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Aus Gütersloh in die ganze Welt

18.02.2019

Bürgermeister Henning Schulz besucht das Unternehmen Westaflex.

Sprachen auch über die Ladesäulen „made in Gütersloh“ – Bürgermeister Henning Schulz und Geschäftsführer Dr. Peter Westerbarkey.
Sprachen auch über die Ladesäulen „made in Gütersloh“ – Bürgermeister Henning Schulz und Geschäftsführer Dr. Peter Westerbarkey.

„Ist das München?“, fragt Dr. Peter Westerbarkey seinen Mitarbeiter, der gerade eine dunkle Verkleidung an dem Teilstück aus Aluminium vor sich anlegt. „Nein, das ist Bangkok“, antwortet der Mitarbeiter von Westaflex. Die Belüftungssysteme für Schienenfahrzeuge aus dem Hause Westaflex, an denen der Mitarbeiter gerade schraubt, gehen von Gütersloh aus in die ganze Welt. Bürgermeister Henning Schulz informierte sich im Rahmen der Reihe „Unternehmensbesuche“ der Gütersloher Wirtschaftsförderung über das Unternehmen an der Thaddäusstraße. Geschäftsführer Westerbarkey gab Schulz bei dem Rundgang einen Einblick in die Produktion und tauschte sich mit dem Bürgermeister über innovative Produkte, über Trends und Konzepte für die Zukunft aus – mit besonderem Fokus auf Digitalisierung und Elektromobilität.

„Ich habe meinen Carbonit Wasserfilter bestimmt schon 13 oder 14 Jahre – damals habe ich noch in Berlin gelebt – und mir ist erst einige Zeit später aufgefallen: Moment, der kommt doch aus Gütersloh“, erzählte Schulz. Neben Filtern aus Kohlenstoff bieten Westaflex und seine Tochterunternehmen ein breites Spektrum an Produkten „Made in Gütersloh“ an. Am bekanntesten ist die Firma wohl für „Rohre“. Doch Rohr ist nicht gleich Rohr. Belüftungssysteme, Komponenten für die Automobil-Industrie und Industrieanlagen und der Einsatz in Schienenfahrzeugen erfordern individuell designte und konstruierte Teile. Das Gütersloher Unternehmen agiert dabei weltweit. So werden etwa Züge der Londoner U-Bahn, aber auch Schienenfahrzeuge in Melbourne mit Belüftungssystemen von Westaflex ausgestattet. Wer allerdings bei der nächsten Zugfahrt Ausschau halten will nach den Teilen aus Gütersloh, der könnte enttäuscht werden. „Oft suchen unsere Mitarbeiter in den Zügen nach „ihren“ Komponenten, aber die sind in den meisten Fällen so gut verbaut, dass man sie nicht sehen kann“, erklärt Westerbarkey.

Die flach bauenden Rohrsysteme werden auch im Rahmen von Altbausanierungen sowie bei neu erstellten Niedrigenergiehäusern benötigt. Aufgrund der geforderten dichten Bauweise sind Lüftungsanlagen, die verbrauchte Luft nach außen bringen und frische Luft ins Gebäude einleiten, unbedingt notwendig. Unter dem Slogan „Atmen Sie tief durch“, ist Westaflex seit mehr als 20 Jahren Hersteller von unterschiedlichen Lüftungssystemen. Ihr Einsatz gewährleistet saubere Luft, eine hohe Energieersparnis und viel Komfortgewinn für die Bewohner.

Auch nach einem weiteren Produkt aus dem Hause Westaflex muss man nicht lange suchen. Die
„GT-Wallbox“ – eine Ladestation für Zuhause – wird ebenfalls von der Gütersloher Firma hergestellt und kann zum Beispiel bei den Stadtwerken Gütersloh gekauft werden. Generell sei die Firma an der Thaddäusstraße ein „Gewinner der Elektromobilität“, sagt Geschäftsführer Westerbarkey. Nicht nur Ladesäulen lägen im Trend, sondern moderne Elektroautos würden zudem Wärmeschutz-komponenten sowie flexible Rohre zur elektromagnetischen Abschirmung erfordern. Und auch die sind bei Westaflex im Sortiment. Während des Besuches sprachen Westerbarkey und Schulz auch immer wieder über den Anwendungsbereich dieser Produkte in und um Gütersloh. So wäre es durchaus denkbar in Zukunft gesamte Stadtquartiere mit intelligenten Ladestationen auszustatten. Diese könnten dann erkennen, welche Autos angeschlossen sind und sich dann abgestimmt mit Strom versorgen. So würden teure Lastspitzen vermieden und der vorhandene Strom zeitlich abgestimmt abgegeben. Auch über die Möglichkeit Straßenlaternen individuell anzusteuern oder die Energieversorgung der „Future Rail“ – der Reaktivierung der TWE-Strecke – unterhielten sich Schulz und Westerbarkey. „Das sind schöne Chancen für Gütersloh“, fasste der Geschäftsführer zusammen.

Und nicht nur in Zügen finden Produkte, die in Gütersloh erdacht wurden, weltweit ihre Anwendung. Zum Abschluss des rund zweistündigen Besuchs zeigte Westerbarkey Schulz das sogenannte „Krisenfaß“: ein Fass, das 30 Liter verunreinigtes Wasser mit einer Pumpbewegung sauber und vor allem trinkbar filtert. Die Carbonit Filtertechnologie macht’s möglich. Anwendungsbereich sind unter anderem Katastrophengebiete. So ist das Produkt etwa für Hilfsorganisationen gedacht und soll Menschen schnell und vor Ort Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglichen.

Dieses Produkt wurde unter anderem bereits mit dem Hugo Junkers Innovationspreis ausgezeichnet und ist in vielen Regionen der Welt seit Jahren im Einsatz.