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„Rap & Hip-Hop Show“ unter freiem Himmel kommt gut an

25.10.2022

Multilinguale Texte, markante Styles und kosmische Handylichter begeistern auf dem Kolbeplatz.

Ob beim Star-Rapper „Sugar MMFK“ oder wie hier bei Bobby Vandamme: immer wieder zückten die Fans auf dem Kolbeplatz in Gütersloh ihre Handys und filmten mit, um den Moment festzuhalten.
Ob beim Star-Rapper „Sugar MMFK“ oder wie hier bei Bobby Vandamme: immer wieder zückten die Fans auf dem Kolbeplatz in Gütersloh ihre Handys und filmten mit, um den Moment festzuhalten.

Nach zwei paralysierenden Pandemiejahren konnten die Jugendlichen des städtischen Jugendzentrums „Bauteil 5“ in Kooperation mit dem Jugendtreff „Indoor“ aus Rheda und dem „Jugendtreff Kattenstroth“ zum ersten Mal ihre „Rap & Hip-Hop Show“ unter freiem Himmel organisieren. Damit die der Zählung nach 13. Durchführung erstmals als Open-Air-Event über die Bühne gehen konnte, engagierte sich auch der Fachbereich „Jugend und Familie“ der Stadt Gütersloh.

„Die Leute treffen genau den Nerv, das ist die angesagte Kultur“, sagt Ricardo, der als positiv überraschter Festival-Besucher inmitten in der begeisterten Menge konstatiert: „Das ist super freaky, alle sind happy!“ Obendrein viel positiv auf, dass megaviele Sprachen vertreten sind. Die Songtexte werden in türkischer, rumänischer, persischer, aramäischer, albanischer, arabischer, englischer und deutscher Sprache vorgetragen, die insgesamt 23 gemeldeten Akteure aus den heimischen Dependancen agierten polyglott und in diversen Music-Styles.

Ab 17 Uhr servierte DJ Henning Songs und Scratchings vom Plattenteller, um 17.45 Uhr folgte die offizielle Eröffnung mit der Begrüßung durch die Sozialarbeiter Sara Aydin, Nahir Aslan und Marco Janßen. Entertainerin Sarah Alawuru, junge Gütersloher Sängerin mit nigerianischen Wurzeln, in diesem Jahr massiv gefeierte Teilnehmerin bei „The Voice of Germany“, präsentierte mit toller Ausstrahlung und stark stadionverdächtiger Stimme ein breit gefächertes Teilnehmerfeld.

Das Ausgabeprogramm, in 20 Blöcken aufgestellt, hämmerte ein Highlight nach dem anderen raus. Zwei Tanz-Acts präsentieren Breakdance vom Feinsten, erst hob „Anatoli“ ab, später wirbelte die athletische „Sin4nie-Crew“ durch die Luft und tanzte locker einhändig. Die Pole-Position hatte „Kondro“ mit den Titeln „Nicht hier“ und „Bella“, es folgten „Cartier x Sabin“, „Emo“ und „SNL342 x Piton“ mit Battles wie „Probleme“ und „Late Night Talks“.

Weitere Gesangsnummern stanzten ihre Lyrik ins Auditorium, „Demmo“, „Emiro 77“ und „Bayeé“ – nur um Einige mehr aus den Vielen zu fokussieren. Die 25-jährige „Aramea“ gab dann als erste Frau der Männerdomäne Paroli, sie interpretierte ihren Song „Happy End“, den sie gemeinsam mit Star „Manuellsen“ eingespielt hat. Dann zündete sie den Titel „Best Part“ und löst mit ihrem Gesang auf einer nach oben offenen Gefühlsskala der ein überzeugendes Beben aus.

Nachdem „Serfo“, „Bosky & Agha“ und „Dimi 378“ ihre Songs in die dezibelstarke Anlage eingespeist hatten, griff Moderatorin Alawuru zum Mikrofon und animierte mit fetziger Stimme: „Macht mal Lärm für Nobby Morkes!“ – Das war genau der Punkt, an dem der Bürgermeister die Bühne enterte und im grenzenlosen Jubelmeer spontan versprach: „Rap und Hip-Hop, ich finde, das sollten wir jetzt jedes Jahr machen! Musik baut Brücken zu den verschiedenen Kulturen. Und ihr müsst versprechen, dass ihr alle nächstes Jahr wiederkommt!“

Cool auch der Auftritt, den Sarah Alawuru knisternd in die mitsingende Kolbeplatz-Atmosphäre selbst einspeiste. Sie startete mit ihrem feminin ausgedeuteten Ohrwurm „Bad Boy“. Sofort danach coverte die Entertainerin „Independent Woman“, einen populären Song, der die Stimmung für den Stargast, für den Rapper „Sugar MMFK“, mit Topspeed in die Umlaufbahn katapultierte.

Sugar MMFK, der narrativ tanzbare Afro-Trap-Beats serviert und beim WDR Podcast „Machiavelli“ und bei Arte „Tracks“ mitwirkt, punktete im passenden Outfit mit seinem Megahit „Trikot von Paris“, beim dem die Handys seiner Fans strahlend weiße Leuchtpunkte im Kolbe-Kosmos signalisierten. Nach Sugars Gig löste der Rapper „Bobby Vandamme“ Sprechchöre aus, die nach seinem klingenden „Namer-Finale“ „Ronaldinho“ noch eine fette Zugabe rausholten – „Moulaga“ schallte es durch die Gütersloher Nacht.