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Erfolgreiches Experiment im Botanischen Garten

24.10.2019

Erstes Gemüse aus Mischbeet an Gütersloher Tafel gespendet.

Gesunde Spende aus dem Blumen-und-Gemüse-Mischbeet des Botanischen Gartens: (v. l.) Annette Kosfeld und Daniela Toman vom städtischen Fachbereich Grünflächen übergaben rund 20 Kisten voller Bio-Rotkohl an die Gütersloher Tafel, hier Mitarbeiter Dawid Wosiek.
Gesunde Spende aus dem Blumen-und-Gemüse-Mischbeet des Botanischen Gartens: (v. l.) Annette Kosfeld und Daniela Toman vom städtischen Fachbereich Grünflächen übergaben rund 20 Kisten voller Bio-Rotkohl an die Gütersloher Tafel, hier Mitarbeiter Dawid Wosiek.

Nanu – Rotkohl neben Lampenputzergräsern, Rote Beete neben gelbem Sonnenhut? Der Anblick eines solchen gemischten Gemüsepflanzen-Sommerblumen-Beets hat in den vergangenen Monaten die Besucher des Botanischen Gartens erfreut. Der städtische Fachbereich Grünflächen hatte sich dafür entschieden, eine Mischkultur auszuprobieren. Man geht davon aus, dass sich die Pflanzen besser entwickeln und sich sogar gegenseitig vor Schädlingen schützen. Jetzt war Ernte angesagt – und die wurde von der Stadt gespendet. Darüber freute sich die Gütersloher Tafel: Sie konnte rund 20 Kisten mit zirka 130 unterschiedlich großen Köpfen Bio-Rotkohl aus dem Mischbeet des Botanischen Gartens entgegennehmen, den größten Teil des Gemüses. Auch die Küche der Arbeitslosenselbsthilfe Gütersloh wurde mit Rotkohl sowie mit Roter Beete bedacht.

Das Beet-Experiment, in dessen Vorfeld die Stadt von der Gartenbauingenieurin Dr. Heidi Lorey, einer Expertin für alte Gemüsesorten, beraten wurde, ist geglückt. „Mit der Entwicklung der Pflanzen und mit der Ernte sind wir sehr zufrieden“, bilanziert Daniela Toman vom Fachbereich Grünflächen. Gepflanzt worden waren Sommerblumen wie Dahlien, Löwenmäulchen und Sonnenhut sowie langsam reifendes Herbst- und Wintergemüse wie zum Beispiel Rot- und Grünkohl, Rote Beete, Staudenfenchel und Mangold. Teilweise bis zu 80 Zentimeter hoch wachsend, bot das Bio-Gemüse neben den Blumen über viele Wochen einen attraktiven Anblick. „Das war eine der schönsten Pflanzungen der vergangenen Jahre – die Farbauswahl von Gelb über Orange und helles Rot bis hin zu dunklem Rot beim Laub des Grünkohls, der Dahlien und des Lampenputzergrases war sehr stimmig“, ist Daniela Toman angetan. Und aus vielen Rückmeldungen von Spaziergängern weiß sie: „Die Kombination von Zier- und Nutzpflanzen hat den Besuchern sehr gefallen. Sie haben viel diskutiert, um was es sich in dem Beet im Einzelnen handeln möge.“

Mancher Besucher des Botanischen Gartens hat allerdings den Schaugarten mit einem Selbstbedienungsladen verwechselt und sich am Gemüse bedient. „Leider ist in den vergangenen Wochen einiges an Rotkohl und Süßkartoffeln ausgegraben und gestohlen worden“, berichtet Daniela Toman. „Das ist besonders ärgerlich, weil das Gemüse als Spende an die Tafel geht.“ Im Obstgarten im Stadtpark brechen Menschen sogar regelmäßig ganze Äste von Bäumen ab, um an das Obst zu kommen – ein bitterer Anblick nicht nur für die Stadtgärtner. „Das Obst auf dieser Wiese ist für alle Bürger da“, sagt Daniela Toman. „Aber man sollte bitte für die Ernte geeignete Geräte mitbringen und nicht sinnlos Äste abbrechen“, so ihr dringender Appell.

Über das Gemüse-Blumen-Experiment zieht Toman ein rundum positives Fazit: „Wir konnten das Beet erfolgreich aufwachsen lassen, ohne dass Kaninchen oder Schnecken dem Gemüse geschadet hätten, und das alles, ohne zu spritzen.“ Bei der Premiere soll es nicht bleiben: „In drei bis vier Jahren werden wir diese Kombination sicherlich wiederholen.“