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Ein Buch als kulinarisch-kultureller Brückenbauer zwischen fünf Ländern

25.11.2022

Workshop in Châteauroux zum geplanten Kulturkochbuch des C-City-Netzwerks.

Die Delegationen aus Châteauroux, Falun, Grudziądz und Gütersloh vor dem Rathaus in Châteauroux. Es fehlen die Engländer, die wegen Flugverspätungen verzögert ankamen. Bild: Châteauroux Metropole
Die Delegationen aus Châteauroux, Falun, Grudziądz und Gütersloh vor dem Rathaus in Châteauroux. Es fehlen die Engländer, die wegen Flugverspätungen verzögert ankamen. Bild: Châteauroux Metropole

Es ist ein Projekt, das Brücken baut und deshalb viel mehr ist als eine Sammlung von Rezepten: Das Kulturkochbuch, das die Stadt Gütersloh im Rahmen des C-City-Projekts gemeinsam mit ihren Partnerstädten Châteauroux (Frankreich), Broxtowe (GB), Grudziądz (Polen) und Falun (Schweden) umsetzen will, ist zugleich eine Reise in die fünf Städte und Regionen, zu deren (Ess-)Kultur und zu den Menschen, die dort leben. „Wir möchten die Orte im Buch durch hochwertige Fotografie und gut recherchierte, lebendige Texte spürbar machen, so als würde man in das Leben und die Kultur dort eintauchen. Wir wollen Geschichten erzählen, die Brücken bauen und verbinden“, beschreibt es der städtische Beigeordnete für Kultur und Weiterbildung, Andreas Kimpel. Gemeinsam mit seinem Team aus Gütersloh hat er das Konzept am vergangenen Wochenende in Châteauroux vorgestellt. Dort trafen sich Akteure des Kulturnetzwerks „C-City – Europa liegt nebenan“ zu einem zweitägigen Workshop. Dazu gehörte auch ein Besuch des gerade in Châteauroux stattfindenden „Salon de la Gastronomie et des Vins“ – ein Vorgeschmack auf das verbindende Element von Genuss und guten Gesprächen.

Die Idee, Rezepte zu präsentieren und zugleich Geschichten zu erzählen, kam bei den Teilnehmenden gut an. Die Vertreterinnen aus Schweden erzählten von ihrer Tradition, inmitten der Natur zu kochen und dabei gemeinsam am Feuer zu sitzen. Die Teilnehmer aus England beschrieben die Bedeutung von landestypischen Gerichten wie Fish & Chips, die ihnen sofort das Gefühl von Heimat geben. Die Delegation aus Polen schwärmte von ihrer Liebe zur Jagd, der Vielfalt von Wildgerichten, aber auch dem Zauber ihrer Wälder. Und die Gastgeber zeigten an den beiden Tagen des Workshops nonstop, wie viel französische Gastfreundschaft mit Essen zu tun hat.

„Unser Kochbuch-Projekt wird immer konkreter. Die nächsten Schritte, die nun auf allen Seiten bis Ende des Jahres gemacht werden müssen, sind entscheidend und zeigen leider auch, wie sehr die momentane weltpolitische Lage uns alle betrifft und immer wieder einholt“, betont Andreas Kimpel mit Blick auf die finanzielle Situation vieler Städte, die jetzt erst einmal planen und rechnen müssen. Welche Vertriebsmöglichkeiten gibt es vor Ort? Welche Kooperationen könnten dem Projekt zusätzlichen Halt geben? An welchen Stellen gefährden anstehende Sparmaßnahmen die angestrebte hohe Qualität des Projekts? Fragen, die Kimpel zurzeit umtreiben. „Auch Gütersloh tritt aktuell auf die Sparbremse, was für uns aber umso mehr bedeuten muss, hinter dem Kulturkochbuch zu stehen und uns dafür einzusetzen, dass es weitergeht. Es sind nämlich genau diese Projekte, die uns helfen, unsere Nachbarn in Europa besser kennenzulernen und zu verstehen, weil Genuss, Gespräche und gute Geschichten viel tiefer gehen als Informationen aus der Distanz.“

Passend zum Projekt geplante Ideen, wie ein in Restaurants vor Ort gekochtes Menü-Karussell und eine europaweite Rezeptdatenbank auf einer zum Buch entstehenden Homepage, werden ebenfalls immer konkreter. Aber auch da muss gerechnet werden: So wird der als verbindendes Element durch Europa rollende Bauwagen „Gustav“ seinen Weg über Ärmelkanal und Öresund wohl eher nicht antreten. Für Gütersloh allerdings plant Andreas Kimpel auch weiterhin mit ihm – „als Ort des kulturellen Austauschs, Künstler-Residenz, rollendes Stadtmuseum… Gustav steckt bereits jetzt voller spannender und verbindender Ideen.“