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Wir können Zukunft!

09.11.2019

Gelungenes Digitales Forum 2019 in der Gütersloher Stadthalle.

„Können Sie Zukunft? – Lebenslanges Lernen im digitalen Zeitalter“: Das war der Leitgedanke, unter dem das Digitale Forum 2019 am Freitag (8. November) im Gütersloher Theater stand. Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung zum „Digitalen Aufbruch Gütersloh“ im vergangenen Jahr gab es auch eine Zwischenbilanz zum umfassenden Beteiligungsprozess, den Bürgermeister, Rat und Verwaltung 2018 angestoßen haben. Im Fokus standen dabei Bildung und Lernen als Fundament für digitale Kompetenz jedes und jeder Einzelnen – ein abwechslungsreiches Kaleidoskop aus fundierten Expertenmeinungen, Mitmach-Möglichkeiten und Denkanstößen für den weiteren Prozess. Bürgermeister Henning Schulz zeigte am Schluss die Richtung auf: “Technik und Geräte sind das eine. Wesentlich ist, dass wir frühzeitig anfangen zu lernen, wie wir unterscheiden können, was wahr und was Fake ist im Netz.”

Praktische Erfahrungen, Impulse und Vorbilder, die auch für die digitale Zukunft in Gütersloh von Nutzen sein können - für diese Mixtur sorgten hochkarätige Referenten und Referentinnen, die sich dem Thema auf nicht alltägliche Weise näherten. Dabei war auch der Blick über den nationalen Tellerrand wieder Bestandteil des Programms - mit Input aus Dänemark, das zu den Vorreitern der Digitalisierung zählt, was Strategie, Angebote und Akzeptanz in der Bevölkerung betrifft. Hier ist seit den 2000er Jahren in den Schulen bereits Realität, was in Deutschland noch flächendeckend Standard werden will. Schulrätin Anke Tästensen berichtete unter anderem vom digitalen Rucksack, der Schülern und Schülerinnen während ihrer ganzen Schullaufbahn zur Verfügung gestellt wird, um sie zu fördern, ergänzt durch weitere 12 Stunden Unterricht in der Woche.

Künstliche Intelligenz durch Wissen verstehen

Impulse gaben an diesem Abend unter anderem Prof. Dr. Katharina Zweig, die an der TU Kaiserslautern den deutschlandweit einmaligen Studiengang „Sozioinformatik“ ins Leben gerufen hat und Mitglied der Enquete-Kommission des Bundestags zum Thema „Künstliche Intelligenz“ ist. Sie machte, indem sie das Publikum mit einbezog, deutlich, dass nicht Technik-Kentnisse entscheidend sind, um künstliche Intelligenz zu verstehen und sich kritisch mit ihr auseinanderzusetzen sondern das Wissen über Daten und ihre Verarbeitung.

Kritischer Umgang mit dem Netz

Der Comedian und Blogger Christian Brandes alias Schlecky Silberstein machte in diesem Jahr mit seinem Buch „Das Internet muss weg“ Furore. Der Titel steht für die Lust an der Provokation, denn natürlich fordert auch Brandes auf seine Art zum kritischen Umgang mit dem Netz auf. Was für ihn auf der Haben-Seite jedoch außer Frage steht, sind die unendlichen Möglichkeiten zum Lernen, die das Netz bietet. Als Selbstversuch führte er die Kreation von Politikerfiguren im “German-Masters-Stil” an – das überzeugende Ergebnis präsentierte er im Kurzvideo.

Mr. Wissen2Go und die Morgenmacher

„Mr. Wissen2Go“, Mirko Drotschmann, You-Tuber- und Blogger mit über 2 Millionen Followern, der seine stetig wachsende Fangemeinde unter anderem mit anschaulichen Erklärungen aktueller gesellschaftlicher und politischer Phänomene an sich bindet, warb beim Digitalen Aufbruch der Stadt Gütersloh für die jungen Stimmen. Auch die „Morgenmacher“ präsentierten sich auf der Gütersloher Bühne, so wie im Foyer des Theaters die rund 50 Stadtexperten und –expertinnen, die zur Zeit Projektideen schärfen, aus denen im kommenden Jahr förderfähige Projekte für die digitale Zukunft der Stadt Gütersloh werden sollen. Mindestens außerhalb von Gütersloh sorgt diese Form der Bürgerbeteiligung für große Aufmerksamkeit und Nachfrage.

Vernetzung, Teilhabe und auf die Bedürfnisse der Bürger und Bürgerinnen passgenau zugeschnittene Angebote sind hier Anforderungen, die sich als roter Faden durch die Denklabore ziehen. Wie die praktische Umsetzung aussehen kann, zeigten an diesem Tag einmal mehr lokale Projektbeispiele im Foyer: Schüler und Schülerinnen der Grundschule Kattenstroth präsentierten stolz „ihren“ Roboter, dem sie mit ihren Programmierungen Leben eingehaucht haben, die „VHS-Cloud“ steht für ein Netzwerk in der Volkshochschule, das die digitalen Inhalte von 730 Bildungseinrichtungen zusammenfasst und die VoluMap fördert Netzwerkarbeit im Ehrenamt.

Bilderstrecke Digitales Forum 2019