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Erinnerungsreise in die alte Heimat/Rückkehr in eine „Super-Stadt“

11.06.2018

Ehemalige Britische Lehrer besuchen Gütersloh.

Erinnerungen austauschen: Monika Paskarbies begrüßte die Reisegruppe auf der Terrasse des Parkhotels.
Erinnerungen austauschen: Monika Paskarbies begrüßte die Reisegruppe auf der Terrasse des Parkhotels.

Hätte man Fred Rose 1976 gesagt, er würde seinen 96. Geburtstag in Gütersloh feiern, so hätte dieser wohl nur abgewunken. Rose war bis zum Jahre 1976 stellvertretender Leiter der Haig School und unterrichtete auf dem Gelände der Mansergh Barracks die Kinder britischer Soldaten in Gütersloh. Jetzt, mit 96, ist Rose mit vielen anderen ehemaligen Lehrern noch einmal nach Gütersloh zurückgekehrt.

Ken Jones, 22 Jahre lang Leiter der King School, hatte die Reise organisiert. „Das ist für uns eine Erinnerungsreise. Wir kommen jetzt wieder nach Deutschland, nach Gütersloh zurück, weil wir uns gerne an die schöne Zeit erinnern, die wir hier hatten“, erzählt Jones. Etwa 70 Briten haben noch einmal die Reise angetreten. Etwa 20 von Ihnen begrüßte die stellvertretende Bürgermeisterin Monika Paskarbies am Donnerstagnachmittag bei sonnigem Wetter auf der Terrasse des Parkhotels im Namen der Stadt Gütersloh. „Die restliche Gruppe ist leider schon wieder auf dem Weg nach Hause. Aber es ist toll, dass so viele mitgekommen sind und auch noch einige heute hier sind, um auch mit Frau Paskarbies einige Erinnerungen und Geschichten auszutauschen“ so Jones weiter. Der Anlass für die Reise ist für Jones ein trauriger: „Im nächsten Jahr schließen die Schulen und das finden wir natürlich schade, aber es ist, wie es ist. Wir wollten jetzt nochmal kommen, bevor alles schon zu ist.“

Mit Gütersloh verbinden die ehemaligen Lehrer nur Positives. „Ich finde das ist eine super Stadt. Und mit den Güterslohern sind wir immer gut ausgekommen“, erzählt Jones. „Ich hatte es aber auch besonders schön. Ich wohnte in einem wunderschönen Haus in der Hochstraße und konnte jeden Morgen durch den Stadtpark zur Arbeit gehen“, sagte Jones. Aber auch an ihre Schüler haben die britischen Besucher nur gute Erinnerungen. „Hier in Deutschland zu unterrichten war einfach viel angenehmer. Es gab eine ganz enge Gemeinschaft und die Kinder waren auch einfach netter. Vielleicht ist das der positive deutsche Einfluss“, sagte der ehemalige Lehrer Les Garner schmunzelnd.

Für viele ist die Reise auch das erste Wiedersehen mit ehemaligen Kollegen. Nach ihrer Zeit in Deutschland sind einige geblieben, viele sind wieder zurück nach Großbritannien gegangen, manche leben jetzt in Frankreich – ein Paar ist extra aus Zypern angereist, um die alte Zeit noch einmal aufleben zu lassen. Auch für David Maclean ist es eine Reise in die Vergangenheit, auch wenn er einen anderen Arbeitsplatz hatte als die meisten. Maclean war als ehemaliges Mitglied der Royal Air Force auf dem Flugplatz zwischen Gütersloh und Marienfeld stationiert und begleitet seine Frau, eine ehemalige Lehrerin auf der Reise. „Es ist toll zurückzukommen und zu sehen wie sich die Stadt entwickelt hat. In Großbritannien würde man sagen, sie hat sich symphytisch entwickelt, Modernes mit Altem vermischt“, meinte Maclean.
Das Highlight der Reise für alle Beteiligten war die Teilnahme an der Offiziersmesse des 26. Field Regiment am Mittwochabend. Die Teilnahme ist etwas Besonderes, denn ganz selten dürfen „Zivilisten“ daran teilnehmen. Für die ehemaligen Lehrer wurde eine Ausnahme gemacht. Auch Kuchen wurde gereicht. Schließlich feierte Fred Rose an diesem Abend seinen 96. Geburtstag – und das in Gütersloh.