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Digitalisierung und Gewinnung von Berufsnachwuchs

07.08.2018

Jahresgespräch zwischen Stadtspitze und Kreishandwerkerschaft.

Verwaltungsspitzen der Stadt Gütersloh und die Vertreter des Handwerks trafen sich zum Jahresgespräch im „Haus des Handwerks“.
Verwaltungsspitzen der Stadt Gütersloh und die Vertreter des Handwerks trafen sich zum Jahresgespräch im „Haus des Handwerks“.

Breitband und schnelles Internet sind auch für Handwerksbetriebe mittlerweile zu einem wichtigen Standortfaktor geworden. Dies ist im Gespräch zwischen der Kreishandwerkerschaft und der Stadt Gütersloh deutlich geworden. Einmal im Jahr treffen sich die Verwaltungsspitzen der Stadt und die Vertreter des Handwerks zu einem Meinungs- und Informationsaustausch. Bürgermeister Henning Schulz, der mit Stadtbaurätin Nina Herrling, Sozial- und Bildungsdezernent Joachim Martensmeier und Wirtschaftsförderer Rainer Venhaus in das „Haus des Handwerks“ gekommen war, nutzte die Gelegenheit, um für den Auftakt zum Digitalen Aufbruch der Stadt Gütersloh am 23. November zu werben und lud zur Unterstützung dieses Prozesses ein: "Als Teil der Stadtgesellschaft ist das Handwerk ein wichtiger Partner. Auch hier ist die Digitalisierung längst angekommen." Dabei gehe es nicht nur um den flächendecken Glasfaserausbau, in den die städtische “Tochter” Stadtwerke in den kommenden Jahren Millionen investieren wollen. Schulz: "Mit dem Prozess des digitalen Aufbruchs setzen wir uns aktiv mit dem Thema auseinander, identifizieren Potenziale mit einem echten Nutzen für unseren Alltag und stellen uns damit als Stadt und Wirtschaftsstandort markt- und zukunftsgerecht auf."

Einigkeit bestand in dem Gespräch, dass die sogenannte Vectoringtechnik, die nach wie vor auf das “Nadelöhr Kupferkabel” setzt, schon in ein paar Jahren nicht mehr ausreicht für zunehmend digitalisierte Prozesse und Bedürfnisse. "Aber nicht nur deshalb nehmen wir die Einladung gerne an," so Burkhard Brockbals, Vorsitzender der Kreishandwerkerschaft, der zusagte, bei den Handwerkskollegen Werbung für die Auftaktveranstaltung am 23. November im Gütersloher Theater zu machen.

Neben der virtuellen Infrastruktur standen viele weitere Themen auf der Tagesordnung. Nina Herrling informierte über die von Straßen NRW für den kommenden Herbst geplante Sanierung der Spexarder Straße mit dem Kreuzungsknotenpunkt Hüttenbrink - gleichzeitig beginnen die Erschließungsarbeiten für das Gewerbegebiet - sowie über den Sachstand zum Ausbau Verler Straße. Auch das Thema "Fahrradtrasse" brachte Burkhard Brockbals ein. Ebenso wie der Bürgermeister sieht er das Rad und hier besonders die Entwicklung im Angebot von E-Bikes als Träger einer Verkehrsentwicklung, die auf umweltfreundliche und flexible Mobilität setzt.

Mit Blick auf die Nachwuchsgewinnung hat sich das Handwerk in der Region auch für die Qualifikation von geflüchteten Menschen stark gemacht. Einige der Gesprächsteilnehmer konnten positive Erfahrungen mit Praktikanten berichten, wünschten sich aber "Lotsen" auf dem Weg über zahlreiche bürokratische Hürden. Das sieht auch Sozialdezernent Joachim Martensmeier nicht anders, verwies aber darauf, dass der Kommune hier bei den Zuständigkeiten letztlich die Hände gebunden seien. "Auch wir wünschen uns Klarheit und eine Vereinfachung der Zuständigkeiten und Abläufe, auch was die Möglichkeiten des Spracherwerbs betrifft." Denn - darin sind sich die Praktiker aus dem Handwerk und der Kommune einig: Sprachkenntnisse sind die entscheidende Voraussetzung auch für eine berufliche Integration.

Allgemein begrüßt wurde die Idee von Burkhard Brockbals, die jährliche Freisprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft in Zukunft mit einem Symposium zu verbinden, in dem über Themen des Handwerks informiert und gleichzeitig für die Ausbildung geworden werden soll. Da sei die Stadt gerne mit im Boot, sagte Bürgermeister Henning Schulz. Denn die Zielsetzung ist bei Stadt und Kreishandwerkerschaft die gleiche: Berufsnachwuchs zu gewinnen. Auch die Stadt Gütersloh bildet nicht nur Verwaltungsleute, sondern auch Handwerksberufe aus: Straßenbau wie Ver- und Entsorger sind Beispiele dafür.