Bildung auf Bestellung
26.03.2019
Dozent der Volkshochschule Gütersloh unterrichtet im Hafthaus Ummeln.
Als Dozent der Volkshochschule Gütersloh unterrichtet Rolf Haug-Benien zweimal in der Woche in der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Senne, im Hafthaus Ummeln.
„Wie geht`s heute?“, fragt Rolf Haug-Benien die 12 Teilnehmer, die im Hafthaus Ummeln der Justizeinrichtung Bielefeld-Senne ihre Schreib- und Lesefähigkeit verbessern möchten. Zweimal in der Woche kommt der Pädagoge in den offenen Vollzug und bietet im Auftrag der Volkshochschule Gütersloh, die mit der JVA Bielefeld-Senne kooperiert, einen Alphabetisierungskurs für Inhaftierte mit und ohne Migrationshintergrund an. Das Themenfeld „Küche“ steht heute auf dem Programm. Das Schreiben an der Tafel ist nicht ganz leicht. Beim Wort „Petersilie“ versteht ein Teilnehmer zuerst „Petra“ und auch der Pfeffer mit doppelten „ff“ gelingt erst im zweiten Anlauf. Doch alle sind eifrig dabei, denn alle wollen ihre Zeit nutzen.
Ein Teilnehmer, der hier Hartmut genannt werden soll, will besser Lesen lernen und seine Zeit im offenen Vollzug sinnvoll nutzen. Er möchte vor allem schneller werden beim Lesen, denn sein Sohn findet es langweilig, wenn er zu langsam vorliest. Für einen anderen Teilnehmer ist das Lesen und Schreiben Neuland. Er hat nie eine Schule besucht und gibt jetzt aber auch bei schwierigen Begriffen nicht auf: Zum Beispiel „Butterbrot“. Beim Schreiben hat der 32-jährige bereits Fortschritte gemacht. Beim Lesen tut er sich noch schwer. „Ich kriege die Buchstaben nicht zusammengezogen“, sagt er.
Damit es spannend bleibt, bezieht Haug-Benien die von der VHS Oldenburg entwickelte Lernsoftware „Beluga“ in seinen Unterricht ein. „Mit diesem computergestützten Alphabetisierungsprogramm kann ich Menschen mit ausländischen und deutschem Hintergrund schulen“, so Haug-Benien. Damit können die Teilnehmer ihren Wortschatz erweitern, indem sie zum Beispiel die vorgesprochenen Worte zusammensetzen, indem sie die Buchstaben antippen. Jeder schreibt zwei Begriffe auf und am Ende kann man ablesen, in welcher Zeit das geschafft wurde.
Der Alphabetisierungskurs, der von der VHS Gütersloh als „Bildung auf Bestellung“ außer Haus geliefert wird, ist eine Grundlage für die Teilnahme an weiteren Sprachkursen. Das Hafthaus Ummeln ist ein Teil der Justizeinrichtung Bielefeld-Senne und mit seinen 361 Haftplätzen Sitz des Integrationsteams und des Pädagogischen Dienstes. Hier sind 85 ausländische Inhaftierte aus 38 Nationen untergebracht.
Der pädagogische Dienst ist mit zwei hauptamtlichen Lehrkräften besetzt, die sich zusammen mit dem Integrationsbeauftragten und einem Sozialarbeiter sowie einem Koordinator für die schulischen Belange einsetzen. Hinzu kommen externe Lehrkräfte wie Rolf Haug-Benien, der die schulische Arbeit unterstützt. Wer den Alphabetisierungskurs schafft, kann weitere Herausforderungen annehmen: Einen Sprachkurs auf A1-Niveau, der auf der Grundlage der Vorgaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge durchgeführt wird. Rolf Haug-Benien unterrichtet gerne in der JVA und die Institution freut sich über externe Lehrer: „Das hilft dabei, drinnen und draußen zu verbinden“, sagt Andreas Scheffler, Bereichsleiter der JVA.
Ein Teilnehmer, der hier Hartmut genannt werden soll, will besser Lesen lernen und seine Zeit im offenen Vollzug sinnvoll nutzen. Er möchte vor allem schneller werden beim Lesen, denn sein Sohn findet es langweilig, wenn er zu langsam vorliest. Für einen anderen Teilnehmer ist das Lesen und Schreiben Neuland. Er hat nie eine Schule besucht und gibt jetzt aber auch bei schwierigen Begriffen nicht auf: Zum Beispiel „Butterbrot“. Beim Schreiben hat der 32-jährige bereits Fortschritte gemacht. Beim Lesen tut er sich noch schwer. „Ich kriege die Buchstaben nicht zusammengezogen“, sagt er.
Damit es spannend bleibt, bezieht Haug-Benien die von der VHS Oldenburg entwickelte Lernsoftware „Beluga“ in seinen Unterricht ein. „Mit diesem computergestützten Alphabetisierungsprogramm kann ich Menschen mit ausländischen und deutschem Hintergrund schulen“, so Haug-Benien. Damit können die Teilnehmer ihren Wortschatz erweitern, indem sie zum Beispiel die vorgesprochenen Worte zusammensetzen, indem sie die Buchstaben antippen. Jeder schreibt zwei Begriffe auf und am Ende kann man ablesen, in welcher Zeit das geschafft wurde.
Der Alphabetisierungskurs, der von der VHS Gütersloh als „Bildung auf Bestellung“ außer Haus geliefert wird, ist eine Grundlage für die Teilnahme an weiteren Sprachkursen. Das Hafthaus Ummeln ist ein Teil der Justizeinrichtung Bielefeld-Senne und mit seinen 361 Haftplätzen Sitz des Integrationsteams und des Pädagogischen Dienstes. Hier sind 85 ausländische Inhaftierte aus 38 Nationen untergebracht.
Der pädagogische Dienst ist mit zwei hauptamtlichen Lehrkräften besetzt, die sich zusammen mit dem Integrationsbeauftragten und einem Sozialarbeiter sowie einem Koordinator für die schulischen Belange einsetzen. Hinzu kommen externe Lehrkräfte wie Rolf Haug-Benien, der die schulische Arbeit unterstützt. Wer den Alphabetisierungskurs schafft, kann weitere Herausforderungen annehmen: Einen Sprachkurs auf A1-Niveau, der auf der Grundlage der Vorgaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge durchgeführt wird. Rolf Haug-Benien unterrichtet gerne in der JVA und die Institution freut sich über externe Lehrer: „Das hilft dabei, drinnen und draußen zu verbinden“, sagt Andreas Scheffler, Bereichsleiter der JVA.