführt. Das erste Detergentiengesetz schrieb vor, dass ab 1. Oktober 1964 Wasch- und Reinigungsmittel nur Tenside enthalten durften, die zu mindestens 80 Prozent biologisch abbaubar sind. Die Vorschriften zum Schutz der Gewässer durch Waschmittel wurden in späteren Jahren immer weiter verschärft.

Ab 1968 wurden in Waschmitteln Enzyme, die für einen schnelleren Abbau von Eiweiß, Fett und Stärke sorgten, eingesetzt. 1986 gab es die ersten phosphatfreien Waschmittel, die zu einer Entlastung der überdüngten Gewässer beitrugen.

Weitere Entwicklungsschritte waren 1992 die Einführung von Color-Waschmitteln und ab 1994 die Einführung von Superkonzentrat-Waschmitteln, von denen man nur die Hälfte der üblichen Dosierung benötigte.

Quellen:


* Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Fa. Miele & Cie. KG., Gütersloh

Waschen und Gütersloh - Ein Name verbindet: Die Geschichte der Firma Miele

Am 1. Juli 1899 nahm die von Carl Miele und Reinhard Zinkann gegründete Zentrifugenfabrik Miele & Cie. ihren Betrieb in einer ehemaligen Säge- und Kornmühle in Herzebrock auf. Heute zählt das von den Nachfahren der Firmengründer geführte Familienunternehmen zu den weltweit bedeutendsten Herstellern von Haushaltsgeräten.

Die Darstellung der inzwischen 111-jährigen Geschichte der Firma Miele ist an dieser Stelle nur in stark gekürzter Form möglich. Ebenso kann hier nicht auf alle Aspekte der Firmengeschichte eingegangen werden. Immerhin umfasst das 1999 anlässlich des 100-jährigen Firmenjubiläums von Miele herausgegebene Buch zur Firmengeschichte fast 300 Seiten und der 2009 herausgegebene Folgeband „110 Jahre Miele – alle Seiten der Qualität“ ist noch umfassender. Beide Bücher stehen im Stadtarchiv Gütersloh zur Einsicht zur Verfügung.

Miele Produkte
Erstes Miele-Produkt ist die handbetriebene Milchzentrifuge »Meteor«, die mit 11 Mitarbeitern produziert wurde und sich trotz großer Konkurrenz am Markt durchsetzte. Bereits ein Jahr später wurde das Produktangebot um eine Holzbottich-Buttermaschine erweitert. In dieser Maschine schlägt ein Drehkreuz, von einem Schwungrad mit der Hand angetrieben, den Milchrahm. Die Buttermaschine bildete dann auch die Grundlage für das nächste Produkt:
die Holzbottich-Waschmaschine, die damals ebenfalls von Hand angetrieben wurde. Damit wurde Miele zum Hersteller von Haushaltsgeräten.

Bereits 1904 entwickelte Miele eine Waschmaschine für Kraftantrieb, lange bevor elektrischer Strom im privaten Bereich verbreitet war (siehe Station 6: Elektrifizierung der Stadt Gütersloh). 2 Jahre später wurden auch die Michzentrifuge und Buttermaschine für Kraftantrieb angeboten.

Beständig steigende Fertigungszahlen machten einen systematischen Versand der Produkte erforderlich, für die ein Anschluss an die Eisenbahn benötigt wurde. 1907 wurde unter anderem deshalb der Firmensitz an den heute noch bestehenden Standort in Gütersloh verlegt.

Als weiteren Schritt zur Arbeitsentlastung der Hausfrau entwickelte Miele 1910 einen mechanischen Wäschewringer, bei dem 2 unter Federdruck sich gegenläufig drehende Gummiwalzen die hindurchlaufenden nassen Wäschestücke ausquetschen.

1912 stieg Miele in die Produktion von Automobilen ein, die aber schon 1913 wieder eingestellt wurde. Insgesamt wurden 143 Miele-Autos ausgeliefert.

Nach einer längeren Entwicklungszeit lieferte Miele 1913 die ersten Wäschemangeln aus, die ab 1928 auch mit elektrischem Antrieb erhältlich waren. Auf Grund der zunehmenden Elektrifizierung der privaten Haushalte baute Miele ab 1914 die erste Waschmaschine mit Elektromotor, die an jede Steckdose angeschlossen werden konnte. Es war die legendäre Waschmaschine Nummer 50, die damals als „das Ideal einer elektrischen Waschmaschine“ bezeichnet wurde.

Während des Ersten Weltkriegs standen Metalle für zivile Produkte kaum noch zur Verfügung. Dafür waren Holz und moderne Maschinen für dessen Bearbeitung ausreichend vorhanden. Der Miele-Bollerwagen entstand. Seine Produktion überdauerte beide Weltkriege und endete erst in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Trotz aller Widrigkeiten begann Miele noch im Ersten Weltkrieg mit dem Bau eines neuen Werkes in Bielefeld. Ab 1923 wurden in Bielefeld Elektromotoren und ab 1924 auch Fahrräder gebaut, von denen 12 Jahre später das 500.000ste Exemplar ausgeliefert wurde. 1926 wurde die Produktion in Bielefeld um Melkanlagen erweitert. In dieser Zeit machte auch im Werk Gütersloh die Entwicklung der Waschmaschinen einen gewaltigen Schritt nach vorn. Kohle- und gasbefeuerte Waschmaschinen wurden für den gewerblichen Bereich gebaut. Der bis dahin übliche Holzbottich wurde durch eine Metalltrommel ergänzt.

1927 erfolgte der Einstieg in ein völlig neues Produkt: die ersten Staubsauger wurden produziert. 2 Jahre später wurde die erste serienreife elektrisch angetriebene Haushaltsgeschirrspülmaschine Europas produziert. Nach dem Einfüllen von kochendheißem Wasser dauerte der Spülvorgang nur etwa 7 bis 8 Minuten.

Mit einer Reihe neuer Produkte, die zwischen 1930 und 1932 ausgeliefert wurden, stemmte sich Miele gegen die Folgen der Weltwirtschaftskrise: erste Waschmaschine mit Ganzmetallbottich und eingebautem elektrischen Heizkörper, erste Plättmaschine mit einer 85 Zentimeter langen Bügelwalze, die von einem Elektromotor gedreht wurde. Für den landwirtschaftlichen Bereich wurde ein universeller Futterdämpfer zur Zubereitung von Viehfutter produziert.
Während Kühlschränke im Haushalt noch als Luxus galten, wurden ab 1933 preiswerte Haushaltseisschränke, die für breite Bevölkerungsschichten erschwinglich waren, produziert.

Während des Zweiten Weltkriegs kam die Produktion ziviler Güter nahezu vollständig zum Erliegen. Große Teile der Produktionsstätten wurden beschädigt oder zerstört. Sofort nach Kriegsende begannen die Aufräumarbeiten. Miele erhielt erste Aufträge von der britischen Militärregierung. Auch die Produktion von Haushaltsgeräten kam langsam wieder in Gang. Bis 1949 wurden wieder 70 Prozent der Vorkriegsproduktion erreicht. Die vorhandene Produktpalette wurde kontinuierlich technisch weiterentwickelt und ausgebaut.

Einen weiteren Meilenstein in der Produktentwicklung brachte dann das Jahr 1956: die erste vollautomatische Waschmaschine verließ die Werkhallen („Der ganze Kniff – nur ein Schaltergriff“). Als Ergänzung der Waschvollautomaten standen ab 1958 auch elektrische Wäschetrockner für den Haushalt zur Verfügung.

1960 wurde dann auch die erste vollautomatische Spülmaschine auf den Markt gebracht, die im Werk Bielefeld produziert wurde. Um die für die Spülmaschinenproduktion umfangreichen Produktionsanlagen aufbauen zu können, entschloss man sich, die Herstellung von Fahrrädern und Motorrädern aufzugeben.

Im ersten Miele-Werk außerhalb Deutschlands im österreichischen Bürmoos wurden ab 1962 Kleinraum-Waschautomaten, Wäscheschleudern, Leichtbügeleisen und eine Haushaltsmüllpresse produziert.

1965 wurde die seit 1900 betriebene Holzfertigung eingestellt. Ein Jahr später brachte Miele den ersten Wäschetrockner mit elektronischer Feuchteüberwachung in Europa auf den Markt.

Als weitere Neuheit in der Produktpalette von Miele wurden ab 1977 Mikrowellengeräte produziert. Im Jahr darauf hielt bei den Haushaltsgeräten die Sensorelektronik Einzug.

1987 eröffnete Miele im Werk Gütersloh ein eigenes Museum. Unter anderem ist dort ein Exemplar des legendären Miele-Autos ausgestellt.

2001 feierte die Miele-Waschmaschine ihren 100. Geburtstag.

Im Sommer 2003 wurde das firmeneigene Elektronik-Entwicklungszentrum in Betrieb genommen. Miele setzt damit in der Hausgeräte-Elektronik vor allem auf Eigenentwicklungen.

Damit war die Entwicklung der Miele-Produkte natürlich nicht abgeschlossen. Alle Produkte wurden und werden auch künftig kontinuierlich weiterentwickelt und dem technischen Fortschritt angepasst.
Hier konnten nicht alle Produkte, die im Laufe der Firmengeschichte hergestellt wurden bzw. noch heute im Programm sind, vorgestellt werden. Einige weitere Stichworte finden sich in der Übersicht der Miele-Produktionsstätten.

2005 verkaufte Miele nach 28 Jahren seine Küchensparte. Das Werk und die Herstellung der Miele-Küchen wurden von der AFG Arbonia—Forster-Holding AG (Schweiz) übernommen.

Am 19. April 2007 lief der 20-millionste Waschvollautomat in Gütersloh vom Band.

Miele & Cie.
Von Anfang an bestand bei Miele eine enge Verbundenheit zwischen den Mitarbeitern und den Eigentümerfamilien Miele und Zinkann, wie die folgenden Beispiele zeigen.

Erster Mitarbeiter bei Miele war Werkmeister Hermann Böcker, dessen Bild noch heute im Unternehmen einen Ehrenplatz hat. Er hielt dem Unternehmen, wie viele seiner Kollegen, jahrzehntelang die Treue.

Bereits 10 Jahre nach Firmengründung wurde die Betriebskrankenkasse Miele eingerichtet. Firmenleitung und die Vertretung der Beschäftigen sahen es als ihre Aufgabe an „die Arbeiter vor Not zu schützen, wenn Krankheit über sie kommt“. Die Leistungen der Betriebskrankenkasse gingen teilweise über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus bzw. griffen denen vor.

Seit 1910 wurde an alle Mitarbeiter eine Weihnachtsgratifikation gezahlt.

Anlässlich des 50. Geburtstages der Firmengründer im Jahr 1919 überreichte die Belegschaft ein 25 Kilogramm schweres Album mit über 50 Großfotos vom Werk und den Werkangehörigen als Geschenk. Von den Inhabern wurde aus diesem Anlass der Angestellten- und Arbeiterunterstützungsfonds mit einer Schenkung von 100.000 Mark bedacht. Im Jahr darauf wurde noch einmal der gleiche Betrag gestiftet.
1920 beschlossen die Firmeninhaber zur Linderung der Wohnungsnot für Mitarbeiter eine Reihe von Mehrfamilienhäusern zu bauen.

1929 wurde die betriebliche Altersversorgung für die Mitarbeiter eingeführt.

Zum 40jährigen Firmenjubiläum stellte die Westfälische Zeitung fest: „Als Beweis für das geradezu ideale Zusammenarbeiten mag an dieser Stelle erwähnt werden, dass die Miele-Werke in den 40 Jahren ihres Bestehens keinen Streik gekannt haben“.

Ihren 65. Geburtstag nahmen die etwa gleichaltrigen Firmengründer zum Anlass, mit der Stiftung eines Ehrensoldes eine Altersversorgung für die Mitarbeiterschaft zu begründen. Zu den Leistungen des Ehrensoldes zählten Invaliditäts- und Altersrenten sowie Bezüge für Witwen und Waisen.

„Mit Stiftungen und Schenkungen für gemeinnützige Zwecke förderte Carl Miele darüber hinaus eine Reihe von städtischen Einrichtungen in Gütersloh wie für Kinderbetreuung, Kranken- und Wöchnerinnenpflege“. Ferner stiftete er das katholische Vereinshaus an der Straße Unter den Ulmen (heute: Brauhaus).

1949 beging Miele sein 50jähriges Betriebsjubiläum. Anstelle großer Feierlichkeiten erhielten alle Werkangehörigen ein stattliches Geldgeschenk. Ebenso floss in die Unterstützungskassen des Unternehmens ein ansehnlicher Betrag.

Im Jahr 1954 konnten erstmals 2 Mitarbeiter auf eine 50jährige Betriebszugehörigkeit zurückblicken.

Im 75. Jahr des Bestehens im Jahr 1974 stellte die Geschäftsleitung als Jubiläumsgabe und als Zeichen des Dankes und der Anerkennung einen ansehnlichen Betrag für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereit.
Im selben Jahr wurde von den Gesellschafter des Unternehmens die „Miele-Stiftung“ ins Leben gerufen. Ausgestattet mit einem Vermögen von einer Million DM dient sie seitdem dem Gemeinwohl der Stadt Gütersloh. Zum 100-jährigen Firmenjubiläum im Jahr 1999 wurde das Stiftungsvermögen auf den Betrag von fünf Millionen DM aufgestockt.

2004 wurde Miele Global Compact Mitglied, eine Initiative der UNO zum Zusammenschluss von weltweit mehr als 1.000 Unternehmen zur Förderung von Menschenrechten, Sozialstandards und Umweltschutz.

Produktionsstätten
Werk Gütersloh:
Seit dem Umzug von Herzebrock im Jahr 1907 Stammsitz der Unternehmensgruppe. Heute ist Gütersloh Fertigungsstätte für Waschautomaten und Wäschetrockner und Sitz der Hauptverwaltung. Ferner erfolgt im Gütersloher Werk die Entwicklung und Fertigung von Elektronikbauteilen.

Werk Bielefeld:
Erstes, 1916 gegründetes Zweigwerk. Anfangs wurden Milchzentrifugen und Elektromotoren, später Fahrräder, Motorfahrräder und Motorräder hergestellt. 1927 begann dort die Staubsaugerfertigung. 1960 lösten Geschirrspüler für Haushalte und den gewerblichen Einsatz die Zweirad-Produktion ab.

Werk Euskirchen:
Ab 1951 wurden zunächst Fahrrad-Dynamos, später alle Elektromotoren für das Miele-Geräteprogramm gefertigt. Hinzu kommen Kabeltrommeln für die Miele-Staubsauger.

Werk Bürmoos (Österreich):
Erste Produktionsstätte im Ausland, 1962 in der Nähe von Salzburg errichtet. Das Fertigungsprogramm umfasst Wäscheschleudern und Kleinraum-Waschautomaten.

Werk Lehrte:
1965 von Miele für die Produktion von professionellen Wäschereimaschinen und von landwirtschaftlichen Geräten eingerichtet. Die Produktion von Melkmaschinen und Milchkühleinrichtungen wurde inzwischen aufgegeben.

Werk Warendorf:
Seit 1974 Fertigungsstätte für Einbauküchen. Die Küchensparte wurde im Jahr 2005 von Miele verkauft. Außerdem werden dort Kunststoff-Spritzteile für alle Fertigungsbereiche hergestellt.

Werk Oelde:
1988 übernahm Miele die Firma Cordes, Produktionsstätte für Herde.

Werk Bünde:
1990 wurde die auf Einbaugeräte und Großkochanlagen spezialisierte Firma Imperial übernommen. In Bünde werden Dampfgarer und Kochfelder produziert.

Werk Arnsberg:
In Arnsberg werden Einbau-Dunstabzugshauben und Dekorhauben produziert

Werk Unicov (Tschechien):
Im Werk Unicov werden Waschmaschinen-Toplader, Wäschetrockner und spezielle Waschmaschinen für den US-Markt produziert.

Werk Brasov (Rümänien):
Herstellung von Elektronikbauteilen

Werk Hong Da (China):
In China steht eine weitere Produktionsstätte für Staubsauger

Die Firmeninhaber
1899: Carl Miele und Reinhard Zinkann gründen die Firma Miele & Cie.
1932: Firmengründer Carl Miele wird Ehrenbürger der Stadt Gütersloh
1937: Die Söhne der Firmengründer, Carl Miele junior und Kurt Christian Zinkann werden persönlich haftende Gesellschafter
1938: Carl Miele senior stirbt am 24. Dezember, ein halbes Jahr vor seinem 70. Geburtstag
1939: Am 14. Juli stirbt Firmenmitbegründer Reinhard Zinkann im Alter von 70 Jahren
1954/1957: Mit Rudolf Miele tritt die dritte Generation der Gründerfamilien in die Geschäftsleitung ein. Dr. Peter Zinkann folgt 1957, später folgen Gerhard Miele und Dr. Reinhard Hector
1961: Erich Zinkann, Sohn des Gründers Reinhard Zinkann, Mitglied der Geschäftsleitung und verantwortlich für das Werk Bielefeld, stirbt im Alter von 51 Jahren
1964: Heinrich Miele, Sohn des Gründers Carl Miele senior, Mitglied der Geschäftsleitung und verantwortlich für das Werk Bielefeld, stirbt im Alter von 55 Jahren.
1985: Kurt Christian Zinkann, Sohn des Gründers Reinhard Zinkann, Geschäftsführender Gesellschafter, stirbt im Alter von 81 Jahren
1985: Dr. Reinhard Hector, Enkel des Gründers Reinhard Zinkann, Mitglied der Geschäftsleitung und verantwortlich für das Werk Bielefeld, stirbt im Alter von 52 Jahren
1986: Carl Miele junior stirbt im Alter von 89 Jahren
1999: Dr. Markus Miele und Dr. Reinhard Zinkann, Urenkel der Unternehmensgründer treten in die Geschäftsleitung ein
2004: Nach kurzer schwerer Krankheit stirbt Rudolf Miele im Alter von 74 Jahren.
2005: Miele erhält den Unternehmerpreis des Deutschen Mittelstandes. Neben Dr. Peter Zinkann nimmt Karin Miele für ihren verstorbenen Gatten den Preis entgegen.
2006: Dr. Peter Zinkann wird mit dem Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet

Seit Januar 2009 besteht die Miele-Geschäftsleitung aus 5 Personen: Olaf Bartsch (Finanzen, Controlling und Hauptverwaltung), Dr. Eduard Sailer (Technik), Dr. Reto Bazzi (Marketing und Vertrieb) sowie Dr. Markus Miele und Dr. Reinhard Zinkann, beide jeweils aus der vierten Familiengeneration.
Das 1899 mit 11 Mitarbeitern gegründete Unternehmen ist heute ein weltweit tätiges Unternehmen mit 16.561 Mitarbeitern. Etwa 10 Prozent des Jahresumsatzes werden im Medizin-, Dental- und Laborbereich erwirtschaftet.

Quellen:

  • 1899/1999 – 100 Jahre Miele im Spiegel der Zeit, Hrsg.: Miele & Cie. GmbH & Co., Gütersloh*
  • 110 Jahre Miele – alle Seiten der Qualität, Hrsg.: Miele & Cie. GmbH & Co., Gütersloh*
  • Neue Westfälische v. 20. August 2010


* Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Fa. Miele & Cie. KG, Gütersloh

Das Miele-Museum - Von Waschmaschinen, Staubsauger und Mopeds

Gütersloh ist die Miele-Stadt. Bekannt wurde das Unternehmen aus Ostwestfalen vor allem durch die Herstellung von Haushaltsgeräten. Die Firma zeigte jedoch selbst in Jahren der Not Kreativität und Erfindungsreichtum, indem sie in den 30er Jahren die Produktion auf Fahrräder und Mopeds erweiterte.

Die Zentrifugenfabrik Miele& Cie. wurde 1899 in Herzebrock von Carl Miele und Reinhard Zinkmann gegründet. Durch den rasanten Zuwachs an Mitarbeitern wechselte der Standort des Unternehmens bereits in den frühen Jahren nach Gütersloh. Was zunächst mit Milchzentrifugen und Buttermaschinen begann, ist heute ein internationales Unternehmen für Haushaltswaren mit weltweit über 16.000 Mitarbeitern.

Die Geschichte des Erfolgskonzerns wird ausführlich und anschaulich im Miele-Museum präsentiert. Zu sehen sind nicht nur viele Ausstellungsstücke wie Waschmaschinen, Staubsauger, Fahrrädern und Mopeds, sondern auch eine interaktive Dokumentation, durch die der Besucher selbst Teil der Ausstellung werden kann. Ein Besuch im Miele-Museum lohnt sich in jedem Fall.

Das Miele Museum in 33332 Gütersloh, Carl-Miele-Str. 29 ist geöffnet:
Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr,
Freitag von 8 bis 14 Uhr.

Für Anfragen und Auskünfte:
Telefon: 0 52 41 / 89 25 75
E-Mail:nfmld