Dialog und Expertise über Europa

08.10.2018

Elmar Brok und die zahlreichen Teilnehmer des Bürgerdialogs sprachen angeregt über Europa.

An zwölf Tischen führten die Teilnehmer des Bürgerdialogs angeregte Gespräche über Europa.
An zwölf Tischen führten die Teilnehmer des Bürgerdialogs angeregte Gespräche über Europa.

Es war voll in der Aula der Volkshochschule Gütersloh. Bereits zum vierten Mal fanden sich ganz unterschiedliche Gesprächspartner zum Bürgerdialog zusammen. Unter dem Thema „Mit Kopf, Herz und Hand für Europa“ sprachen sie am Freitag unter anderem über die EU im Alltag und die Zukunft Europas. Rund siebzig Teilnehmer diskutierten an den Tischen in der historischen Aula. Man hätte die Aula wohl noch ein zweites Mal gefüllt bekommen – so viele interessierte Gesprächspartner gab es. Das lag auch daran, dass mit Elmar Brok ein prominentes Gesicht des EU-Parlaments zu Gast war.

„Ich habe den Tag heute in der Umgebung verbracht und mir ist immer wieder das Thema Europa in den Sinn gekommen“ sagte Brok in seiner Begrüßung. Die EU als Friedensgarant sei ihm in den Sinn gekommen, als er das ehemalige Strafgefangenenlager in Schloß Holte-Stukenbrock besuchte. Die EU-Staaten als Partner und Verbündete waren präsent bei seinem Besuch auf dem Truppenübungsplatz in der Senne. Die EU als Wirtschaftsmotor sei ihm eingefallen, als er schließlich in Gütersloh ankam: „Der Binnenmarkt hat Gütersloh wohlhabend gemacht“. Neben Brok erzählten auch Kreisdirektorin Susanne Koch und Joachim Martensmeier, Geschäftsbereichsleiter Bildung, Jugend, Familie und Soziales der Stadt Gütersloh von ihren Erfahrungen mit der EU und Europa, bevor es dann in intensive Gespräche unter den Teilnehmern ging.

An zwölf Tischen unterhielten sich die Gesprächspartner im Laufe des Abends über drei Fragen und arbeiteten dazu Ergebnisse aus. So manches Parlament würde sich eine Zusammensetzung, wie an den Gesprächstischen wünschen. So diskutierte an einem Tisch ein Ehepaar im Ruhestand mit zwei Schülerinnen darüber, wie Europa im Alltag erlebt wird. „Ihr macht doch zum Beispiel Schüleraustausche und könnt später überall in Europa studieren“, erinnert die Frau die beiden Schülerinnen. Stimmt, gute Idee – das wird gleich auf der Karte mit den Ergebnissen festgehalten. An einem anderen Tisch diskutierten vier Gesprächspartner aus vier Ländern, was sie mit Europa im Alltag verbinden. Das Ergebnis der Estin, des Polen, der Rumänin und der Bulgarin stand schnell fest: Die Freizügigkeit innerhalb der EU, das Reisen ohne Grenzen sei ein großes Plus.

Die zweite Frage widmete sich der Rolle Deutschlands in Europa. Ist Deutschland das „Herz von Europa“, trägt es aufgrund seiner Vergangenheit eine besondere Rolle innerhalb der EU und wenn ja, wie sieht die aus? Bevor nach Antworten gesucht wurde, wechselten die Gesprächspartner an den Tischen. Neue Konstellation, neue Dynamik im Gespräch.

Auch wenn die Fragen komplex sind und nicht an jedem Tisch Einigkeit herrschte, so schafften es die Gesprächspartner an den Tischen dennoch Ergebnisse festzuhalten. „Es ist ein wenig wie im Europaparlament. Es muss miteinander gesprochen und argumentiert werden, um abgestimmte Ergebnisse und praktikable Lösungen für alle zu finden“, sagte Dr. Birgit Osterwald, Leiterin der VHS Gütersloh, die als Moderatorin durch den fast vierstündigen Abend führte.

Nachdem auch die zweite Frage ausgiebig diskutiert wurde, trafen sich die Tische erneut in einer neuen Konstellation, diesmal sortiert nach Themenschwerpunkten und Interessen. Ein Tisch widmete sich der Migration, ein anderer dem Thema Europäische Werte, alles unter dem Oberthema: Wie soll Europa in Zukunft aussehen?


Die Ergebnisse der Schwerpunktthemen kommentierte Brok im Anschluss und versprach die Ideen und Anregungen mit nach Brüssel beziehungsweise Straßburg ins Europäische Parlament zu tragen. Außerdem wurden die Ergebnisse von Osterwald und ihrem Team von der VHS säuberlich festgehalten. Die Ergebnisse sind Teil des Dialogprozesses der Bundesregierung – rund 30 Dialogveranstaltungen finden in ganz Deutschland statt, wenige jedoch mit so vielen Teilnehmern, wie in Gütersloh –und werden in einen abschließenden Bericht mit deutschlandweiten Ergebnissen einfließen. Die Ideen, Vorschläge und Kritik aus den angeregten Diskussionen an den zwölf Tischen finden also nicht nur ihren Weg zur EU, sondern auch nach Berlin.

 
 
 

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