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Führung durch die Kläranlage Putzhagen - Gesehen, gerochen, gehört

30.05.2018

Ein wichtiges Thema für Kinder im Sachkunde Unterricht ist Wasser. Der Wasserkreislauf, Wasser als Lebensgrundlage für Lebewesen und eben auch die Säuberung von Wasser. Die Klasse 3a der Grundschule Neißeweg aus Gütersloh hat den Weg vom dreckigen zum sauberen Wasser bei einer Führung durch die Kläranlage Putzhagen, die das Wasser von 80.000 Gütersloher Bürgern wieder klar macht, nun genau kennen gelernt.

Auf dem Weg zum klaren Wasser: Christine Guerin zeigt den Kindern der 3a aus der Grundschule Neißenweg, wie das Wasser zwischen den Stationen aussieht.
Auf dem Weg zum klaren Wasser: Christine Guerin zeigt den Kindern der 3a aus der Grundschule Neißenweg, wie das Wasser zwischen den Stationen aussieht.

„Es geht dabei gar nicht darum, dass die Kinder hier die Prozesse der Reinigung genau verstehen. Das kann dann später im Biologieunterricht noch behandelt werden. Ich möchte einfach nur, dass meine Schüler schon mal gesehen, gerochen und gehört haben, wo das Wasser wieder aufbereitet wird. Einfach damit ein Bewusstsein dafür entsteht, dass hier etwas passiert, was für uns alle wichtig ist, “ sagt Klassenlehrer Frank Wölfer über das Exkursionsziel.

Die biochemischen Prozesse in den einzelnen Stationen müssen die Schülerinnen und Schüler aber auch gar nicht verstehen, um einen Überblick über die Arbeit in Putzhagen zu bekommen. „Wir haben den Schlammweg und den Wasserweg. Die gehen wir beide Station für Station ab und am Ende seht ihr jeweils was rauskommt. Nämlich sauberes Wasser auf der einen Seite und vollständig entwässerter Schlamm auf der anderen“, erklärt Christine Guerin, die mit Maximilian Menke die Klasse durch die Anlage führt. Die großen Becken, mit den schwerfälligen, zirkulierenden Flüssigkeiten machen sichtlich Eindruck auf die Schüler – nicht nur auf der Geruchsebene. Besonderes Highlight ist der Faulbehälter. Selbstgezählte 119 Stufen geht es für die Kinder den 35-Meter hohen Turm hinauf, von dem man einen tollen Blick auf die umliegende Landschaft und die Kläranlage im Ganzen hat. „In diesem Turm erhitzen wir den Schlamm auf 38 Grad, damit die Bakterien da richtig schön drin arbeiten können. Die mögen es nämlich warm. Durch diese Bakterien entsteht dann Gas und dieses Gas nutzen wir, um Energie zu erzeugen. Wir betreiben nämlich zwei Kraftwerke, die sowohl Strom, als auch Wärme erzeugen“, erklärt Guerin. Die Kinder lernen nicht nur, dass es viel Arbeit ist Wasser zu säubern, sondern auch, dass in Putzhagen das Energiesparen im Vordergrund steht. Die Faultürme erzeugen das Gas für die Kraftwerke, entwässerter Schlamm wird später anderswo als Brennstoff genutzt.

Interessant für die Grundschüler ist es vor allem, weil es immer was zu gucken gibt. An vielen Stationen sehen sie die Zwischenprodukte, sie fühlen die Wärme der faulenden Schlammmasse oben auf dem Turm, sie hören Turbinen und Pumpen arbeiten und zum Abschluss sehen sie das Endprodukt von viel Technik und Arbeit: Sauberes Wasser.