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Stabil in dynamischen Zeiten: Stadtwerke festigen Marktposition

12.05.2022

Investitionen in Infrastruktur und lokalen Klimaschutz.

Ralf Libuda (links) und Kai Breiter sind mit dem zurückliegenden Geschäftsjahr zufrieden.
Ralf Libuda (links) und Kai Breiter sind mit dem zurückliegenden Geschäftsjahr zufrieden.

In einem herausfordernden Geschäftsjahr 2021 haben sich die Stadtwerke Gütersloh erneut gut im hart umkämpften Energiemarkt behauptet. Das geht aus dem Konzern-Geschäftsbericht 2021 hervor, den das lokale Versorgungsunternehmen jetzt veröffentlicht hat. Die klare Botschaft: Wer auf die Stadtwerke setzt, hat nicht nur einen zuverlässigen Partner an seiner Seite, sondern unterstützt die Umsetzung zahlreicher Projekte. „Was uns vom Wettbewerb unterscheidet, ist zum einen unser großes Engagement für den Ausbau der lokalen Infrastruktur. Zum anderen investieren wir in die Lebensqualität unserer Heimatstadt“, unterstreicht Stadtwerke-Geschäftsführer Ralf Libuda.

Jahresabschluss liegt über den Erwartungen

„Wir blicken auf ein sehr ordentliches Wirtschaftsjahr zurück“, fasst Kai Breiter, Leiter kaufmännische Dienste bei den Stadtwerken, zusammen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz um 9 Prozent auf 148 Mio. Euro. Nach Steuern und Abgaben ergab sich ein Konzern-Jahresüberschuss von 4,35 Millionen Euro, der über Plan lag. Und davon profitiert die gesamte Bürgerschaft: Durch die vereinbarte Gewinnabführung, die Konzessionsabgabe sowie die Gewerbesteuer erhält die Stadt Gütersloh von den Stadtwerken insgesamt rund 8 Millionen Euro.

Mit diesem Jahres-Ergebnis setzt die Unternehmensgruppe die insgesamt positive Entwicklung der Vorjahre fort. „Auch im zweiten Pandemiejahr ist es uns gelungen, die Herausforderungen solide zu meistern und als gesundes Unternehmen in das neue Geschäftsjahr zu gehen“, so Breiter.

Strom und Gas größte Umsatzträger

Die Sparten Strom und Gas bleiben auch im Geschäftsjahr 2021 die größten Umsatzträger. Sowohl im Strom- als auch im Gassegment konnten die Absatzmengen im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Dies begründet sich insbesondere im Zugewinn von Kunden. Der Gesamtstromabsatz stieg um 90,3 Gigawattstunden (GWh) auf 322,2 GWh im Vergleich zum Vorjahr. Hier ist insbesondere die Gewinnung von Großkunden bei den Sonderabnehmern ausschlaggebend. Die Gesamtabgabe Gas stieg um 87,3 GWh auf 991,4 GWh. Grund für diese Entwicklung ist unter anderem der Kundenzugewinn bei Tarifkunden insbesondere im Bereich private Haushalte. Auch der Zuwachs eines Großkunden bei den sogenannten Sonderabnehmern wirkt sich positiv auf die Absatzzahlen aus. „Wir sind mit dieser Entwicklung insgesamt sehr zufrieden“, so Libuda. Es dürfe bei der Einschätzung jedoch nicht vernachlässigt werden, dass das abgelaufene Geschäftsjahr insbesondere in der Stromsparte zahlreiche wettbewerbsbedingte Herausforderungen gestellt habe. „Durch die Marktaustritte, insbesondere von Discount-Anbietern, mussten wir innerhalb kürzester Zeit mehr als 1.000 Neukunden mit Strom beliefern. Dass wir diese unvorhersehbare Versorgung für alle diese Neukunden problemlos sichergestellt haben, ist eine nicht zu vernachlässigende Leistung“, unterstreicht Libuda. Jederzeit sei man seiner Lieferverpflichtung nachgekommen.

Engagement für den Trinkwasserschutz

Mit einem Volumen von 5,5 Millionen Kubikmetern blieb der Wasserabsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr nahezu unverändert. 2021 wurde zudem die Kooperationsvereinbarung mit der lokalen Landwirtschaft zum bereits siebten Mal verlängert. Ziel der Zusammenarbeit, die übrigens bereits seit 1992 besteht, ist es, mit verschiedenen Maßnahmen den Nitratgehalt im Grundwasser zu reduzieren. Und der Einsatz zahlt sich aus. Denn: Im Gegensatz zu anderen NRW-Landesteilen ist in Gütersloh keine Aufbereitung des Trinkwassers zur Reduzierung des Nitratgehaltes erforderlich. Durch die zielgerichtete Kooperation liegt der Nitratgehalt heute deutlich unter dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter.

Zudem haben die Stadtwerke in 2021 im Wasserwerk Nordrheda-Ems mit dem Neubau einer hochmodernen Filterhalle begonnen. Rund 4,5 Millionen Euro will das Versorgungsunternehmen im Rahmen dieser Maßnahme in die Versorgungssicherheit investieren. Es ist ein wichtiger Baustein, mit dem auch in Zukunft die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser von höchster Qualität sichergestellt wird.

Auswirkungen der Pandemie im Bäder-Bereich besonders spürbar

Die pandemiebedingten Maßnahmen waren in 2021 besonders deutlich im Bäderbereich zu spüren. Eine durchgängige Vollauslastung der Bäder-Bereiche war im vergangenen Geschäftsjahr nicht möglich. Nach 2020 haben die Stadtwerke Gütersloh im Geschäftsjahr 2021 erneut einen Rückgang der Besucherzahlen verzeichnen müssen. Rund 200.000 Menschen konnten sie einen Besuch in der „Welle“, dem Nordbad und der JärveSauna ermöglichen. Im Vorjahr waren es noch 219.000. Behördlich angeordnete Schließungszeiten und Infektionsschutzmaßnahmen wirkten sich damit nicht nur auf die Besucherzahl, sondern trotz Rettungsschirms des Landes NRW, auch auf die Ertragssituation aus. Dennoch. Die Umsatzerlöse in „Welle“ und Nordbad konnten im Vorjahresvergleich relativ konstant gehalten werden. Insgesamt ist man bei den Stadtwerken sehr stolz darauf, den Schwimmbetrieb trotz aller Widrigkeiten und im Rahmen der rechtlichen Vorgaben aufrecht erhalten zu haben. Damit konnten die Stadtwerke den Güterslohern in schwierigen Zeiten weiterhin ein beliebtes Freizeitangebot ermöglichen. „Das war in der Bäderbranche keine Selbstverständlichkeit“, sagt Libuda rückblickend.

Stadtbus: Durchgängiger Fahrbetrieb trotz Corona

Auch im Stadtbusbereich hat ein Rettungsschirm des Landes gegriffen und zu positiven Ertragseffekten geführt. Zudem entwickelten sich die Fahrgastzahlen im Vergleich zum Vorjahr sehr erfreulich. 2,9 Millionen Fahrgäste beförderten die Stadtbusse in 2021 (2020: 2,5 Mio.). Diese Steigerung zeigt, dass das Vertrauen in den ÖPNV insbesondere im zweiten Halbjahr schrittweise zurückgewonnen werden konnte. Der Stadtbusverkehr konnte trotz aller pandemiebedingten Herausforderungen jederzeit und auf jeder Linie aufrecht gehalten werden.

Investitionen in Infrastruktur und Lebensqualität: Mehrwerte für Gütersloh

Die gesunde Gesamtverfassung des Unternehmens ermöglicht vielfältige Investitionen, von denen die Gütersloherinnen und Gütersloher profitieren.

Energiewende gestalten

„Unsere Verantwortung für Gütersloh ist untrennbar verbunden mit unserer Verpflichtung, selbst aktiv für den Klimaschutz vor Ort voranzugehen“, unterstreicht Ralf Libuda. Zu diesem Anspruch fügt sich die Einführung des „vonhierwechStrom“-Tarifs im vergangenen Geschäftsjahr. Die Stadtwerke stellen den Güterslohern eine Stromplattform zur Verfügung, auf der nur regenerative Energieerzeugungsanlagen aus dem Umkreis Güterslohs gebündelt werden. Kunden können über diese Plattform ihren eigenen regenerativ erzeugten Strommix selbst zusammenstellen. Solch ein Produkt gab es im umfangreichen Leistungsportfolio der Stadtwerke bislang nicht. „Es ist unsere Interpretation von Energiewende heute: Aus der Region, für die Region, gemeinsam und quasi ‚vonhierwech‘“, erklärt Libuda. Mit diesem Angebot bieten sie Verbrauchern noch mehr Entscheidungsfreiheit, Transparenz und die Möglichkeit, eine nachhaltige Energieversorgung mitzugestalten.

Längst ist das nicht alles. Mit zahlreichen Klimaschutzmaßnahmen wollen die Stadtwerke gemeinsam mit Stadt und Bürgern die Unternehmensgruppe vor dem gesetzlich gesetzten Zieltermin klimaneutral betreiben. Viele Einzelmaßnahmen ergeben dabei das große Ganze: von interdisziplinären Kooperationsprojekten über Wärmeschutzkonzepte bis hin zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes innerhalb der Zuliefererketten.

ÖPNV: Signifikante CO₂-Reduzierung im Blick

Den Klimaschutz-Gedanken füllen die Stadtwerke auch bei der Gestaltung des ÖPNV-Angebots immer stärker mit Leben. „Mittelfristig soll der gesamte Stadtbus-Fuhrpark auf Fahrzeuge mit Elektro-Antrieb umgerüstet werden. Bei Neubestellungen sollen künftig ausnahmslos Busse mit Elektroantrieb angeschafft werden“, sagt Ralf Libuda, der auch die Geschäftsführung des Stadtbusses trägt. In 2026 soll der Anteil an E-Bussen mehr als 50 Prozent am Fuhrpark betragen. Für die schrittweise Umrüstung der Flotte inklusive technischer und baulicher Maßnahmen plant die Stadtbus Gütersloh GmbH, bis zum Jahr 2034 rund 19 Mio. Euro am Standort Gütersloh zu investieren. Nahezu zwei Drittel fließen in neue Fahrzeuge. Ziel ist die signifikante CO₂-Reduktion im Lebensraum Gütersloh. Lokal emissionsfreie, energieeffiziente und umweltfreundliche Busse sind dabei ein Treiber.

Zudem gehört auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur im Stadtgebiet zu den geplanten Investitionsmaßnahmen, die in den kommenden Jahren stark vorangetrieben werden sollen. In 2022 und 2023 sollen vier Schnellladesäulen und weitere 29 AC-Ladestationen im Stadtgebiet errichtet werden. Bis 2030 planen die Stadtwerke rund 300 Ladepunkte (also 150 AC-Ladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten) sowie ca. 10 Schnelladesäulen (mit jeweils ca. 150 kW) einzurichten.

Mobiles Gütersloh: flexibel, klimafreundlich, barrierefrei

Während der Stadtbus eine zuverlässige und verwurzelte Institution bei der Mobilität im Stadtgebiet ist, erwachsen um ihn herum neue Ansätze und zukunftsfähige Mobilitätskonzepte. Mit der Einführung des Shuttles setzt der Stadtbus seit gut eineinhalb Jahren auf ein flexibles und digital buchbares Angebot. „Die anfängliche Skepsis ist längst einer zunehmenden Akzeptanz gewichen“, berichtet Libuda. Zuletzt beförderten die drei Shuttle-Fahrzeuge rund 2.000 Menschen monatlich. Diese Entwicklung bestätige darin, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Mit Gebietserweiterungen und optimierten Dienstleistungen will man das Angebot auch im laufenden Geschäftsjahr beständig optimieren. Abgerundet wird das Mobilitätsangebot durch die E-Sharing-Flotten. Auch hier steigt die Nachfrage nach Rollern und Autos sichtbar. Erst im Januar 2022 wurde an der Volkshochschule erfolgreich ein weiterer Standort des Car-Sharings eingeführt.

Digitale Angebote: Mehr Komfort, hohe Servicequalität

Die Stadtwerke setzen in allen Geschäftsbereichen immer stärker auch auf digitale Angebote. Neben den App-basierten Mobilitätsangeboten Shuttle und Share sowie der digitalen Bestell-Plattform „vonhierwechStrom“, gibt es beispielsweise auch im Stadtbus beständig Entwicklungen hin zu einem digitalen Service-Angebot. Seit vergangenem Jahr können beispielsweise Tickets bargeldlos beim Fahrpersonal bezahlt werden. Des Weiteren ist seit Juli 2021 auch ein Ticketkauf via App (Plattform: HandyTicket Deutschland) möglich.

Glasfaserausbau: Eine Erfolgsgeschichte mit weiteren Kapiteln

Eine leistungsfähige Infrastruktur in der Telekommunikation ist die Basis für die problemlose Nutzung digitaler Angebote und Teilhabe. Gemeinsam mit ihren Tochterunternehmen Netzgesellschaft Gütersloh und BITel Gesellschaft für Telekommunikation forcieren die Stadtwerke den Glasfaserausbau im Stadtgebiet. Die Vermarktung konnte im Geschäftsjahr 2021 erfolgreich fortgesetzt werden. Mehr als 1300 Gebäude haben im vergangenen Jahr von der Netzgesellschaft einen Glasfaser-Hausanschluss erhalten. Im ersten Quartal 2022 wurden mit „Determeyer-Siedlung“ und Friedrichsdorf „West“ weitere Gebiete in die Vermarktung aufgenommen.

Stadtwerke verleihen Gütersloh weiterhin Schubkraft

Libuda abschließend: „Die Basis für all unser Tun ist und bleibt ein nachhaltiges und erfolgreiches Wirtschaften. Mit der Sicherung unserer Wettbewerbsfähigkeit profitiert auch die Bürgerschaft auf vielfältige Weise. So können wir nicht nur unserem Auftrag der Daseinsvorsorge gerecht werden, sondern auch weiterhin als mittelständischer Motor die Lebensqualität in Gütersloh stärken und vorantreiben.“