05. Juni 2025
„So etwas würde in Deutschland nicht passieren“
Internationale Erfahrungen: Zwei Auszubildende der Stadt Gütersloh absolvieren Auslandspraktikum in Spanien und Griechenland.

Örüm arbeitete in Valencia bei der Superfriends International School – einer internationalen, bilingualen Kita, in der Kinder im Alter von wenigen Monaten bis etwa sechs Jahren auf Englisch und Spanisch betreut werden. „Für meine administrativen Aufgaben sowie das Sammeln von Informationen und die Unterstützung von organisatorischen Abläufen war daher auch ein relativ hohes Sprachniveau gefordert“, berichtet die 21-Jährige. Auch kurze Einsätze bei der Kinderbetreuung gehörten dazu, allerdings immer in Begleitung von Lehrkräften. Ein besonderes Highlight waren für sie die farbenfrohen Osterprozessionen. „Überall waren Kinder, die Blumen geworfen haben – das war wirklich ein besonderes Erlebnis.“ Auch kulturell gab es einiges, das sie überraschte: zum Beispiel die Essenszeiten. „Die Spanier essen deutlich später als wir – oft erst gegen 21 Uhr. Daran musste ich mich erst gewöhnen.“ Selbst der flächendeckende Stromausfall, der weite Teile Spaniens lahmgelegt hat, konnte die Stimmung nicht trüben. „Meine Gastmutter war sehr gut vorbereitet. Sie hatte Wasserkisten da und hat sofort mehrere Töpfe und die Badewanne mit Wasser gefüllt.“ Hier war sie gemeinsam mit einer Mitschülerin aus der Berufsschule untergebracht. Die Vermittlung erfolgte über die Berufsschule. Die ersten Tage vor dem Praktikumsstart verbrachte sie in einem Sprachkurs, bei dem sie Kontakte zu anderen Jugendlichen aus ganz Europa knüpfen konnte. Ihr Fazit: „Meine Zeit in Valencia war einfach super und ich hatte Glück, dass in den drei Wochen einige Feiertage waren – so konnte ich Arbeit und Freizeit super kombinieren und mir viele der beeindruckenden Kirchen und anderen Sehenswürdigkeiten dieser schönen Stadt ansehen.“

Gleiche Zeit – anderer Ort: Marlene Falkenreck zog es für ihr Auslandspraktikum nach Athen, Griechenland. Dort absolvierte sie ihr Praktikum bei „Zeuxis NGO“, einer Hilfsorganisation, die sich für geflüchtete Kinder und unbegleitete Minderjährige einsetzt. Ihre Aufgaben umfassten Recherchen zu Themen wie Gewalt gegen Frauen und Flüchtlinge sowie administrative Tätigkeiten im Büro. Besonders fasziniert war sie von der Offenheit der Menschen: „Schon am zweiten Tag bekam ich in einem Café einen Kaffee geschenkt – einfach so. So etwas würde in Deutschland nicht passieren.“ Auch die Akropolis und die vielen Parks beeindruckten die 19-Jährige. „Im National Garden sind Schildkröten frei herumgelaufen“, erinnert sie sich. „Und die Organisation, die vor Ort unser Ansprechpartner war, hat uns an zwei Tagen eine Hop-On-Hop-Off-Tour geschenkt. So konnten wir direkt sehr viel von der Stadt sehen.“ Während ihres Aufenthalts lebte sie in einem Apartment mit drei anderen Auszubildenden. Auch hier sorgte die Berufsschule für eine gute Organisation: ein Einführungstag mit Tipps und Informationen zu kulturellen Besonderheiten und dem Arbeitsleben in Griechenland und ein Zwischen- sowie ein Abschlussgespräch für Feedback gehörten zum Programm. Besonders gefallen haben ihr die vielen Sightseeing-Möglichkeiten. „Es war toll, nach der Arbeit noch so viel unternehmen oder einfach an den Strand fahren zu können“, schwärmt sie. „Außerdem waren die Griechen alle sehr offen und freundlich, auch meine Kolleginnen und Kollegen waren sehr interessiert und haben mich viel über meine Ausbildung in Deutschland gefragt.“




Beide sind sich einig darüber, wie unkompliziert die Stadt Gütersloh ihnen das Praktikum ermöglicht hat. „Die Ausbildungsleitung ist sofort mit mir in den Austausch gegangen, als ich die Anfrage gestellt habe“, so Falkenreck. „Außerdem wurden wir durchgehend gut betreut und konnten jederzeit Bescheid geben, wenn es Probleme gab oder wir uns bei unserem Praktikumsplatz unwohl gefühlt hätten.“ Auch Örüm hat das Praktikum in mehrerlei Hinsicht weitergebracht: „Es war sehr spannend zu sehen, wie Verwaltung in anderen Ländern abläuft. Das Arbeiten hier in Gütersloh ist definitiv strukturierter als in Spanien.“ Beide Auszubildenden blicken positiv auf ihre Zeit im Ausland zurück. Dilek Altun, Abteilungsleiterin für Personalentwicklung und Zentrale Ausbildungsleitung beim Fachbereich Personal und Organisation, betont: „Wir bei der Stadt Gütersloh unterstützen solche Praktika ausdrücklich. Die Erfahrungen vor Ort erweitern nicht nur den Horizont, sondern fördern auch Selbstständigkeit, interkulturelle Kompetenz und sprachliche Fähigkeiten – Qualitäten, die auch im Berufsalltag bei der Stadtverwaltung gefragt sind.“
Wer sich für eine Ausbildung oder ein Duales Studium bei der Stadt Gütersloh interessiert, findet weitere Informationen auf der Ausbildungsseite der Stadt Gütersloh.