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Zur Erinnerung an Schoah-Überlebende

01.02.2018

Am 30. Januar 1933 ergriff Adolf Hitler mit der NSDAP die Macht in Deutschland. In der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur geschahen viele Gräueltaten und das europäische Judentum sollte in den Augen der Nationalsozialisten ausgelöscht werden.

Durch die Übergabe eines Schildes wurde die Bildungspartnerschaft zwischen der Elly-Heuss-Knapp-Schule, den HEIMATSUCHERN und dem Stadtarchiv nun auch für die Schulöffentlichkeit deutlich sichtbar gemacht. (v. l.) Gabriela Kellali, Nahrin Akbaba, Anne Sino (Schülerinnen der Klasse 10c) , Stephan Grimm (Stadtarchiv), Vanessa  Eisenhart (Heimatsucher e.V.)  Kartrin Geweke (Lehrerin Elly-Heuss-Knapp-Schule), Bernadette Schendina (Heimatsucher e.V.) Andreas Weinhold (LVR Düsseldorf)
Durch die Übergabe eines Schildes wurde die Bildungspartnerschaft zwischen der Elly-Heuss-Knapp-Schule, den HEIMATSUCHERN und dem Stadtarchiv nun auch für die Schulöffentlichkeit deutlich sichtbar gemacht. (v. l.) Gabriela Kellali, Nahrin Akbaba, Anne Sino (Schülerinnen der Klasse 10c) , Stefan Grimm (Stadtarchiv), Vanessa Eisenhart (Heimatsucher e.V.) Kartrin Geweke (Lehrerin Elly-Heuss-Knapp-Schule), Bernadette Schendina (Heimatsucher e.V.) Andreas Weinhold (LVR Düsseldorf)

Daher hat sich die Elly-Heuss-Knapp-Schule Gütersloh ganz bewusst entschieden, an diesem Tag durch ein Projekt mit ihren Bildungspartnern HEIMATSUCHER e.V. und dem Stadtarchiv Gütersloh zur Erinnerung an Schoah-Überlebende ein Zeichen zu setzen.

HEIMATSUCHER e.V. ist ein Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Geschichten von Schoah-Überlebenden zu sammeln und weiterzugeben. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen stehen in einem Kontakt zu den Zeitzeugen und werden zu deren Zweitzeugen. Warum das sinnvoll ist, erklärt Vanessa Eisenhart von HEIMATSUCHER e.V. ganz zu Beginn des dreistündigen Schülerworkshops in den zehnten Klassen. „Zeitzeugen sind mittlerweile alt und oft auch krank, dennoch wollen sie ihre Geschichte erzählen. Bei manchen geht das Erzählen ihrer Lebensgeschichte so sehr an die Substanz, dass sie Wochen vor und nach den Terminen krank sind, dass sie schlecht schlafen und sich sehr unwohl fühlen. Jedes Mal, wenn sie ihre Geschichte erzählen durchleben sie diese erneut.“ Frau Eisenhart ist die Zweitzeugin von Chava Wolf (geb. 1932), die sie noch im vergangenen Jahr in Israel besucht und interviewt hat. Chava Wolf überlebte den Holocaust in den Lagern von Transnistrien und konnte 60 Jahre lang nicht über das erlebte Grauen erzählen.

Die Mitarbeiter von HEIMATSUCHER e.V. verbreiten die Geschichten der Zeitzeugen schülergerecht und entlasten diese so. Hinzu kommt, dass einige Zeitzeugen nicht mehr leben. Erst vor zwei Monaten ist ein Zeitzeuge des Programms gestorben. Seine Geschichte lebt nun in den Köpfen der Zehntklässler der Elly-Heuss-Knapp-Schule Gütersloh weiter.

Sie alle haben sich vorgenommen, die Geschichte weiter zu erzählen und viele sagten, dass sie durch die Geschichte zum Nachdenken angeregt worden sind. Etwas ganz besonderes durften die Schülerinnen und Schüler zum Abschluss ihres Workshops noch tun: Einen Brief an die Zeitzeugen verfassen. HEIMATSUCHER e.V. schickt die Briefe einmal im Monat an die Zeitzeugen und in einem Video berichten diese davon, wie sehr sie diese Briefe berühren und wie viel sie ihnen bedeuten.

Durch Stadtarchivar Stephan Grimm erfuhren die Schülerinnen und Schüler der Elly-Heuss-Knapp-Schule Gütersloh Genaueres über die Judenverfolgung und die Zeit des Nationalsozialismus in Gütersloh. Bei einem historischen Stadtrundgang werden Täter-Orte besucht und die Stolpersteine geputzt. Wie wichtig Projekte wie diese sind, zeigte der Besuch von Andreas Weinhold vom Zentrum für Medien und Bildung des LVR in Düsseldorf. Weinhold ist verantwortlich für die Bildungspartnerschaften in NRW.