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„WENN“ – Malereien und Skulpturen zu Zerstörung und Konsequenzen

17.02.2020

Ute und Paul Grohs zeigen ihre Werke in Theater und Stadthalle Gütersloh.

Malereien und Skulpturen im Zusammenspiel: Ute und Paul Grohs zeigen ihre Werke in der gemeinsamen Ausstellung „WENN“ in Stadthalle und Theater Gütersloh.
Malereien und Skulpturen im Zusammenspiel: Ute und Paul Grohs zeigen ihre Werke in der gemeinsamen Ausstellung „WENN“ in Stadthalle und Theater Gütersloh.

„Es bricht, es brennt, es platzt – bei mir muss immer etwas kaputtgehen“, sagt Ute Grohs. Tatsächlich finden sich Flammen, Feuer und die Zerstörung des Planeten Erde auf zahlreichen Werken wieder, die Ute Grohs im Zuge der Ausstellung „WENN“ in den Kultur Räumen Gütersloh zeigt. Auch die Skulpturen von ihrem Ehemann Paul Grohs sind oftmals von zerstörerisch-schönen Elementen gekennzeichnet. Figuren aus handgebrochenem Glas, geschnittene Steine oder gelaserte Teile sind ab Donnerstag, 20.02. gemeinsam mit den Malereien in der Stadthalle und dem Theater Gütersloh zu sehen.

Rund 40 Werke haben Ute und Paul Grohs mit in die beiden Häuser gebracht. Einige Exponate haben sie extra für diese Ausstellung gefertigt. Ein besonders großes Werk fällt Theaterbesuchern spätestens dann auf, wenn sie die Treppe zum Theatersaal hinaufgehen. Drei bemalte Seidenflaggen hängen von der Skylobby ins Treppenhaus herab, die äußeren rund neun Meter lang. „Das ist unserer Erde, umringt von Weltraumschrott. Denn der Mensch zerstört nicht nur seinen Planeten, sondern vermüllt zudem noch den Weltraum“, beschreibt Malerin Ute Grohs das Bild auf den Seidenflaggen.

Die Fläche hinter der Glasfassade des Theaters bietet sich besonders für die Skulpturen von Paul Grohs als Ausstellungsplatz an. „Mein Lieblingsmaterial ist Glas und an diesem sonnendurchfluteten Platz wirken die Glasskulpturen besonders“, sagt Bildhauer Paul Grohs, dessen Werke bereits im internationalen Glasmuseum in Chartres ausgestellt wurden. Das Zusammensetzen der Glasstücke erfordert besonderes Geschick. „Die Glaselemente sind nicht nur unheimlich schwer, sondern man schneitet sich sehr oft an den handgebrochenen Teilen – auch mit Handschuhen“, erzählt Paul Grohs.

Seit rund zehn Jahren stellen die beiden Bielefelder Künstler gemeinsam aus. Kunst beschäftigt sie allerdings schon weit länger. Paul Grohs studierte an der Hochschule für Musik in Detmold, arbeitete als Konzertsänger, Komponist, Lehrer und Dozent. Ute Grohs verbrachte ihre Schulzeit in Detmold, arbeitete zunächst als freie Mitarbeiterin für eine Zeitung und machte anschließend eine Fotografenlehre. Danach studierte sie in Bielefeld und arbeitete als Lehrerin an einer Fachschule für Sozialpädagogik.

Der Ausstellungstitel „WENN“ zielt vor allem auf Handlungen und Konsequenzen ab. „Es geht immer um das ‚Wenn’. Wenn wir unsere Erde weiter so behandeln, wird das Konsequenzen haben. Wenn der Mensch weiter Schrott ins All schießt, wird das Konsequenzen haben. Aber dieses „Wenn“, diese Konsequenzen gelten natürlich nicht nur auf globaler Ebene, sondern eben auch für uns und unser Leben“, erklärt Ute Grohs den Ausstellungstitel. Dieses „Wenn“ findet sich nicht nur in den Bildern von Ute Grohs, die brennende Flüsse oder kosmische Zerstörung zeigen und dabei Raum zur Interpretation lassen, sondern auch in den gebrochenen, gefrästen und neuarrangierten Skulpturen von Paul Grohs.

Die Ausstellung läuft bis zum 10.05.2020. Die Stadthalle ist von Montag bis Freitag von 08. bis 12. Uhr geöffnet. Theater und Stadthalle sind außerdem zu Veranstaltungen und nach Vereinbarung geöffnet.