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Netzwerktreffen der Schulen mit Courage

01.10.2018

Schulpate und Kabarettist Abdelkarim spricht über Alltagsrassismus und nimmt sich viel Zeit für Schülerinnen und Schüler.

Nur eines von vielen Fotos: Schulpate Abdelkarim besuchte die Elly-Heuss-Knapp-Realschule zum Netzwerktreffen der Aktion „Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage“.
Nur eines von vielen Fotos: Schulpate Abdelkarim besuchte die Elly-Heuss-Knapp-Realschule zum Netzwerktreffen der Aktion „Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage“.

Geduldig lächelte Abdelkarim in die Kameras. Dutzende Handys wurden für Gruppenfotos gezückt – Lehrer und Schüler gemeinsam mit dem Kabarettisten aus Bielefeld. Abdelkarim unterstützt als Schulpate die Elly-Heuss-Knapp-Realschule in Gütersloh bei der Aktion „Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage“ und war jetzt zu Besuch.

Nicht nur die Schülerinnen und Schüler der Elly-Heuss-Knapp-Schule wollten mit Selfies und Autogrammen versorgt werden. Zum Netzwerktreffen der Aktion gegen Rassismus an Schulen waren außerdem Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte von 14 Schulen aus dem Kreis Gütersloh, die ebenfalls an der Aktion teilnehmen, zu Gast. Kreisweit koordiniert wird die Aktion vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreis Gütersloh. Kunstprojekte, Flashmops, Gedichte – beim Netzwerktreffen stellten die Schulen ihre Aktionen gegen Rassismus vor. An der Elly-Heuss-Knapp Schule gibt es sogar eine AG, die sich zum Ziel gesetzt hat auf Rassismus aufmerksam zu machen und dagegen zu kämpfen.

Passend zum Ende der Präsentation der Schulprojekte gegen Rassismus betrat der prominente Schulpate die Aula der Elly-Heuss-Knapp Schule. „Ich möchte mich bei euch bedanken. Ich finde es klasse, was ihr hier macht“, sagte Abdelkarim vorweg. Im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern erzählte der Kabarettist, den man aus zahlreichen Comedy und Kabarett TV-Formaten kennt, von seinen Erfahrungen mit Rassismus. „Oft ist es unterschwelliger Rassismus, der gar nicht so auffällt. Zum Beispiel die Frau, die ganz fest ihre Handtasche umklammert, wenn ich mich im Zug neben sie setze“, erzählt Abdelkarim. Seine persönliche Reaktion sei dann vor allem Humor. Im Falle des etwas schreckhaften Gegenübers etwa seine eigene Tasche ebenso fest zu umklammern –„und dann haben wir beide gemerkt, wie blöd wir gerade aussehen“. Dass man Abdelkarim als Pate für die Schule gewinnen konnte, ist für Lehrerin und AG-Leiterin Fatima Rieb ein echter Glücksfall: „Wir haben ihn zum Start unseres Projekts 2015 gefragt, ob er unser Pate sein möchte und haben uns wahnsinnig gefreut, dass er mitmacht und sich auch jetzt zwischen seinen Auftritten wieder die Zeit für uns nimmt.

Abdelkarim erzählte aber nicht nur auf humorvoll leichte Art von seinen Erfahrungen mit Rassismus, sondern wollte auch wissen, wie seine Gegenüber mit Rassismus in Kontakt kommen. Eine Lehrerin, die Kopftuch trägt, erzählte beispielsweise, dass sie trotz guter Noten bei einer Vielzahl an Bewerbungen auf Lehrerstellen kaum Rückmeldung bekommen habe. Schüler und Schülerinnen wiederum berichteten, dass einige „klassische Ausländerklischees“ auch auf Schulhöfen immer noch im Umlauf seien. „Rassismus hat viele Gesichter – immer noch. Aber solche Projekte wie ‚Schule mit Courage‘ hatten wir früher nicht und ich freue mich, dass ihr da mitmacht“, sagte Abdelkarim und nahm sich auch nach dem offiziellen Teil des Treffens noch Zeit für viele Gespräche und natürlich auch für zahlreiche Fotos.