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Neues Angebot erweitert Gesundheitsversorgung in Blankenhagen

26.08.2020

Pflege- und Gesundheitsberatung eröffnet in ehemaliger Jakobuskirche - Ergebnisbaustein aus dem Projekt „Vital.lokal“.

Symbolische Schlüsselübergabe vor der ehemaligen Jakobuskirche in Blankenhagen: Einen Teil des Gebäudes hat die Stadt als Eigentümerin an den Pflegedienstleister „Pflege + Wort“ vermietet. Dieser startet mit einem Beratungs- und Informationsangebot, das es bislang in dem Stadtteil nicht gegeben hat – ein Baustein des laufenden Projekts „Vital.lokal“, in dem die Stadt und drei wissenschaftliche Projektpartner die Gesundheitsversorgung in Blankenhagen in den Fokus stellen. Das Bild zeigt (vorn) Peter Herold (Gesellschafter Pflege + Wort, links) und Rainer Venhaus (Leiter Fachbereich Immobilienmanagement Stadt Gütersloh) sowie Bürgermeister Henning Schulz und Katharina Jakobsche (Gesundheitsmanagerin Pflege + Wort).
Symbolische Schlüsselübergabe vor der ehemaligen Jakobuskirche in Blankenhagen: Einen Teil des Gebäudes hat die Stadt als Eigentümerin an den Pflegedienstleister „Pflege + Wort“ vermietet. Dieser startet mit einem Beratungs- und Informationsangebot, das es bislang in dem Stadtteil nicht gegeben hat – ein Baustein des laufenden Projekts „Vital.lokal“, in dem die Stadt und drei wissenschaftliche Projektpartner die Gesundheitsversorgung in Blankenhagen in den Fokus stellen. Das Bild zeigt (vorn) Peter Herold (Gesellschafter Pflege + Wort, links) und Rainer Venhaus (Leiter Fachbereich Immobilienmanagement Stadt Gütersloh) sowie Bürgermeister Henning Schulz und Katharina Jakobsche (Gesundheitsmanagerin Pflege + Wort).

Zwei positive Nachrichten für die Menschen im Stadtteil Blankenhagen kommen aus dem Rathaus: Zum einen haben Stadtverwaltung und Politik den Um- und Ausbau der Jakobuskirche zu einem Bürgerhaus gemeinsam auf den Weg gebracht. Und zum anderen setzt die Stadt jetzt eine konkrete Maßnahme zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung im Ortsteil um: Sie hat einen Teil der ehemaligen Kirche an einen Pflegedienstleister vermietet, der dort am 7.September mit der Anlaufstelle „Begegnung – Information – Beratung“, kurz BIB, startet. Am Mittwoch, 26. August, stellt sich das Team von „Pflege + Wort“ an der Dresdner Straße 101 mit seinem Beratungs-, Schulungs- und Informationsangebot von 15 bis 18 Uhr allen Interessierten vor.

Das neue Angebot ist ein Ergebnisbaustein aus dem bis Ende 2021 laufenden Projekt „Vital.lokal“, in dessen Rahmen die Stadt Gütersloh zusammen mit drei wissenschaftlichen Partnern Lösungsansätze für die künftige Versorgung der Menschen in Blankenhagen in den Bereichen Medizin, Pflege und Prävention entwickelt. In Blankenhagen fehlen ein niedergelassener Arzt, eine Apotheke und Pflegeangebote. Das wurde auch im Januar dieses Jahres bei der von rund 150 Bürgerinnen und Bürgern besuchten „Gesundheitswerkstatt“ deutlich. Die in zwei Stufen denkbare Idee eines Integrierten Gesundheits- und Pflegezentrums wurde zuletzt von Uwe Borchers vom Projektpartner Zentrum für Innovation in der Gesundheitswirtschaft OWL (ZIG) in der Hauptausschusssitzung am 22. Juni vorgestellt und von der Politik einhellig unterstützt. Bürgermeister Henning Schulz macht deutlich: „Die Pflege- und Gesundheitsberatung in der von uns erworbenen Kirche soll ein Auftakt zu mehr sein – ein erster Trittstein, für den wir unsere Immobilie nutzen, bevor der Umbau zum Bürgerhaus beginnt. Die Idee eines Gesundheitszentrums an anderer Stelle verfolgen wir parallel.“ Das neue Angebot von „Pflege + Wort“ fülle eine von den Menschen beklagte Lücke. Schulz: „Das ist eine gute Nachricht für die Blankenhagenerinnen und Blankenhagener. Und das zeigt, dass wir die Sorgen und Bedürfnisse ernst nehmen und handeln.“ In den kommenden Monaten werde sich erweisen, ob und wie das Angebot angenommen wird. Schulz: „Es ist ein Pilotprojekt für beide Seiten.“ Uwe Borchers ergänzt: „Wir freuen uns sehr, dass wir durch unser gemeinsames Projekt einen Dialog mit den Menschen in Blankenhagen angestoßen haben und dass mit der neuen Anlaufstelle jetzt sichtbar Bewegung entsteht.“ Kommunen seien zunehmend gefordert, sich um die Infrastruktur von Medizin und Pflege zu kümmern. „Die Stadt Gütersloh hat das erkannt und geht diesen Weg in einem Ortsteil, der diese Unterstützung dringend benötigt.“

Gestalt nimmt nun auch das künftige Bürgerhaus für Blankenhagen an. Am Donnerstag (20.08.) stimmten die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Immobilienwesen dem Konzept zu, die ehemalige, von der Stadt im Jahr 2019 erworbene Jakobuskirche zu einem Bürgerhaus um- und auszubauen. Das Kirchengebäude bleibt mit seinen drei Multifunktionsräumen erhalten. Der Anbau wird abgerissen und neu errichtet, mit Büro-, Beratungs- und Gruppenräumen, Lehrküche, Fahrradwerkstatt und dem Bürgerzentrum Lukas. In Kürze wird ein Antrag auf Fördergelder bei der Bezirksregierung eingereicht. Mit einer Bewilligung ist frühestens im Frühjahr 2021 zu rechnen. Im Anschluss an die Ausführungsplanung könnte im Herbst/Winter 2021 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Fertiggestellt werden soll das Bürgerhaus 2022. Einschließlich der bereits angefallenen Grunderwerbskosten geht die Stadt von Gesamtkosten in Höhe von 3,7 Millionen Euro aus.

Hintergrund Projekt „Vital.lokal“

Das im Januar 2019 gestartete dreijährige Modellprojekt schafft neue interkommunale Kooperationsstrukturen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung für die Stadt Gütersloh und die Gemeinde Langenberg. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, nachlassender familiärer Hilfestrukturen, des ansteigenden Hausärztemangels und einer zunehmend gefährdeten Gesundheitsinfrastruktur ländlicher Regionen sollen Handlungsempfehlungen zum Ausgleich der Versorgungsdefizite vor Ort erarbeitet und neue Strukturen für eine verbesserte, flächendeckende Gesundheitsversorgung, mehr Lebensqualität im Quartier sowie innovative Kooperationsmodelle geschaffen werden. Eingebunden in das Projekt sind neben der Stadt Gütersloh und der Gemeinde Langenberg das Zentrum für Innovation in der Gesundheitswirtschaft OWL (ZIG), das INWIS (Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung der Ruhr-Universität Bochum) und das IAT (Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen, Bocholt, Recklinghausen).