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Dysplasiesprechstunde des Klinikum Gütersloh zertifiziert

24.04.2018

Mehr als 70 Prozent aller Frauen in Deutschland infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit humanen Papillomviren (HPV). Meist verlaufen diese Infektionen harmlos, in einigen Fällen entstehen jedoch Zellveränderungen am Gebärmutterhals oder am äußeren Genitale, so genannte Dysplasien.

Klinikum Gütersloh Logo

In der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum Gütersloh werden diese Krebsvorstufen von Spezialisten in einer eigenen Dysplasiesprechstunde diagnostiziert und anschließend behandelt. Die Sprechstunde wurde nun als erste Sprechstunde eines Krankenhauses in der Region von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert.
In der Dysplasie-Sprechstunde werden Patientinnen untersucht und behandelt, bei denen auffällige Haut- oder Schleimhautveränderungen des inneren und äußeren Genitale festgestellt wurden. „Die Zellen und das Gewebe werden ständig erneuert: Einige Zellen sterben natürlicherweise ab, andere werden dafür neu gebildet. Entstehen dabei Zellen, deren Beschaffenheit nicht typisch ist, handelt es sich um eine Dysplasie“, so Oberarzt Dr. Christoph Stahlhoff, der die Dysplasiesprechstunde im Klinikum Gütersloh durchführt. „Die Dysplasien können dabei in verschiedenen Schwergraden auftreten. Ein Teil bildet sich von selbst wieder zurück und muss nicht behandelt werden. Der andere Teil bleibt bestehen oder kann im Laufe von Jahren in eine Krebserkrankung übergehen.“ Erkennt und therapiert man diese Krebsvorstufen rechtzeitig, lässt sich die Entwicklung einer Krebserkrankung in den meisten Fällen verhindern.

Dysplasien verursachen in der Regel keine Beschwerden und werden zumeist im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt entdeckt. „Weist der Zellabstrich bei der jährlichen Vorsorgeuntersuchung ein unklares oder auffälliges Ergebnis auf, kann der Befund im Klinikum durch eine so genannte Kolposkopie, eine Untersuchung mit Hilfe einer speziellen Vergrößerungsoptik, und durch eine kleine Gewebeprobe beurteilt und im Verlauf weiter behandelt werden“, erklärt Dr. Stahlhoff. „Ob eine Therapie notwendig ist und welcher Art diese sein sollte, wird dann in einem ausführlichen Gespräch mit der Patientin erläutert. Unser Ziel ist eine optimale, auf die persönliche Lebenssituation abgestimmte Therapieplanung. Dies ist gerade für Frauen mit Kinderwunsch wichtig.“

Das Qualitätssiegel der Deutschen Krebsgesellschaft als zertifizierte gynäkologische Dysplasiesprechstunde erhalten Einrichtungen, die die notwendige Erfahrung in der Untersuchungstechnik mit dem Kolposkopiediplom der Arbeitsgemeinschaft für Kolposkopie und Zervixpathologie (AG-CPC) nachweisen können. Darüber hinaus muss eine hohe jährliche Zahl an Untersuchungen durchgeführt werden. „Durch die Erfüllung dieser Vorgaben und durch die enge Verknüpfung mit dem ebenfalls zertifizierten Gynäkologischen Krebszentrum im Klinikum Gütersloh können wir die bestmögliche Betreuung der Patientinnen sicherstellen“, sagt Dr. Wencke Ruhwedel, Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.