Stadt Gütersloh bereitet Sporthalle in Spexard und Sporthalle am Carl-Miele-Berufskolleg für Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine vor

10.03.2022

Täglich melden sich rund 50 Flüchtlinge neu im Rathaus an – Anmietung größerer Unterbringungsmöglichkeiten steht in Aussicht – Zwei Sporthallen werden ab Montag auf vorübergehende Belegung vorbereitet.

Immer mehr Geflüchtete aus der Ukraine kommen in Gütersloh an. Mittlerweile melden sich jeden Tag rund 50 Menschen, mehrheitlich Kinder, Jugendliche und Frauen, neu im Rathaus an. Inzwischen sind die aktuell verfügbaren Unterbringungskapazitäten in den städtischen Unterkünften nahezu ausgeschöpft. Auch die Angebote privaten Wohnraums, soweit er geeignet ist, die Menschen in ihren jeweiligen familiären Kontexten unterzubringen, werden bei Weitem nicht ausreichen. Um weitere dringend benötigte Unterbringungsmöglichkeiten zu generieren, führt ein fachbereichsübergreifendes Team der Stadtverwaltung sowie Bürgermeister Norbert Morkes höchstpersönlich seit Tagen intensive Gespräche bezüglich unterschiedlicher Objekte in Gütersloh. Hierzu werden kurzfristig Ergebnisse erwartet. „Mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zum Beispiel, der BImA, sind wir in der Abstimmung zu mehreren Liegenschaften, etwa Töpferstraße und Mansergh Barracks, und wir hoffen dringlich auf eine Zusage“, so Morkes. Doch selbst wenn die Stadt Häuser im künftigen Mansergh Quartier nutzen dürfte: Die Herrichtung würde einige Wochen in Anspruch nehmen, während der Zustrom aus der Ukraine anhält. „Auch wenn es uns in dem Wissen, was das für die Nutzer bedeutet, sehr schwer fällt: Wir müssen jetzt anfangen, Sporthallen für die Beherbergung von geflüchteten Menschen einzurichten“, erklärt Henning Matthes, Beigeordneter für die Bereiche Soziales und Sport bei der Stadt.

„Nach einem Vorlauf von zwei Wochen, die es braucht, um eine Sporthalle herzurichten, werden dann alle Kapazitäten ausgereizt sein, die in diesen Tagen kurzfristig noch akquiriert werden können – aus dem Bestand der Stadt, von Privatleuten und einzelne Liegenschaften der BImA“, führt Henning Matthes aus. Und auch wenn die BImA grünes Licht gibt für die Unterbringung geflüchteter Menschen auf dem Mansergh-Gelände, wird es einige Wochen dauern, bis die seit Längerem leerstehenden Häuser dort bezugsfertig sind. „Deshalb gibt es keine andere Möglichkeit, als die Sporthallen heute für eine Nutzung vorzubereiten.“

Konkret handelt es sich um die Dreifachsporthalle in Spexard (Bruder-Konrad-Straße) und die Halle des Carl-Miele-Berufskollegs des Kreises Gütersloh, die vom Kreis zur Verfügung gestellt wird. Beide dienten auch vor sieben Jahren als Flüchtlingsunterkünfte. Dass die Pläne von 2015 eins zu eins auf heute übertragbar sind, erleichtert und beschleunigt die Umsetzung der Maßnahme erheblich und war der Hauptgrund für die Auswahl. Zudem sind zwingend erforderliche Brandmeldeanlagen bereits vor Ort und können wieder in Betrieb genommen werden. Am kommenden Montag beginnt das Deutsche Rote Kreuz, das auch 2015 für den Betrieb zuständig war, im Auftrag der Stadt mit der Einrichtung der Hallen. Die Stadt rechnet damit, dass die Hallen nach zirka zehn Tagen belegbar sein werden. „Klares Ziel ist es, sie nur so kurz wie möglich zu nutzen“, betont Henning Matthes. Sofern die Mansergh Barracks genutzt werden dürften, was noch unklar ist, und wenn diese fertig hergerichtet seien, könnten die Sporthallen voraussichtlich wieder leergezogen werden. „Zur Wahrheit gehört aber auch, dass derzeit niemand vorhersagen kann, wie viele Flüchtlinge nach Gütersloh kommen werden und wie viel Wohnraum wir tatsächlich benötigen“, sagt Matthes. Am Donnerstag hat er bei einem Gespräch im Rathaus Vorstandsvertretern des Sportvereins Spexard die Hintergründe dafür erläutert, dass der Vereinsbetrieb ab Montag vorübergehend ruhen muss. „Uns ist bewusst, dass das ein harter Einschnitt ins Vereins- und Dorfleben ist, und wir haben sehr großes Verständnis dafür, dass das allen schwerfällt“, macht der Sozial- und Sportdezernent deutlich. „Wir können nur unsererseits um Verständnis dafür bitten, dass wir als Stadt zur Unterbringung geflüchteter Menschen verpflichtet sind und die Fluchtbewegung aus der Ukraine uns vor die größten Herausforderungen seit 2015 stellt.“ Der Fachbereich Sport der Stadt bemüht sich, für den Vereinssport Ausweichmöglichkeiten zu finden.

Bürgermeister Norbert Morkes betont: „Die Gespräche mit der BImA und der Bezirksregierung, die ich auf höchster Ebene und mit Hochdruck führe, stimmen mich optimistisch, dass wir auf unbürokratischem Weg relativ schnell eine Lösung finden werden, um die Sporthallen vielleicht doch nicht zu lange belegen zu müssen.“

 
 
 

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