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Ein Ort für den Dialog von Analogem und Digitalem

15.11.2019

Kunst- und Informatikhaus des Städtischen Gymnasiums offiziell seiner Bestimmung übergeben

Schlüsselübergabe: Schulleiter Axel Rotthaus (l.) ist jetzt auch offiziell der „Hausherr“, Bürgermeister Henning Schulz übergibt.
Schlüsselübergabe: Schulleiter Axel Rotthaus (l.) ist jetzt auch offiziell der „Hausherr“, Bürgermeister Henning Schulz übergibt.

Baulich gesehen ist es ein „Erweiterungsbau“, als Arbeitstitel hat sich der Begriff „Kunsthaus“ etabliert, im Angebot des Städtischen Gymnasiums ist es nun das Kunst- und Informatikhaus der Schule. Heute (15.11.2019) ist es offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. Auf der Fläche eines ehemaligen Parkplatzes an der Moltkestraße ist ein modernes Gebäude entstanden, das sich harmonisch in den Straßenverlauf einfügt, das auf rund 1200 Quadratmetern Netto-Grundfläche mit vier Kunst- und drei Informatikräumen, mit einem Nebenraumprogramm und Lehrerarbeitsplätzen sowie einem großzügigen Foyer- und Versammlungsbereich das Schulleben und die Unterrichtsangebote bereichert. Es soll mehr sein als ein reiner „Erweiterungsbau“, der wiederum begrenzten Raumkapazitäten an anderer Stelle ein Ende bereitet. Erklärtes Ziel der Schule ist es, aus der Verbindung von Kunst und Informatik einen Dialog zu entwickeln, der auch über die unmittelbare schulische Arbeit hinausreichen kann. So soll das neue Haus auch ein Ort der Begegnung sein und hinein in die Stadtgesellschaft wirken – mit Ausstellungen, Installationen, Veranstaltungen.

Die Offenheit des Gebäudes, die innovative Kombination aus Analogem und Digitalen und die weitergehende Rolle betonte auch Bürgermeister Henning Schulz bei der Eröffnung. Er erinnerte daran, dass der Neubau das „alte Kunsthaus“ an der Schulstraße ersetzt, welches an die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe verkauft wurde. Schulz: „Der Neubau mit seiner technischen und digitalen Ausstattung ist State of the Art. Das alte Kunsthaus, so wie wir es kannten, konnte diesen Standard nicht bieten. Es war also gewissermaßen eine Win-Win-Situation für alle Seiten, das Gebäude an der Schulstraße der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe zu verkaufen und diesen Neubau zu planen. Die Schlaganfall-Stiftung hat das denkmalgeschützte Gebäude mit Liebe zum Detail restauriert und zu einem repräsentativen Zentrum für seine bundesweite Arbeit gemacht, von der auch die Stadt profitiert. Mit diesem Haus, das wir heute offiziell eröffnen, ist nicht zuletzt auch für das Städtische Gymnasium ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen.“

Rund 4,1 Millionen Euro hat der Neubau gekostet, der analog zum Passivhausstandard errichtet wurde und durch eine Pelletheizung beheizt wird. Er entstand nach Plänen der Berliner Büros AFF Architekten, die als 1. Preisträger aus einem Realisierungswettbewerb hervorgingen.

www.sg-guetersloh.de

Grußwort von Bürgermeister Henning Schulz zur Eröffnung des Kunst- und Informatikhauses am Städtischen Gymnasium Gütersloh:

Wir alle haben uns auf diesen Tag gefreut, wir haben dieses Gebäude wachsen sehen und wir können stolz darauf sein, wie es sich nun von außen und innen präsentiert. Die offizielle Übergabe des Kunst- und Informatikgebäudes an die Schulgemeinde des Städtischen Gymnasiums ist ein guter Tag im Kalender der Stadt und der Gütersloher Schulen.

Und doch erlauben Sie mir, dass ich am Ende einer – schulpolitisch gesehen – turbulenten Woche, die ursprünglich vorbereitete Rede für einen Moment beiseite lasse und an dieser Stelle auch auf die dritte Gesamtschule eingehe. In dieser Woche wurden ja von einigen in den Veröffentlichungen bereits Parallelen zwischen beiden Projekten gezogen und auch der Neubau der Feuerwehr wurde gleich mit in einen Topf geworfen . Tatsächlich ist heute nicht der Anlass, um einen Vortrag darüber zu halten, wie unterschiedlich die Rahmenbedingungen bei der Erstellung von Baumaßnahmen sind, und , dass keines dieser Projekte mit dem anderen vergleichbar ist. Wenn Sie mit den Projektleitungen persönlich sprechen, werden sie Ihnen bestätigen, dass ein Bauen nach den Spielregeln und Gesetzen des öffentlichen Hochbaus die Arbeit vor Ort erheblich komplexer macht, als es von außen scheint.

Mit Blick auf die Kostenentwicklung der dritten Gesamtschule heißt das im Fazit aber auch: Wir müssen die nun vorliegenden Zahlen, aber auch die Kritik an der Kommunikation aus unserem Haus zum Anlass nehmen gemeinsam zu beleuchten, nach welchen Regeln und auf welchen Grundlagen Baubeschlüsse vorbereitet wurden und auf welcher Basis der Rat sie fassen kann und in Zukunft fassen soll. Wir werden das sehr zeitnah und sehr sorgfältig tun, und hierbei auch die Veränderung von Baumanagement- und Controllingstrukturen in Betracht ziehen. Vertrauen in die Fachlichkeit muss auch weiterhin der Grundkonsens zwischen Politik und Verwaltung sein..

Wir alle hier stellen nicht die hohe Qualität in Frage, die für unsere Schulbauten und deren Ausstattung die Basis ist. Dieses Haus, das wir heute offiziell seiner Bestimmung übergeben, ist ein Beispiel dafür. Wir wollen, dass Gebäude, Infrastruktur und Ausstattung unserer Schulen den Anforderungen an eine zukunftsweisende Pädagogik entsprechen. Insofern ist ein Großprojekt wie der Bau der dritten Gesamtschule - eine Baumaßnahme nicht nur im Bestand, sondern während des Schulbetriebs, mit dem zeitlichen Druck, jedes Schuljahr die benötigten neuen Räume für weitere 120 Schülerinnen und Schüler qualitäts- und termingerecht bereit zu stellen - eine “Operation am offenen Herzen“. Das alles ist umfänglich und detailliert im Ausschuss diese Woche dargelegt worden ebenso wie die besondere Situation, die sich aus der Parallelität von Entwurf, dem Druck, erfolgreich eine Schulgründung an den Start zu bringen, den baulichen Schnellstart durchführen zu müssen, um die neue Schule Bauteil für Bauteil zeitgerecht an den Start zu bringen.

Das entbindet uns aber nicht von der Frage, inwieweit grobe Schätzungen auf der Ebene einer Machbarkeitsstudie auch in Zukunft Entscheidungsgrundlage für Großprojekte sein können. Dieser und auch andere Fragen werden wir uns alle gemeinsam mit aller Offenheit stellen müssen.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste,
Bitte verzeihen Sie mir diesen Exkurs, aber mir liegt – wie Ihnen allen auch – am Herzen, dass unsere Gütersloher Schulen Orte sind, an denen sich Schülerinnen, Schüler und Lehrende gern aufhalten, Orte, die inhaltlichen Anspruch, Schulprogramm und Leitbilder in Räume umsetzen und dies in ihrer Gesamtheit widerspiegeln. Und dass wir auch das in unserer Kommunikation immer wieder “rüber bringen”. Damit bin ich zurück beim “Kunsthaus”. Hier spreche ich die Anführungszeichen immer mit. Denn was in der Planungsphase ein Arbeitstitel in Anlehnung an das bisherige Kunsthaus an der Schulstraße war, ist nach seiner Fertigstellung weit mehr: ein Haus, in dem Kunst und Informatik nicht nur räumlich eine Partnerschaft eingehen. Das ist ungewöhnlich in der Bildungslandschaft, das ist innovativ, das lässt auf Projekte und Ergebnisse hoffen, die über den eigentlichen Schulraum in unsere Stadt hineinwirken können. Ich wünsche mir, dass sich dieses Kunst- und Informatikhaus nicht nur für den Unterricht, sondern auch für Ausstellungen und Installationen in die Stadt hinein öffnet, und ich weiß Sie alle, die hier arbeiten und unterrichten an meiner Seite. So gesehen ist auch dieser Neubau nicht einfach ein weiterer Bauteil dieser großen Schule, sondern ein eigenständiges Gebäude, das sich zudem eigenständig und selbstbewusst, und dennoch sehr harmonisch in die Gebäudestruktur der Moltkestraße einfügt. Das war eine der planerischen Vorgaben, und es ist beeindruckend zu sehen, wie dies gelungen ist.

Der Neubau mit seiner technischen und digitalen Ausstattung ist State of the Art. Das alte Kunsthaus, so wie wir es kannten, konnte diesen Standard nicht bieten. Es war also gewissermaßen eine Win-Win-Situation für alle Seiten, das Gebäude an der Schulstraße der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe zu verkaufen und diesen Neubau zu planen. Die Schlaganfall-Stiftung hat das denkmalgeschützte Gebäude mit Liebe zum Detail restauriert und zu einem repräsentativen Zentrum für seine bundesweite Arbeit gemacht, von der auch die Stadt profitiert. Mit diesem Haus, das wir heute offiziell eröffnen, ist nicht zuletzt auch für das Städtische Gymnasium ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen.

Heute ist ein guter Tag - für diese Schule, für unsere Schullandschaft und für uns alle hier. Auch dieser Bau war ein Großprojekt. Allen Beteiligten, die dafür Verantwortung tragen, die hier Planung, Entwurf und Ausführung übernommen, die die Entwürfe handwerklich umgesetzt haben, allen danke ich herzlich dafür – ebenso wie den Schülerinnen und Schülern, den Lehrerinnen und Lehrern, die geduldig auf das Ergebnis gewartet haben. Es war eine lange Zeit von der Planung bis zum heutigen Tag. Es ist sehr gut geworden.

Bilderstrecke Eröffnung Kunsthaus