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Sicher und ruckelfrei über die Bogenstraße

02.12.2020

Städtischer Fachbereich Tiefbau verlegt glattes, barrierefreies Pflaster / Denkmalschutzaspekte berücksichtigt.

Ob mit Rollstuhl, Rollator, Fahrrad oder Kinderwagen – an der Bogenstraße zwischen der Weberei, dem Bauteil 5 und dem Bambikino kommt jetzt jeder „ruckelfrei“ und sicher ans Ziel. Der Fachbereich Tiefbau der Stadt Gütersloh hat dort einen Abschnitt des unebenen Kopfsteinpflasters gegen glattes Pflaster ausgetauscht und einen barrierefreien Weg geschaffen. Begleitet wurde das Vorhaben durch den städtischen Denkmalschutzbeauftragten.

„Ohne größere Hürden waren Veranstaltungen im Bambikino und im Kesselhaus der Weberei für Rollstuhlfahrer oder Rollator-Besitzer nur schwer zu erreichen“, erklärt Jens Ellerbrock vom Fachbereich Tiefbau. Um das zu ändern, prüfte der Fachbereich im vergangenen Jahr die Möglichkeit des Abschleifens der vorhandenen Steine, um so eine glatte Oberfläche zu erzielen. Leider mit einem nicht zufrieden stellenden Ergebnis: Da die Fugen des Kopfsteinpflasters zu breit sind, waschen sie sich schnell aus und werden so zu einer neuen Hürde. Gemeinsam mit dem Denkmalschutzbeauftragten Ulrich Paschke vom Fachbereich Stadtplanung und Bauordnung sowie in regelmäßiger Abstimmung mit dem Behindertenbeirat, der sich ebenso wie der Seniorenbeirat für eine barrierefreie Zuwegung starkgemacht hatte, überlegte sich Jens Ellerbrock daher eine Alternative. Eine besondere Herausforderung bei der Umsetzung waren die Denkmalschutzbestimmungen. „Der Gebäudekomplex der Weberei und die Wege als ergänzende Elemente stehen unter Denkmalschutz“, erklärt Ulrich Paschke. Und Jens Ellerbrock ergänzt: „Den Denkmal-Charme und den ‚Genius Loci‘, den ‚Geist des Ortes‘, wie man in der Architektur sagt, wollten wir in jedem Fall erhalten.“ Die Lösung: Das unebene Kopfsteinpflaster wurde auf einem 1,5 Meter breiten Stück entlang des gesamten Weges gegen glattes Pflaster ausgetauscht. Mit dem Betonsteinpflaster „Linteler Brocken“, auch „Rumpelpflaster“ genannt, wurde auf 225 Quadratmetern ein Pflaster verlegt, das sich gut in das Gesamtbild einfügt. Abzweigungen des neu gestalteten Weges führen jetzt außerdem direkt zu den Eingängen des Bambikinos, des Bauteils 5 und zum Kesselhaus der Weberei. Aus Sicht des Denkmalschutzes gab es bei der Umsetzung zwei Bedingungen zu beachten: Der Pfad durfte eine maximale Breite von 1,5 Metern nicht überschreiten und die Regenrinnen an den Seiten des gesamten Weges mussten im Ursprungs-Stein erhalten bleiben.

Bei der finalen Abnahme vor Ort zeigt sich: Die Umbauarbeiten haben sich gelohnt. „Es lässt sich sehr gut erkennen, was alt und was neu ist“, betont Ulrich Paschke. „Trotzdem passt sich der neue Stein optisch an das denkmalgeschützte Objekt an.“ Jede Vertiefung auf der Bogenstraße wurde beachtet und bei der Neuverlegung übernommen. Auch eine erste Testfahrt von Jens Ellerbrock, der selbst Rollstuhlfahrer ist, hält den Ansprüchen stand. Die Kurve und die Abzweigungen zu den Eingängen können angenehm und sicher, ohne die Gefahr zu stürzen, genommen werden. „Wir sind sehr zufrieden. Die Zusammenarbeit zwischen unseren Fachbereichen hat hervorragend funktioniert“, unterstreicht Jens Ellerbrock und ergänzt: „Auch der ausführende Handwerksbetrieb hatte Spaß bei der Umsetzung. So ein historischer Boden gehört schließlich nicht zur alltäglichen Arbeit.“ Die alten Steine der Bogenstraße werden übrigens eingelagert und werden bei Bedarf im Gütersloher Stadtgebiet eingesetzt.