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Kommunalpolitiker diskutieren über Kultur in NRW

12.11.2021

Dritter Fachtag für Kommunalpolitik erstmals hybrid.

Eröffneten die Fachtage für Kommunalpolitik 2021 in der Stadthalle Gütersloh (von links): Dr. Yasmine Freigang (Leiterin „Kultur in Westfalen“, LWL-Kulturabteilung), Andreas Kimpel (Vorsitzender des Kultursekretariats NRW Gütersloh), Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger (LWL-Kulturdezernentin), Dr. Tobias J. Knoblich (Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft und Dezernent für Kultur und Stadtentwicklung der Stadt Erfurt), Antje Nöhren (Geschäftsführerin des Kultursekretariats NRW Gütersloh) und Dr. Jörg Biesler (Moderator der Veranstaltung).
Eröffneten die Fachtage für Kommunalpolitik 2021 in der Stadthalle Gütersloh (von links): Dr. Yasmine Freigang (Leiterin „Kultur in Westfalen“, LWL-Kulturabteilung), Andreas Kimpel (Vorsitzender des Kultursekretariats NRW Gütersloh), Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger (LWL-Kulturdezernentin), Dr. Tobias J. Knoblich (Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft und Dezernent für Kultur und Stadtentwicklung der Stadt Erfurt), Antje Nöhren (Geschäftsführerin des Kultursekretariats NRW Gütersloh) und Dr. Jörg Biesler (Moderator der Veranstaltung).

Unter dem Motto „Kultur gestalten!“ diskutierten 150 kommunale Kulturpolitiker*innen vom 8. bis 11. November auf der dritten Fachtagung in Gütersloh, Herne und digital überall in der Region, was eine gelungene Kulturpolitik in Städten und Gemeinden ausmacht. Die Veranstaltung fand erstmals hybrid statt und wurde vom Referat „Kultur in Westfalen“ in der LWL-Kulturabteilung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und dem Kultursekretariat NRW Gütersloh organisiert.

LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger: „Kulturpolitikerinnen und -politiker gestalten Kultur aktiv mit. Sie beraten, wägen ab und treffen Entscheidungen über die Rahmenbedingungen“, deshalb sei der Fachtag für Kommunalpolitik so wichtig. „Ehrenamtlichen Kulturpolitikerinnen und Kulturpolitikern professionelles Know-how bereitzustellen und die Möglichkeit zum Netzwerken zu bieten, ist uns ein wichtiges Anliegen, um die Kulturpolitik nachhaltig zu stärken und zukunftsfähig zu machen“, ergänzte sie in ihrer Begrüßung.

Andreas Kimpel, Vorsitzender des Kultursekretariats NRW Gütersloh, äußerte sich in seiner Ansprache positiv über das neue hybride Format: „So können wir auch unter Pandemiebedingungen viele Kulturpolitikerinnen und -politiker erreichen“. Für ihn sei ein solches Format für die Fachtage auch dauerhaft denkbar, „um noch mehr Menschen zu erreichen. Unsere Ziele, die kommunale Kulturpolitik in den rund 80 Mitgliedsstädten des Kultursekretariats zu unterstützen und neue Impulse zu setzen, sind so leichter umzusetzen“.

Breites Programm an vier Veranstaltungstagen

An den vier Veranstaltungstagen wurde den Teilnehmer*innen ein breites Programm aus verschiedenen Themen angeboten. So stellte Andreas Kimpel den Digitalen Datenraum Kultur vor und wie dieser bundesweit zu mehr Sichtbarkeit von Kunst- und Kulturangeboten verhelfen kann. Kirsten Minkel, Leiterin des Fachdienstes Kultur der Stadt Arnsberg, und Dr. Yasmine Freigang, Leiterin des Referats „Kultur in Westfalen“ in der LWL-Kulturabteilung, erläuterten, warum konzeptbasierte Kulturpolitik wichtig sei und wie strategische Kulturplanung gelingen könne. Claudia Scherb, Dramaturgin im KulturStadtLev Forum in Leverkusen und Sprecherin des Arbeitskreises Theater/ Tanz im Kultursekretariat NRW Gütersloh, Sven Graf, Künstlerischer Leiter des Teo Otto Theaters der Stadt Remscheid und ebenfalls Sprecher des Arbeitskreises Theater/ Tanz im Kultursekretariat NRW Gütersloh sowie Antje Nöhren, Geschäftsführerin des Kultursekretariats NRW Gütersloh, führten in die Besonderheiten der Bespieltheater in NRW ein und wie diese in ihrer Arbeit gestärkt werden können. Den mobilen Baukulturbeirat stellte Darius Djahanschah aus der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, gemeinsam mit Dr. Michael Zirbel, Vorsitzender des Forums Baukultur OWL e. V. in Bielefeld, vor. Weitere Fachrunden thematisierten kulturelle Bildung, Kulturfinanzierung und Kunst im öffentlichen Raum.

Dr. Tobias Knoblich, Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft und Kulturdezernent der Stadt Erfurt, warb in seinem Impuls „Kulturpolitik der Transformation“ für einen Wandel in der Kulturpolitik. Ein „Weiter so“ könne es auch in der Kulturarbeit nicht mehr geben, nun brauche es nachhaltige Bemühungen zur Stärkung der Transformationskompetenzen in Kulturorganisationen und ein damit verbundenes zukunftsweisendes Kulturverständnis.

"Kultur als vierte Dimension der Nachhaltigkeit"

Wie ein zukunftsweisender Umgang aussehen kann, präsentierten Jürgen K. Enninger, Kulturdezernent der Stadt Augsburg, sowie Stefan Schleifer, Leiter der Projektabteilung im Augsburger Kulturdezernat, bei der Abschlussveranstaltung im LWL-Museum für Archäologie in Herne. In ihrem Impuls „Kultur als vierte Dimension der Nachhaltigkeit. Prozess – Herausforderung – Perspektiven“ stellten sie das Nachhaltigkeitskonzept der Stadt Augsburg vor. Dort ist Kultur, neben den klassischen Pfeilern Ökologie, Soziales und Wirtschaft, als vierte Nachhaltigkeitsdimension in die Stadtentwicklung formal eingebunden. Es wurde deutlich, dass dies zu einer Etablierung von Kunst und Kultur beigetragen habe und der Stellenwert, aber auch der Horizont von Kulturthemen und -angeboten in der Stadtgesellschaft gesteigert wurde. Dieses Konzept ist im Mai 2021 mit dem Zukunftspreis der Kulturpolitischen Gesellschaft e. V. ausgezeichnet worden.

Zwei Wünsche hatten die Teilnehmer*innen am Ende der Fachtage: mehr Zeit und mehr Diskussionen. Die wird es dann bei der nächsten Auflage des Fachtags geben. In der Zwischenzeit können sich die Kulturpolitiker*innen mit ihren neu gewonnen Kontakten austauschen und sich auf den Internetseiten der Veranstalter*innen informieren: www.kultursekretariat.de und www.kulturkontakt-westfalen.de.