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Sprachschüler lernen Situation im Rat lebhaft kennen

16.01.2019

Bürgermeister Henning Schulz empfängt Schülergruppe der Geschwister-Scholl-Realschule.

Bürgermeister Henning Schulz und der Integrationsbeauftragte Frank Mertens begrüßten die Schülergruppe der Geschwister-Scholl-Realschule.
Bürgermeister Henning Schulz und der Integrationsbeauftragte Frank Mertens begrüßten die Schülergruppe der Geschwister-Scholl-Realschule.

„Wer ist dafür beim Bau des Spielplatzes auf einen Sandkasten zu verzichten und dafür zwei Schaukeln zu bauen“, fragt Bürgermeister Henning Schulz in die Runde. Einige Mädchen und Jungen strecken ihre Hände in die Höhe – es ist die Mehrheit, der Antrag ist verabschiedet. Die Abstimmung über einen fiktiven Spielplatz und seine Ausstattung stand am Ende einer intensiven Debatte unter Sprachschülern der Geschwister-Scholl-Realschule. Bürgermeister Henning Schulz begrüßte die 19 Jungen und Mädchen aus dem 5. Jahrgang am Dienstag im Ratssaal der Stadt Gütersloh. Gemeinsam näherte man sich über Debatte und Abstimmung zum fiktiven Spielplatz dem Thema Kommunalpolitik und Ratsarbeit.

Bevor sich die Gruppe demokratisch stritt, erklärte Bürgermeister Schulz mit einfachen Worten, was denn so im Rathaus passiert. „Ihr sitzt heute im Ratssaal. Normalerweise entscheiden hier 53 gewählte Ratsmitglieder über alles, was für unser Leben in Gütersloh wichtig ist“, so Schulz zu den Sprachschülern. „Und auch ihr könnt, sobald ihr 16 seid, mitbestimmen, wer im Rat sitzt“. Schule, Straßen, Kindergärten –Schulz zählte die wohl bekanntesten Berührungspunkte zwischen den Besuchern und der Ratsarbeit auf. Aber weil selber machen viel mehr Spaß macht, und man neue Erfahrungen so bekanntlich auch viel besser in Erinnerung behalten kann, ging es für die Schülerinnen und Schüler selbst ans Werk. Das Szenario: Ein neuer Spielplatz soll gebaut werden, über die Ausstattung wird politisch gestritten. Schulz teilte die Schüler in politische Lager ein. Dann sollten die Schüler für ihr präferiertes Spielgerät Argumente finden. „Eine Schaukel ist gefährlich“. „Beim Spielen im Sand wird man dreckig“. „Schaukeln machen mehr Spaß“. „Ein Sandkasten ist auch etwas für die jüngeren Kinder“. Die Argumente der Schüler gingen hin und her. Am Ende kam es zur Abstimmung mit dem Ergebnis pro Schaukel. „Aber, was machen denn jetzt diejenigen, die keine Schaukel wollten?“ fragt ein Schüler der Sandkastenfraktion. „Naja, das muss man akzeptieren. So ist das in einer Demokratie eben“, erklärte Schulz. „Die gewählte Mehrheit hat entschieden. Aber du kannst ja versuchen, die nächste Wahl und damit auch die Mehrheit für dich zu gewinnen.“

Nach der gelebten Politikstunde mit Bürgermeister Schulz gab es für 19 Besucherinnen und Besucher noch eine Tour durch das Bürgerbüro. Reisepässe, Personalausweise, Hundesteuer – mit all diesen Dingen beschäftigen sich die Mitarbeiter des Bürgerbüros täglich. Und auch die Infotheke, als ersten Ansprechpunkt im Rathaus, lernten die Schülerinnen und Schüler kennen. Es ist gut, wenn man sich im Rathaus ein wenig auskennt. Denn vielleicht kommt der ein oder andere ja mal wieder – zu einer „richtigen“ Ratssitzung.