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Stadt- und Kreisarchiv – eine Bilanz

22.07.2019

Im Zentrum des Kulturgeschehens.

Fast 250 Tage sind vergangen, seit dem das Stadt- und das Kreisarchiv Gütersloh zusammen in das ehemalige Schulgebäude an der Moltkestraße gezogen sind. Und wie läuft die junge Partnerschaft so? Nach gut einem dreiviertel Jahr dürfte die Eingewöhnungsphase vorbei sein und die Archivare ziehen eine erste Bilanz.

Von den großen und hellen Räumen waren alle Mitarbeiter auf Anhieb be-geistert. „Der Umzug ist für beide Archive nicht nur räumlich eine Verbesse-rung. Wir fühlen uns hier sehr wohl und sind bereits ein eingespieltes Team“, sagt Jessica Junker vom Kreisarchiv. Das Gebäude an der Moltkestraße war schon immer ein Ort der Bildung. Auch heute kommen die Menschen her und stecken ihre Nase in die Bücher: Nur eben nicht mehr im Klassenzimmer, sondern im großen Lesesaal neben der gemeinsamen Bib-liothek der beiden Archive. Hier finden die Besucher ein großes Büchersor-timent und hinter den dicken Mauern des Stadt- und Kreisarchivs Gütersloh schlummern noch so manche historische Schätze. „Die Regale sind bereits gut gefüllt und in jedem Jahr kommen neue Sammlungen, Register und Zeitungsbände hinzu“, erklärt Stadtarchivar Stephan Grimm.

Um die historischen Schriften und Dokumente für die Ewigkeit zu sichern und vor allem auch die Originale zu schonen, sind die Mitarbeiter beider Archive momentan dabei, ihre Bestände zu digitalisieren. Damit haben sie alle Hände voll zu tun. Grimm: „Alleine das Stadtarchiv Gütersloh hat 38.000 Fotos.“ Auch die Standesamtsregister, Zeitungen, alte Meldekarteien und Plakate werden eingescannt und in digitaler Form gespeichert. „Natürlich ersetzen die Kopien nicht die Originale“, betont Junker. In dem Punkt sind sich die Archivare einig. Sie lieben die Authentizität der alten Schriften mit all ihren Macken, Kanten und Gebrauchsspuren. Die Papiere sind eben echte Zeitzeugen.

Dennoch erleichtere die Digitalisierung die Nutzung – sowohl für den Archi-var wie auch für den Endverbraucher. Der Besucher kann Recherchezeit sparen und bereits bei Plattformen wie Archive NRW nach seinen ge-wünschten Themenbereichen suchen. Dort erfährt er, wo er welche Bestän-de finden kann. Einsehen kann er die Akten jedoch nur vor Ort. „Die Such-funktion im Internet ersetzt niemals das Gespräch mit den Archivmitarbei-tern“, betont Grimm. „Das System kann gar nicht so spezifisch auf die Nachfragen und Bedürfnisse des Kunden reagieren“, erläutert Grimm. Dort wo die Suchmaschine an ihre Grenzen stößt, weiß der Archivar Rat: Er kann weiterführende Literatur empfehlen.
Die Besucher nutzen das erweiterte Sortiment und stöbern durch die Ar-chivbestände, ohne wie früher zwischen den Standorten hin und her reisen zu müssen. Der Standort des gemeinsamen Stadt- und Kreisarchivs ist zentral gelegen, bietet viele Parkplätze und ist mit öffentlichen Verkehrsmit-teln gut zu erreichen. Damit sind nicht nur die Besucherzahlen gestiegen, sondern die Archive sind als Schauplatz von Ausstellungen und Veranstal-tungen für Schulklassen näher ins Zentrum des Kulturgeschehens im Kreis gerückt.

Um alle Abläufe zu planen und als Team zu funktionieren, treffen sich die Mitarbeiter einmal in der Woche in der alten Schulküche – ihrem Aufent-haltsraum. „Eine gute Zusammenarbeit war uns von Anfang an sehr wich-tig“, so Grimm.
Jede einzelne Kommune habe ihre eigene Historie, die wie ein Puzzleteil zur Gesamtgeschichte des Kreises Gütersloh gehöre. Grimm: „Die Geschichte unsers Kreises ergänzt sich – genauso wie unsere beiden Archive.“