28.11.2022
Erfolgreicher erster Gütersloher Bürgerratsprozess.
Mit der Übergabe von sieben konkreten Projektempfehlungen an den Stadtrat hat der erste Bürgerratsprozess in Gütersloh sein vorläufiges Ende gefunden. Nun liegt der Ball bei den Ratsfraktionen: Sie sind am Zuge zu entscheiden, welche der Themen sie aufgreifen und konkretisieren wollen. Die Ideen und Impulse sollen nicht versanden – darin waren sich Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Parteien in ihren Wortbeiträgen in der jüngsten Ratssitzung einig. Allein schon die erstmalige Erfahrung eines Bürgerratsprozesses als neuartiges Instrument der Beteiligung in Gütersloh gemacht zu haben, sei ein Erfolg, so der Tenor. Alle sprachen den 27 Akteuren des Bürgerrats, den beauftragten Prozessbegleitern von Losland sowie Projektleiter Maik Schrey vom städtischen Fachbereich Ratsangelegenheiten und Bürgerdialog ihren Dank aus. Bürgermeister Norbert Morkes schloss sich ausdrücklich an und gab eine Richtung vor: „Das soll nicht der letzte Bürgerrat in Gütersloh gewesen sein.“
27 nach dem Zufallsprinzip ausgeloste Einwohnerinnen und Einwohner haben den ersten Gütersloher Bürgerrat gebildet. An einem intensiven Workshop-Wochenende Mitte September haben sie ihre Vorstellungen zu der Leitfrage „Enkeltaugliches Gütersloh: Wie und was können wir in Gütersloh teilen, um zusammen nachhaltiger zu leben?“ diskutiert und zu Projektideen entwickelt. Anschließend hatte im Zuge eines öffentlichen Zukunftsforums sowie einer Online-Beteiligung die gesamte Stadtgesellschaft Gelegenheit, die Ideen zu kommentieren und zu unterstützen. Die meiste Unterstützung erhielten die sieben Projektideen in dieser Reihenfolge:
„Der erste Bürgerrat ist von motivierten und engagierten Gütersloherinnen und Güterslohern gestaltet worden, und viele von ihnen wollen an den Empfehlungen weiterarbeiten, die sie jetzt der Politik übergeben haben“, resümiert Maik Schrey, Projektleiter im Rathaus und stellvertretender Leiter des Fachbereichs Ratsangelegenheiten und Bürgerdialog. Das sei eine große Chance für neue und nachhaltige Begegnungen von Kommunalpolitikern und Nicht-Mandatsträgern, Stadtverwaltung und Stadtgesellschaft.
Mit der erstmaligen Durchführung eines Bürgerrats wurde die Stadtverwaltung im November 2021 vom Rat beauftragt. Grundlage war ein Bürgerantrag der Initiative Demokratie wagen e.V. Gesteuert wurde der Prozess durch eine Steuerungsgruppe, der Mitglieder von Rat und Verwaltung sowie Losland angehörten. Losland als von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördertes Modellprojekt begleitet zehn Kommunen in Deutschland bei Beteiligungsprozessen. Dazu gehört auch eine wissenschaftliche Evaluation. Die Steuerungsgruppe legte die Leitfrage für den Bürgerrat fest: „Enkeltaugliches Gütersloh: Wie und was können wir in Gütersloh teilen, um zusammen nachhaltiger zu leben?“ Im Sommer 2022 wurden 780 Gütersloherinnen und Gütersloher nach dem Zufallsprinzip aus dem Melderegister ermittelt und zur Teilnahme eingeladen. 110 meldeten sich mit Zusage oder Absage zurück – das entsprach einer über den Erwartungen liegenden Rücklaufquote von 14 Prozent –, davon 65 Personen mit einer Interessensbekundung, und aus diesen wurden die 27 Bürgerräte mit dem Ziel ausgewählt, eine möglichst hohe Diversität abzubilden. Und so waren im Bürgerrat Menschen aus allen zwölf Stadtbezirken vertreten, alle Geschlechter, unterschiedliche Herkunftsländer sowie eine Altersspanne, die von 16 bis 74 Jahren reichte.
Alle Infos zum Bürgerrat auf unserer Themenseite www.buergerrat.guetersloh.de
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