07. Februar 2025
200 Jahre Stadtrechte – und die Rechte von Frauen?
Vielfältiges Programm rund um den Internationalen Frauentag am Samstag, 8. März.
Kino, Kunst und Musik, Beratung, Lesungen und Workshops: In der Veranstaltungsreihe zum Internationalen Frauentag gibt es mehr als 20 Treffpunkte in Gütersloh, Rietberg, Schloß-Holte Stukenbrock und Verl, die Informationen und Austausch bieten. Dabei ist der diesjährige Slogan angelehnt an das Gütersloher Stadtjubiläum. Unter dem Motto „200 Jahre Stadtrechte – und die Rechte von Frauen?“ laden die Veranstalterinnen in der Zeit von Montag, 17. Februar, bis Sonntag, 30. März, dazu ein, in ganz unterschiedlichen Veranstaltungsformaten die Entwicklung der Frauenrechte im historischen und aktuellen Kontext zu beleuchten. Dabei stehen die Errungenschaften und Herausforderungen der Frauenrechte im Mittelpunkt – ein Anlass, um zurückzublicken, zu reflektieren und gemeinsam in die Zukunft zu schauen.
Im Rahmen des Programms wird unter anderem der Wandel der Frauenrollen in den letzten zwei Jahrhunderten thematisiert. So befasst sich die Ausstellung „Unrasiert“, die der Kunstverein Kreis Gütersloh präsentiert und die am Sonntag, 2. März, um 16 Uhr eröffnet wird, mit Frauenbildern. Die multimedial arbeitenden Künstlerinnen Christine Kriegerowski und Katrin Lazaruk gehören unterschiedlichen Generationen an und setzen sich mit dem herrschenden Frauenbild auseinander. Eine weitere Ausstellung auf dem Gelände des LWL-Klinikums mit dem Titel „Fearless Women“ zeigt in Großportraits engagierte Frauen der Weltgeschichte. Die Ausstellung wird mit der Führung des Künstlers Oliver Schäfer am Samstag, 8. März, um 12 Uhr eröffnet. Am Donnerstag, 20. März, bereitet ein Workshop beim Sozialdienst katholischer Frauen e.V. in Kooperation mit der kfd Herz-Jesu Avenwedde auf den Ernstfall wie einen plötzlichen Unfall oder eine schwere Erkrankung vor. Gemeinsam wird hier ein Notfallordner erstellt.
„Die Rechte von Frauen sind ein Spiegel der Gesellschaft und ihrer Werte. Nur durch kontinuierlichen Dialog und gemeinsames Engagement können wir sicherstellen, dass diese Rechte gestärkt und weiter ausgebaut werden“, betont Inge Trame, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gütersloh. So wird im Zuge des Internationalen Frauentags auch das Tabuthema Abtreibung in den Mittelpunkt gerückt. Das Buch „(K)eine Mutter“ von Jeanne Diesteldorf erzählt die Geschichten von zwölf Frauen, die abgetrieben haben und gibt ihnen Raum zu berichten: Von den Umständen der Schwangerschaft oder der schwierigen Suche nach Informationen und medizinischer Versorgung. Am Dienstag, 25. März, können Interessierte ab 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek Gütersloh mehr zu diesem Thema erfahren.
„Gleichberechtigung ist kein Privileg, sondern ein Menschenrecht. Lasst uns gemeinsam eine Welt schaffen, in der jede Frau frei, sicher und selbstbestimmt leben kann", so die stellvertretende Leiterin der Volkshochschule (VHS) Gütersloh, Dr. Mariella Gronenthal. Daher spielt die politische Teilhabe von Frauen eine immens wichtige Rolle. Am Donnerstag, 27. März, lädt die VHS gemeinsam mit der Gleichstellungsstelle ab 17 Uhr zu einem Tischgespräch ein, bei dem die langjährige Gütersloher Bürgermeisterin Maria Unger (SPD), die frühere Ratsfrau Elisabeth Buschsieweke (CDU) und Gabriele Diekötter (Bündnis 90 / die Grünen) berichten.
Der Internationale Frauentag bietet nicht nur eine Plattform für Informationen und Diskussion, sondern auch zur Inspiration und Stärkung des gemeinsamen Engagements. Interessierte Frauen sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen und mit ihren Ideen und Perspektiven zur Vielfalt der Veranstaltungen beizutragen. Eine Übersicht aller Veranstaltungen enthält der Frauenkalender, der von einer offenen Arbeitsgruppe unter der Federführung der Gleichstellungsstelle der Stadt Gütersloh mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern gestaltet wurde. Organisationen, die an einer Mitarbeit interessiert sind, können sich jederzeit bei der Gleichstellungsstelle unter gleichstellungsstelle@guetersloh.de melden. Zu finden ist der Frauenkalender online auf der städtischen Webseite der Gleichstellungsstelle.
Zur Geschichte des Internationalen Frauentages
Jedes Jahr gehen Frauen zum Internationalen Frauentag am 8. März auf die Straße, um für ihre Rechte zu kämpfen. Zum ersten Frauentag 1911 kamen in Dänemark, Österreich, Schweden, der Schweiz, Deutschland und in den USA Frauen zu Demonstrationen und Versammlungen zusammen. Im Mittelpunkt stand damals die Forderung nach dem Wahlrecht für Frauen. Seitdem orientieren sich die Forderungen in jedem Land an der jeweiligen aktuellen politischen Lage. Es geht um den gleichen Lohn für gleiche Arbeit, die Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt und den verstärkten Kampf gegen Diskriminierung. Auch in Gütersloh ist es zur Tradition geworden, den internationalen Frauentag zu begehen.