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Erzieherausbildung: Spielen, fördern und begleiten

18.08.2020

Tamara Janzen absolviert eine Ausbildung zur Erzieherin bei der Stadt Gütersloh.

Der Erzieherberuf bei der Stadt Gütersloh ist für Tamara Janzen ist vor allem eines: abwechslungsreich.
Der Erzieherberuf bei der Stadt Gütersloh ist für Tamara Janzen ist vor allem eines: abwechslungsreich.

Ob spielen, toben oder bauen – jeden Morgen können die Kindergartenkinder der städtischen Kita Siegfriedstraße selbst entscheiden, wie sie den Tag verbringen möchten. Am Eingang werden sie von Tamara Janzen begrüßt. Die 32-Jährige ist Auszubildende in der Praxisintergierten Erzieherausbildung bei der Stadt Gütersloh und begleitet die Kleinen durch ihren Kitaalltag.

Nach einem Begrüßungskreis geht es für die Mädchen und Jungen in die Lernwerkstätte mit ihren verschiedenen Themenschwerpunkten wie dem Atelier oder der Naturwerkstatt. Tamara Janzen unterstützt im „Bauraum“: „Ich begleite die Kinder beim Spiel, gebe ihnen Hilfestellungen oder Ideen an die Hand und bin da, wenn sie mich brauchen.“ Die tägliche Arbeit mit den Kindern macht ihr viel Spaß und ist vor allem eines: abwechslungsreich. „Jeder Tag ist anders. Ich muss kreativ und spontan sein, gleichzeitig aber auch organisieren können und den Kindern Strukturen geben.“ Bei Fragen steht der Auszubildenden stets ihre Praxisanleiterin, eine Kollegin aus dem Kita-Bereich, zur Seite. Innerhalb ihrer praktischen Ausbildung plant Tamara Janzen kreative Aktionen, die sie mit den Kindern durchführt. Dabei stehen unter anderem die Förderung sozialer und kommunikativer Fähigkeiten sowie die körperliche Entwicklung der Mädchen und Jungen im Mittelpunkt.

Verknüpfung von Praxis und Theorie

„Mein Wunsch war es schon immer, mit Kindern zu arbeiten“, erzählt Tamara Janzen. Nach ihrer Elternzeit wollte die zweifache Mutter sich neu orientieren. Sie bildete sich zur Tagesmutter fort und arbeitete in einer Großtagespflege mit Flüchtlingskindern. Schließlich entschloss sie sich, eine Ausbildung zur Erzieherin bei der Stadt Gütersloh zu beginnen. „Mir war schnell klar, dass die Praxisintegrierte Ausbildung zur Erzieherin der richtige Weg für mich ist, denn sie ermöglicht es mir, Praxis und Theorie miteinander zu verknüpfen“, unterstreicht sie. Bei der Stadt Gütersloh absolviert sie jetzt in einer der mehr als 20 städtischen Kitas ihre Ausbildung auf dem Weg zur staatlich anerkannten Erzieherin. Bei der Praxisintegrierten Ausbildung (kurz: PIA) dürfen die Auszubildenden von Anfang an in einer Tageseinrichtung für Kinder (TEK) mitarbeiten und sind an zwei bis drei Tagen in der Woche in einer TEK in Gütersloh eingesetzt. In der anderen Wochenhälfte besuchen sie eine Fachschule für Sozialpädagogik. Im Berufsschulunterricht stehen sogenannte Lernfelder, die Themen aus den Bereichen wie Pädagogik und Psychologie sowie erziehungswissenschaftliche Theorien behandeln, auf dem Stundenplan. Ein wichtiger Bestandteil der schulischen Ausbildung ist zudem der konkrete Praxisbezug. „Die Ideen und Anregungen aus dem Unterricht kann ich direkt in der Kita ausprobieren und anwenden“, erzählt Tamara Janzen. Integriert ist während des ersten Jahres der Ausbildung außerdem ein vierwöchiges Praktikum in einem anderen Arbeitsfeld, zum Beispiel im Bereich der Offenen Ganztagsschule, in einem Jugendzentrum oder im Jugendhilfesektor. „Nach der Ausbildung hat man viele Möglichkeiten“, weiß die Oelderin. So wird sie in der Ausbildung auch auf das Arbeiten mit älteren Kindern oder Jugendlichen vorbereitet. Der monatliche Verdienst während der Ausbildung beträgt 1140 Euro (erstes Jahr) bis 1303 Euro (drittes Jahr).

Auch die klassisch-schulische Ausbildung zur Erzieherin wäre für Tamara Janzen eine Option auf dem Weg zum Traumberuf gewesen. Bei dieser schulischen Ausbildung besuchen die Interessierten zwei Jahre lang eine Fachschule für Sozialpädagogik (einschließlich eines 16 Wochen Praktikums) und absolvieren anschließend das sogenannte Anerkennungsjahr in einer Kita. Für dieses bietet die Stadt Gütersloh ebenfalls Ausbildungsplätze an. Während des Anerkennungspraktikums erhalten die Azubis 1602 Euro monatlichen Verdienst.

Drei Jahre Ausbildungsdauer

Beide Bildungsgänge dauern drei Jahre. Bei beiden Varianten arbeitet die Stadt Gütersloh eng mit dem Reckenberg-Berufskolleg des Kreises Gütersloh in Rheda-Wiedenbrück, aber auch mit weiteren Fachschulen und Berufskollegs zusammen. Die Zugangsvoraussetzungen für den Beginn der Ausbildung sind vielfältig. Fachhochschulreife mit Schwerpunkt Sozial-/ Erziehungswissenschaften, Abitur plus Praktikum oder aber Hauptschulabschluss mit anschließender – auch fachfremder – Ausbildung verbunden mit Berufserfahrung und ersten Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern: All diese Bildungshintergründe können der Einstieg in eine Erzieherausbildung sein.

Die Stadt Gütersloh bildet 2021 im Ausbildungsberuf „Erzieher / Erzieherin“ aus. Die Bewerbung für die Praxisintegrierte Ausbildung und das Anerkennungsjahr der klassisch-schulischen Ausbildung ist ausschließlich online möglich. Alle näheren Informationen zur Ausbildung sowie den Zugangsvoraussetzungen gibt es im Internet unter www.ausbildung.guetersloh.de. Auch für Absolventen und Absolventinnen des Bachelor-Studiengangs „Pädagogik der Kindheit / Kindheitspädagogik“ (oder vergleichbar) wird das Anerkennungsjahr in einer städtischen TEK angeboten.