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Auftaktveranstaltung zur Reihe „Frau.Macht.Politik.“ gibt wichtige Impulse

07.03.2023

Frauenrechtlerin Zita Küng will rund 50 engagierte Frauen sturmfester machen.

(v.l.) Inge Trame, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gütersloh, Angela Droste vom LWL-Referat für Chancengleichheit des LWL-Klinikums und die Referentin Zita Küng freuten sich über die zahlreichen Teilnehmerinnen der Vortragsveranstaltung in der Aula der Bernhard-Salzmann-Klinik.
(v.l.) Inge Trame, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gütersloh, Angela Droste vom LWL-Referat für Chancengleichheit des LWL-Klinikums und die Referentin Zita Küng freuten sich über die zahlreichen Teilnehmerinnen der Vortragsveranstaltung in der Aula der Bernhard-Salzmann-Klinik.

Wichtige Impulse für politisch engagierte Frauen gab die Schweizer Frauenrechtlerin, Juristin und Coachin für Führungskräfte, Zita Küng, bei der Auftaktveranstaltung zur Reihe „Frau.Macht.Politik.“. Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation der städtischen Gleichstellungsstelle, der VHS Gütersloh und dem Referat für Chancengleichheit des LWL-Klinikums. Küngs Vortrag „Krone richten“ zielt darauf ab, Frauen bei ihrem Engagement zu stärken und „sturmfester“ zu machen. „Aktiv zu sein,“ so Küng, „bedeutet immer auch, Niederlagen, Enttäuschungen und Anfechtungen zu erleben. Deshalb sollten Frauen sich gut vorbereiten, wenn sie Erfolge anstreben.“ Ein von ihr entwickelter Vier-Stufen-Plan könne eine Hilfe sein und wichtige Orientierung anbieten.

Erfahrungen von Frauen und Männern unterscheiden sich oft erheblich

Kommunalpolitik brauche die Erfahrungen, das Wissen sowie die Kompetenzen von Frauen und Männern, unterstreicht Inge Trame, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gütersloh, bei ihrer Begrüßung vor rund 50 engagierten Frauen in der Aula der Bernhard-Salzmann-Klinik die Bedeutung des Themas für alle Teile der Gesellschaft: „Leider unterscheiden sich die Erfahrungen von Frauen und Männern aufgrund der noch bestehenden Rollenverteilung oft erheblich. Deshalb ist der heutige Vortrag auch eingerahmt in eine länger angelegte Strategie für mehr weibliche Kommunalpolitik“. „Und dient auch ihrer persönlichen Gesundheitsfürsorge,“ fügt Angela Droste vom LWL-Klinikverbund hinzu. „Aktiv zu sein setzt voraus, gesund zu sein, sich gut um sich selbst kümmern zu können. Für Frauen in sozialen Berufsfeldern ist das oft eine Herausforderung.“

„Niemand ist vor dem Hinfallen gefeit. Wir müssen damit rechnen, dass wir Fehler machen,“ eröffnet die Referentin ihren Beitrag. Aber auch Budgetprobleme, politische Interventionen oder Machtspiele können in hohem Maße verletzen. Oft steht Machtlogik gegen Sachlogik und Letztere verliert. Dabei können Frauen zu Figuren auf dem Spielfeld werden. Wer am wenigsten verbunden, vernetzt ist, verliere dabei. „Plötzlich taucht man im Kästchen auf den Organigrammen nicht mehr auf.“ Es gelte also, früh Haltungen, Vorkehrungen und Strategien zu entwickeln, die unsere persönliche Achtung aufrechterhalten. Keinesfalls dürfe man sich an den Sturm gewöhnen.

"Wir brauchen Frauen, die zu ihren Erfolgen stehen."

„Wenn Gefahr droht, muss klug gehandelt werden. Analyse und Reflektion sind dann gefragt, aber in Schockstarre kann man nicht nachdenken, schon gar nicht ein Vorgehen planen.“ Mit ihrem Tool „Faktor 7“ empfiehlt Zita Küng eine Strategie, die in vielen Fällen Wirkung entfaltet und auf Beruhigung sowie Wahrnehmen des eigenen Körpers beruht. „Erst wenn sechs von sieben Steinen abgebaut sind, Sie dabei auch körperlich aktiv geworden sind, bekommt das Problem eine realistische Dimension. Jetzt können Sie die Situation angehen und als Form eines Übergangs Ihre Krone richten,“ erklärt die Referentin ihr Konzept von „Hinfallen – Aufstehen – Krone richten – Weitermachen“. Dann können Auffangnetze und manchmal auch gute Anwälte und Anwältinnen Wunder bewirken – zwischen Groll und Freiheit, Selbstverleugnung und Authentizität. Neu denken könne als Chance begriffen werden. Verletzungen lassen sich heilen, die eigene Wertigkeit lasse sich im Austausch mit anderen „Kronenträgerinnen“ bestätigen. „Die Welt wartet auf Sie. Lassen Sie sich nicht vorschnell unter Wert verkaufen,“ rät Küng als Krisenbewältigungsstrategie. „Aber Vorsicht: Auch Erfolg hat für Frauen seine Tücken: Wenn man als zu klug, zu erfolgreich‘ erscheint. Wir brauchen eine neue Kultur der Frauen,“ fordert Zita Küng. „Wir brauchen Frauen, die zu ihren Erfolgen stehen und nicht unaufgefordert negativ von sich sprechen. Das müssen wir üben, üben, und üben. Setzen Sie positive Wahrnehmungen von Frauen auch namentlich in die Welt.“

„Die Arbeit an der eigenen Krone hat nichts mit Äußerlichkeiten zu tun,“ leitet Inge Trame zum Austausch an den bereit gestellten Arbeitstischen über. „Das Verständnis für die verschiedenen Rollen, die Frauen bekleiden, ist von großer Bedeutung für ein gutes Miteinander und eine gelingende Kooperation. In Unternehmen, in der Politik und in den Verwaltungen.“

Hintergrund zur Veranstaltungsreihe Frau.Macht.Politik.

Frau.Macht.Politik. ist eine Veranstaltungsreihe für mehr weibliche Kommunalpolitik, die von den Gleichstellungsbeauftragten der Städte Gütersloh, Arnsberg, Detmold, Minden und Lippstadt ins Leben gerufen wurde. Sie basiert auf Erfahrungen, Berichten und einer Online-Umfrage unter kommunalpolitisch aktiven Menschen in den beteiligten Kommunen und soll zu mehr Geschlechter-Parität auf der kommunalpolitischen Ebene beitragen. Zwölf überregional ausgerichtete Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit den politischen Stiftungen stehen neben sechs Terminen in Gütersloh, die politisch engagierten Frauen Möglichkeiten zur Weiterbildung und Vernetzung bieten – unabhängig davon, ob sie bereits politisch oder ehrenamtlich tätig sind oder es werden wollen. Ausführliche Informationen dazu finden Interessierte im Internet unter www.gleichstellung.guetersloh.de sowie der Internetseite der Volkshochschule Gütersloh www.vhs-gt.de.