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Gemeinsam gegen den Bauchspeicheldrüsenkrebs

20.11.2019

Klinikum Gütersloh informiert anlässlich des Welt-Pankreaskrebs-Tags am 21. November.

Bauchspeicheldrüsenkrebs – das sogenannte Pankreaskarzinom – ist eine heimtückische Erkrankung, weil sie meist erst spät Symptome zeigt und deshalb nicht rechtzeitig erkannt wird. Aus diesem Grund nimmt das Pankreaskrebs Zentrum im Klinikum Gütersloh den Welt-Pankreaskrebs-Tag am 21. November zum Anlass, auf das Thema aufmerksam zu machen. „Es ist wichtig, dass die Krankheit in der Öffentlichkeit in den Fokus genommen wird und dass wir für die Forschung zur besseren Früherkennung ebenso werben wie für eine Behandlung in spezialisierten Zentren“, so PD Dr. Matthias Kapischke, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und minimalinvasive Chirurgie und Leiter des Pankreaskrebs Zentrums im Klinikum Gütersloh.

Besonders bösartig und aggresiv

Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört mit deutschlandweit etwa 17.000 Neuerkrankungen pro Jahr zwar nicht zu den häufigsten Krebsarten, wohl aber zu denen, die besonders bösartig und aggressiv sind. „Die Erkrankung macht sich in den frühen Stadien nicht bemerkbar: Viele Patienten spüren den Tumor erst so spät, dass er bereits auf andere Organe übergegriffen hat und sich dann nicht mehr operativ entfernen lässt. Eine Operation ist derzeit jedoch die einzige Therapieform, die eine Chance auf Heilung verspricht. Eine frühzeitige Diagnose ist deshalb gerade beim Bauchspeicheldrüsenkrebs überlebenswichtig“, erklärt PD Dr. Matthias Kapischke.

Die Bauchspeicheldrüse liegt zwischen Zwölffingerdarm, Magen und Milz und produziert einerseits Stoffwechselhormone, die den Blutzucker regulieren (u.a. Insulin), andererseits stellt sie Verdauungssäfte für den Darm her, deren Enzyme die Nahrung in ihre biochemischen Grundbausteine zerlegen. „Typische Beschwerden für eine bösartige Erkrankung der Drüse sind beispielweise Appetitmangel, Übelkeit und Erbrechen sowie ein Druckgefühl im Oberbauch oder Rückenschmerzen. Zu Symptomen, die eindeutiger der Bauchspeicheldrüse zuzuordnen sind, kommt es häufig erst, wenn der Tumor den Hauptgallengang verschließt und der Patient in der Folge eine schmerzlose Gelbsucht bekommt“, erläutert Prof. Dr. Gero Massenkeil, Leiter des Onkologischen Zentrums und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II mit den Schwerpunkten Gastroenterologie, Hämatologie und Onkologie sowie Palliativmedizin.

Zertifiziertes Behandlungszentrum

Das Pankreaskrebs Zentrum im Klinikum Gütersloh ist das einzige von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte Zentrum zur Behandlung des Bauchspeicheldrüsenkrebses in der Region. Den Patienten bringe die Behandlung in zertifizierten Zentren einen entscheidenden Vorteil, so Dr. Ute Hegerfeld, Leitende Oberärztin der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und minimalinvasive Chirurgie sowie Zentrumskoordinatorin: „Ein chirurgischer Eingriff an der Bauchspeicheldrüse ist aufgrund der Anatomie und der Funktion der Drüse sehr komplex und erfordert auch nach dem Eingriff eine anspruchsvolle und aufmerksame Nachbetreuung. Die Zertifizierung der Deutschen Krebsgesellschaft sichert den Patienten eine große Erfahrung der operierenden Ärzte, aber auch aller anderen beteiligten Fachkräfte zu.“ Über die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestmengen hinaus muss das Pankreaskrebs Zentrum deshalb eine von der Deutschen Krebsgesellschaft festgelegte Anzahl von mindestens 25 operierten Patienten pro Jahr vorweisen, um das Zertifikat zu erreichen. Auch die fachliche Qualifikation der zuständigen Ärzte, eine moderne apparative Ausstattung und eine hohe Ergebnis-Qualität der medizinischen Versorgung müssen regelmäßig nachgewiesen werden.

Gerade bei der Behandlung einer derart aggressiven Erkrankung wie dem Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine enge Zusammenarbeit von Experten verschiedener Fachrichtungen besonders wichtig. Deshalb wird im Pankreaskrebs Zentrum die Expertise eines interdisziplinären Teams aus Klinikärzten, niedergelassenen Fachärzten, Hausärzten, Fachpflegekräften, Psychoonkologen und anderen Gesundheitsprofessionen gebündelt und die individuell optimale Therapie für den Patienten festgelegt. Wichtige Veränderungen im Krankheitsverlauf werden von einem Team aus Ärzten verschiedener Fachdisziplinen – unter anderem aus der Chirurgie, der Gastroenterologie, der Onkologie, der Radiologie und der Strahlentherapie – in den wöchentlich stattfindenden interdisziplinären Tumorkonferenzen diskutiert. Auch Psychologen, Ernährungsberater, Diabetologen und Sozialarbeiter sind bei der vernetzten Therapie beteiligt. Unter Einbezug der Angehörigen wird gemeinsam die beste Behandlungsmöglichkeit für den Patienten ausgewählt. Durch die Beteiligung des Klinikum Gütersloh an deutschlandweiten und internationalen Studien profitieren die Patienten von der Erfahrung führender Krebszentren.

Das Onkologisches Zentrum am Klinikum Gütersloh

Das Onkologische Zentrum Gütersloh fasst als Dachorganisation die bestehenden Organtumorzentren, die auf einzelne Krebserkrankungen spezialisiert sind, sowie weitere onkologische Bereiche des Klinikum Gütersloh zusammen. Dazu gehören das Viszeralonkologische Zentrum mit dem Pankreaskrebs Zentrum und dem Darmkrebs Zentrum, aber auch das Prostatakarzinom Zentrum, das Kooperative Brustzentrum und das Gynäkologische Krebszentrum. Insgesamt gibt es 22 Onkologische Zentren der Deutschen Krebsgesellschaft in Nordrhein-Westfalen, in Ostwestfalen-Lippe hat das Klinikum Gütersloh mit der Zertifizierung ein Alleinstellungsmerkmal.