Welches Material für (Einweg-)Geschirr ist umweltfreundlich?

20.09.2021

Fachbereich Umweltschutz gibt Tipps für Alternativen zum Einweg-Plastik.

Die Auswahl an Alternativen zum Einweg-Plastik ist groß: Marion Grages vom städtischen Fachbereich Umweltschutz gibt Tipps.
Die Auswahl an Alternativen zum Einweg-Plastik ist groß: Marion Grages vom städtischen Fachbereich Umweltschutz gibt Tipps.

Seit dem 3. Juli 2021 sind viele Einwegplastikprodukte in der Europäischen Union verboten. Außer Trinkhalmen, Einweg-Besteck oder -Geschirr aus konventionellem Plastik und aus „Bioplastik“ dürfen auch To-go-Becher und Einweg-Behälter aus Styropor in der EU nicht mehr produziert und in den Handel gebracht werden. Was aber sind Alternativen? Marion Grages von der Abfallberatung beim städtischen Fachbereich Umweltschutz gibt einige Tipps und klärt über verschiedene Materialien auf, die sich weniger eignen.

„Plastikalternativen sind nicht immer unbedenklich, sowohl aus ökologischer als auch aus gesundheitlicher Sicht“, weiß Marion Grages. Ob Becher, Besteck und Teller aus Papier, Bambus, Palmenblättern, Zuckerrohr oder Holz tatsächlich einen unbedenklichen Ersatz darstellen, sei auch für Fachleute aufgrund der Materialzusammensetzung oft schwer zu beurteilen. Zur Information zu empfehlen sei daher der „Einkaufsführer Takeaway“, den die Deutsche Umwelthilfe herausgegeben hat. Zu finden unter www.duh.de/becherheld/to-go-einkaufsfuehrer/. Dieser soll es Kantinen, Cafés, Imbissen, Restaurants oder Bäckereien erleichtern, sich für einen Anbieter von Besteck oder Geschirr zu entscheiden. Beim Becher aus Bambus sei es beispielsweise möglich, dass bei höheren Temperaturen gesundheitlich bedenkliche Mengen an Melamin und Formaldehyd aus dem Geschirr in das Getränk oder die Lebensmittel übergehen. Das habe die toxikologische Bewertung von Daten der Landesüberwachungsbehörden sowie eine Datenerhebung durch das Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR) ergeben. „Gesundheitliche Richtwerte waren im Einzelfall bis zu 120-fach überschritten. Häufig werden die ‚Bambusware‘-Produkte beworben als umweltfreundlich, biologisch abbaubar oder ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Allerdings ist MFH (Melamin-Formaldehyd-Harz) ein Kunststoff, der nicht biologisch abbaubar ist – auch dann nicht, wenn ihm natürliche Füllstoffe zugesetzt sind“, schreibt das BfR dazu.

Problematisch seien auch harmlos daherkommende Pappbecher und –teller, so Grages. Um ihnen ein wasser- und fettabweisendes „Finish“ zu verleihen, würden die meisten dieser Einwegartikel mit PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) behandelt. Auch dieser Stoff könne in der Umwelt nicht abgebaut werden. Forschungen zufolge ist es möglich, dass sich manche PFA-Substanzen im menschlichen Körper an Proteine in Blut, Leber und Niere binden und dort gesundheitlichen Schaden anrichten.

„Gesundheitlich unbedenklich ist immer noch das Geschirr aus Porzellan“, erklärt Marion Grages. „Mehrwegbehälter aus Edelstahl sind ebenfalls unproblematisch.“ Auch Mehrweg- Kunststoffbecher und –behälter aus dem Kunststoff Polypropylen seien zu empfehlen. Aus diesem Material ist zum Beispiel auch der grüne Gütersloher Coffee-to-go-Mehrwegbecher. Dieser ist in mehreren Bäckereien, Cafés und Schnellrestaurants in Gütersloh erhältlich. Die Kundinnen und Kunden zahlen beim Kauf des Bechers einen Euro Pfand, den sie bei der Rückgabe des Bechers wiederbekommen.

„Die meisten Imbissläden und Restaurants verpacken das Essen auch gern in mitgebrachte Mehrwegbehälter“, berichtet die Expertin aus dem Fachbereich Umweltschutz. „Auch während der Corona-Pandemie ist das nicht verboten. Einfach beim Bestellen freundlich nachfragen.“ Weitere Auskünfte rund um das Thema erteilt Marion Grages unter 05241/822122 oder per E-Mail an mrngrgsgtrslhd.

 
 
 

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