12. März 2024
Neuer Schulhof für die Grundschule Avenwedde-Bahnhof
Eren und Milsá, Schülersprecher der Grundschule Avenwedde-Bahnhof, halten ihre Scheren bereits in der Hand. Die Spannung steigt. „Drei, zwei, eins, los!“, gibt Schulleiterin Sybille Kulinna das Kommando. Und schnipp – sind die Flatterbänder, die ihren neu eingerichteten Schulhof abgesperrt hatten, durchtrennt. Musikalisch begleitet vom Spielmannszug Avenwedde stürmt eine große Meute Schulkinder in ihren neuen Pausenbereich, besetzt die neuen Spielgeräte wie Kletterspinne, Kletterrutsche und Reckstange und nimmt auch das grüne Outdoor-Klassenzimmer in Besitz. Es ist ein großer Tag für die Schülerinnen und Schüler und auch ein großer Schritt in Richtung Umweltschutz.
Die ehemals graue und 2.300 Quadratmeter große Asphaltwüste wurde in eine grüne Spieloase verwandelt. Die Maßnahme lief bei der Stadt Gütersloh fachbereichsübergreifend. Etwa 440.000 Euro hat die Stadt in das Projekt investiert, es klimaangepasst entsiegelt, begrünt und als Hoffläche neu gestaltet. Die neugestaltete Fläche leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Klimawandelvorsorge. Der entsiegelte Bereich verbessert die Entwässerung bei Starkregen und wirkt so dem Klimawandel entgegen. Das entlastet auch die Abwassersysteme.
Viele der bereits vorhandenen Spielgeräte konnten bei der Baumaßnahme wiederverwendet werden. Die gesamte Fläche ist nun barrierefrei und mit naturnahen Materialien bebaut worden. Die Gärtner haben trockenheitsunempfindliche Pflanzen eingesetzt, offene Flächen haben sie mit Sand oder Holzhackschnitzeln bestreut. Ein besonderes Augenmerk legten die Verantwortlichen auf die vorhandenen Bäume, deren Standorte ebenfalls verbessert werden konnten. Die neue Vegetation fördert als Biotoptrittsteine die Biodiversität, schafft weitere Lebensräume für Blühpflanzen und Insekten. Durch die naturnahe, extensive Begrünung und neue Heckenelemente entstehen wichtige Schattenplätze, die in den Sommermonaten Schutz vor Hitze bieten. So wird der städtische Maßnahmenplan „Klimafolgenanpassung“, ein Teil des Biodiversitätsprogramms aus dem Jahr 2015, Schritt für Schritt umgesetzt.
„Kinder machen gern etwas für die Umwelt“, weiß der erste Beigeordnete Henning Matthes. „Dieser Schulhof wird uns in den kommenden Jahren immer wieder Freude machen, vor allem im Frühjahr und Sommer, wenn die heute nur schwach erkennbaren Blühstreifen Insekten wie Bienen und Schmetterlinge anlocken. Der neue Schulhof wird ein sozialverträglicher Aufenthalts- und Spielort“, so Matthes bei der großen Eröffnungsfeier am vergangenen Freitag.
Raphael Tigges ist stolz darauf, dass der Umbau mit Landesmitteln gefördert werden konnte. „Das Land übernimmt sechzig Prozent, also rund 275.000 Euro“, so der Landtagsabgeordnete. Zu verdanken ist die Zusage des Landes insbesondere der Fördermittelakquise der Stadt, die von Beginn an in den Prozess eingebunden war und maßgeblich bei der Suche nach passenden Förderprogrammen unterstützt hat. „Dieser Schulhof ist für den ganzen Ortsteil toll! Er hat jetzt eine hervorragende Aufenthaltsqualität und wertet den Ortsteil deutlich auf“, lobt Tigges.