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Neujahrsempfang der Stadt Gütersloh

10.01.2019

„Miteinander gestalten, wie wir in Gütersloh in Zukunft leben wollen“.

Vorschlag für 2019: „Dem eigenen Lebensgefühl  Ausdruck verleihen und 'richtig gut' oder 'klasse' als Gütersloher Superlativ etablieren.“
Vorschlag für 2019: „Dem eigenen Lebensgefühl Ausdruck verleihen und "richtig gut" oder „klasse“ als Gütersloher Superlativ etablieren.“

Rund 250 geladene Gäste – einen bunten Querschnitt der Gütersloher Stadtgesellschaft – begrüßte Bürgermeister Henning Schulz am Dienstagabend zum Neujahrsempfang im kleinen Saal der Stadthalle. Zu den Gästen zählten unter anderem Güterslohs Ehrenbürger Dr. Peter Zinkann mit seiner Frau Karin, Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, der frühere Leiter der Zentralen Akademie für Berufe im Gesundheitsswesen in Gütersloh (ZAB), Bürgermeister-Kollegen und –kolleginnen aus dem Kreis Gütersloh sowie zahlreiche Vertreter und Vertreterinnen aus Gütersloher Institutionen und Menschen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich engagieren.

„Miteinander gestalten, wie wir in Gütersloh in Zukunft leben wollen“, stellte Schulz als Leitsatz über seine Neujahrsrede und nannte Beispiele für Projekte, die mit intensiver Bürgerbeteiligung umgesetzt worden oder in Vorbereitung sind. Dazu gehören die zukünftige Entwicklung des „Mansergh Quartiers“ an der Verler Straße ebenso wie die Innenstadtentwicklung mit der Umgestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes und des Büskerplatzes, die Schaffung eines Bürgerzentrums in Blankenhagen, das Integrations- und das Klimaschutzkonzept oder die Ergebnisse des Kulturentwicklungsplans, die unter anderem eine verstärkte Förderung der Kulturvereine und Initiativen vorsieht.

Den Weg des Miteinanders wolle man auch beim „Digitalen Aufbruch Gütersloh“ gehen, betonte Schulz und warb – wie bei der erfolgreichen Auftaktveranstaltung im November vergangenen Jahres – für eine Teilnahme an diesem Prozess: „Zwar können wir in anderen Ländern und Städten studieren, was alles technisch machbar ist, aber Ich bin aber fest davon überzeugt, dass wir gemeinsam individuell für Gütersloh erarbeiten müssen, was für unsere Stadt einen Mehrwert bringt, sagte Schulz.

Der erste Schritt: die Projekt und Ideensammlung auf der Website www.digitaler-aufbruch-guetersloh.de . Seine Neujahrsrede nahm Henning Schulz aber auch zum Anlass, den allgemeinen Hang zum „Kennzahlaktionismus“ kritisch zu bewerten. Er forderte ein grundsätzliches Umdenken statt alle Energie in die Frage zu stecken, ob und wo Fahrzeuge verschiedener Schadstoffklassen noch fahren dürfen. „Wir treffen noch viel zu wenig mutige Entscheidungen für Alternativen zum PKW, der nur mit einer Person besetzt ist,“ sagte Schulz und plädierte für eine „Verkehrswende mit deutlich weniger Individualverkehr und Systemen, die mehr auf Teilen und Vernetzen und weniger auf Besitzen aufbauen: „Car-Sharing auch in einer 100 000-Einwohner-Stadt und in der ostwestfälischen Fläche; ein ÖPNV, der versucht, die Personenbeförderung in Randzeiten so zu ‚matchen‘, dass Personen die zur gleichen Zeit das gleiche Ziel haben, zu neuen Kunden werden.“

Ein explizites Dankeschön des Bürgermeisters ging an den Rat für den breiten Konsens, mit dem der Haushalt 2019 verabschiedet wurde: „Das ist ein gutes und wichtiges Signal aus dem Rathaus an die Bürgerschaft. Sachlichkeit vor Emotionalität, Dialog vor prinzipiellem Beharren auf Positionen, das Suchen nach einem Kompromiss als „Erfolgsmodell“ zum Nutzen der Stadt - auch daran müssen wir alle uns messen lassen, wenn wir miteinander entscheiden, wie wir in Zukunft in unserer Stadt leben wollen.“

Die zahlreichen Gäste forderte er auf, „Botschafter“ zu sein oder zu werden: „Sprechen und schreiben Sie innerhalb und außerhalb der Grenzen unserer Stadt darüber, warum Sie gern Ihr Leben hier leben, erzählen Sie, dass Gütersloh viel besser als ‚gar nicht so schlecht‘ ist“, ermunterte Schulz in Anspielung auf den bekannten „Gütersloher Superlativ“. In Sachen Eigenwerbung und Selbstwahrnehmung, davon ist Schulz überzeugt, „haben wir noch Luft nach oben“. Daher für 2019 sein Vorschlag: einfach mal dem eigenen Lebensgefühl Ausdruck verleihen und „richtig gut" oder „klasse“ als Gütersloher Superlativ etablieren. Er jedenfalls werde sich daran halten.

Unter dem Titel „Global denken – lokal amüsieren“ – lieferte der Bielefelder Kabarettist Ingo Börchers im Anschluss einen ganz besonderen Jahresrückblick. Der „Humorarbeiter Börchers“ (Selbstbezeichnung) verwob sprachlich gewandt kuriose Schlagzeilen des vergangenen Jahres aus dem Ausland, Deutschland und Gütersloh zu einem humorvollen Jahresrückblick, den das Publikum mit viel Applaus honorierte. Der medial viel beachtete Abstieg des Jan Ullrich, der Stress ums Glyphosat, aber auch der Brückenabriss über der B61 fanden Eingang in Börchers Auftritt.

Anschließend klang der Abend in vielen lockeren und gut gelaunten Gesprächsrunden aus, während das „Session Sax Duo“ dafür die passende musikalische Untermalung gab. Stilvoll gekleidet bewegten sich Martin Rode und Dieter Brokemper mit ihren Saxophonen durch ihr Publikum und spielten dabei ganz unterschiedliche Musikklassiker.

Impressionen Neujahrsempfang