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KIDS&COFFEE statt Leerstand

12.04.2022

Ladenlokale werden kreativ genutzt – „Sofortprogramm Innenstadt“ fördert Anmietung und gibt neuen Ideen eine Chance – ein Beispiel aus der Hohenzollernstraße.

Ortstermin in der Hohenzollernstraße: Jacqueline Flüthmann und Lena Held (vorn) mit Bürgermeister Norbert Morkes und Wirtschaftsfördererin Lina Wiegmann-Cardinal von der conceptGT vor dem Ladenlokal, in das im Mai „KIDS&COFFEE“ einziehen wird.
Ortstermin in der Hohenzollernstraße: Jacqueline Flüthmann und Lena Held (vorn) mit Bürgermeister Norbert Morkes und Wirtschaftsfördererin Lina Wiegmann-Cardinal von der conceptGT vor dem Ladenlokal, in das im Mai „KIDS&COFFEE“ einziehen wird.

„KIDS&COFFEE“: Das ist der Name eines neuen Geschäftskonzepts, das ist aber auch ein Statement. An der Hohenzollernstraße 6 entsteht in diesen Wochen ein „Family Concept Store“ mit Cafébereich, der Eltern (und gern auch Großeltern) mit Babys und Kindern zum Stöbern, Spielen und Genießen einlädt. Gefördert wird das Projekt aus dem „Sofortprogramm Innenstadt“ mit dem „Verfügungsfonds Anmietung“ gegen Leerstände. Heißt im Klartext: Leerstehende Ladenlokale können von der Stadt angemietet und zu deutlich günstigeren Konditionen an Start-ups weitervermietet werden. Im Bewerbungsaufruf waren gute Ideen und frequenzbringende Konzepte gefragt. „KIDS&COFFEE“ von Lena Held und Jacqueline Flüthmann ist ein Ergebnis.

Die beiden Gründerinnen, selbst Mütter junger Kinder, setzen damit eine gemeinsam ausgearbeitete und ausgefeilte Geschäftsidee um, die nicht zuletzt auf eigenen Erfahrungen beruht. Das Ziel: entspanntes Einkaufen mit einem Treffpunkt, der mehr sein soll als ein Laden, der Eltern miteinander ins Gespräch bringt, während die Kinder Spielangebote nutzen, der Anlaufstelle ist für einen Kaffee oder einen kleinen Imbiss und der – kurzum – Wohnzimmeratmosphäre bietet. Das Konzept war schon fertig, als der Aufruf zur Bewerbung um Innenstadt-Leerstände durch die Stadt kam. „Ein Glücksfall,“ sagen Lena Held und Jacqueline Flüthmann. Und auch Lina Wiegmann-Cardinal, Wirtschaftsfördererin bei der conceptGT, die zusammen mit einer Jury über die Bewerbungen entschieden hat, ist sicher, dass hier eine gute Wahl getroffen wurde: „Konzeption, Business Plan und Motivation stimmen. Ein solches Angebot bereichert die Innenstadt, und das Förderprogramm hilft auf jeden Fall beim Start.“ Das sind auch aus Sicht von Bürgermeister Norbert Morkes entscheidende Kriterien: „Die beiden Geschäftsführerinnen haben sich gut vorbereitet und bringen auch beruflich beste Vorerfahrungen mit.“

In der Tat bringen Lena Held und Jacqueline Flüthmann nicht nur durch die eigenen Kinder Knowhow mit ein. Flüthmann hat eine kaufmännische Ausbildung und als Integrationskraft an Förderschulen und Kitas gearbeitet, Held ist gelernte Erzieherin und kann neben der Leitung der Kinderbetreuung in einem 4-Sterne-Hotel in den USA auch ein Studium des Gesundheits- und Sozialmanagements vorweisen. Um ihr Geschäftskonzept rund zu machen, haben sie sich in einigen Großstädten ähnliche Angebote angesehen und einen Barista-Kurs für das professionelle Café-Angebot absolviert.

Das Konzept selbst verbindet drei Bereiche in „liebevoll gestalteten, familienfreundlichen Räumen“, die in diesen Wochen, hinter mit bunten Kinderzeichnungen beklebten Scheiben, hergerichtet werden: Einzelhandel mit ausgewählten Produkten für Babys, Kleinkinder, Familien und werdende Eltern, das Café, das auch baby- und kleinkindgerechte Nahrung auf der Speisekarte hat und schließlich die Möglichkeit, die Räume für zielgruppenentsprechende Angebote zu mieten: Baby-Yoga, Infoveranstaltungen, Geburtsvorbereitung, Krabbelgruppe – vieles ist denkbar. Im Mai geht „KIDS&COFFEE“ an den Start, beseitigt einen Leerstand und schafft ein neues Angebot in der City, das in dieser Form noch nicht vorhanden ist. Gute Voraussetzungen für eine Erfolgsgeschichte.

Hintergrund: „Verfügungsfonds Anmietung“

Im Rahmen des „Sofortprogramms Innenstadt 2020“ vom Land NRW geht die Stadt Gütersloh in die Offensive gegen anhaltende Leerstände in der Innenstadt. Mithilfe einer Landesförderung von rund 88.000 Euro bekommt die Stadt Gütersloh die Möglichkeit, neue Nutzungen in leerstehenden oder von Leerstand bedrohten Ladenlokalen an den Start zu bringen. Konkret heißt das: Leerstehende Ladenlokale können von der Stadt vorrübergehend angemietet und für die Dauer von bis zu zwei Jahren (maximal bis zum 31.Dezember 2023) zu deutlich günstigeren Konditionen an Start-ups weitervermietet werden. Insgesamt drei Projekte hat eine Jury aus Vertretern und Vertreterinnen von Stadtverwaltung, Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung, Handel und Gastronomie ausgewählt; neben „KIDS&COFFEE“, das „Edelweiß“, ein Restaurant-Projekt mit bayrischen Spezialitäten im ehemaligen „Gutenberg“ an der Stadthalle, sowie die Baby- und Familienfotografin „Josephine Boeck“ in der Hohenzollernstraße.
Wichtig: Die Bewerbungsfrist läuft noch bis Ende 2022, die Fördermittel aus dem Programm sind noch nicht ausgeschöpft. Neben den potentiellen Mietern sind ebenso alle Eigentümer und Eigentümerinnen mit leerstehenden Ladenlokalen in der zentralen Einkaufslage der Gütersloher Innenstadt (dem so genannten Konzentrationsbereich) weiterhin dazu eingeladen, mit Ihrer Immobilie am Förderprogramm teilzunehmen.

Weitere Informationen zu den Voraussetzungen und zum Ablauf des Bewerbungsprozesses gibt es auf der Projektwebsite unter www.innenstadt.guetersloh.de. Ansprechpartnerin für das Bewerbungsverfahren und alle Fragen dazu ist Lina Wiegmann-Cardinal, Wirtschaftsfördererin bei der conceptGT, Mailkontakt: LWgmnn-Crdnlcncptgtd