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Erst Schnuppertag am Girls` Day, dann Praktikum

10.01.2019

Mia Phillips lernt in drei Wochen das Klärwerk Putzhagen kennen.

Mit Geschick und etwas Kraft entfernt Mia Phillips, Schülerin der Geschwister-Scholl-Schule, die porösen Dichtleisten aus der mobilen Pumpe.
Mit Geschick und etwas Kraft entfernt Mia Phillips, Schülerin der Geschwister-Scholl-Schule, die porösen Dichtleisten aus der mobilen Pumpe.

Etwas Kraft, die richtige Drehung und dann ein Ruck – und schon hat Mia Phillips die poröse Dichtleiste aus der Pumpe entfernt. Die 15-jährige Schülerin der Geschwister-Scholl-Schule macht zurzeit ein Praktikum im Klärwerk Putzhagen. Die Kläranlage hatte sie bereits im letzten Jahr bei einem Schnuppertag am Girls` Day kennengelernt. „Das war spannend“, sagt Mia Phillips. Deshalb absolviert sie jetzt ihr Schulpraktikum in Putzhagen.

Am Donnerstagmorgen steht in der Werkstatt eine mobile Pumpe auf dem Programm, die instand gesetzt werden muss. Diese kommt zum Beispiel im Nachklärbecken zum Einsatz und immer dann, wenn zähe Schlämme angesaugt werden müssen. Damit die Pumpe wieder leistungsfähig wird, müssen die so genannten Dichtleisten ausgetauscht werden. Der Feinwerkmechaniker-Meister Jochen Bannenberg zeigt Mia, wie man die defekten Dichtleisten am besten entfernt, damit die Ersatzteile eingefügt werden können. Auch an diesem Tag wird es der Schülerin nicht langweilig. Ob Probenahmen, Werkstatt oder Labor: Bei vielen Dingen kann sie selbst Hand anlegen und versteht dabei jeden Tag etwas mehr, wie eine Kläranlage funktioniert.

Schon nach den ersten Tagen ihres Praktikums kann sie ihren Mitschülerinnen und Mitschülern erklären, dass die Kläranlage für die Umwelt wichtig ist, weil sie das Schmutzwasser von seinen Schadstoffen reinigt, und die dabei entstehenden Abfallprodukte wie Rechengut, Sand, Fett und Klärschlamm fachgerecht entsorgt.

28 Mitarbeiter sorgen für ein einwandfreies Funktionieren der Kläranlage. Es gibt Ingenieure, Meister, Fachkräfte für Abwassertechnik, Schlosser, Elektriker und Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice. „Rechen“ nennt man die erste Reinigungsstufe. Damit werden die groben und faserigen Stoffe zurückgehalten. Zahnbürsten, Feuchttücher, sogar Gebisse sind hier schon aufgetaucht. Alles Dinge, die nicht in die Toilette gehören. Weiter geht es mit dem Sandfang, wo sich Kies und Sand absetzen. Im Vorklärbecken setzen sich dann die Feststoffe ab. In den Belebtschlammbecken ist schließlich der Einsatz der Bakterien gefragt. Als letzte Reinigungsstufe durchläuft das Wasser die Filteranlage, um den Phosphorwert zu überwachen.

Biologie, Physik und Chemie gehören zu Mia Phillips Lieblingsfächern. Ihr Berufswunsch ist noch völlig offen, sie könnte sich aber vorstellen, Abwassermeisterin zu werden. In ihrer Freizeit mag die Schülerin es sportlich. Sie nutzt bei jeder Gelegenheit das Fahrrad und geht drei Mal in der Woche zum Kickboxen.