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Stadtwerke kündigen neue Energiepreise an

11.11.2022

Gaspreis weitgehend stabil – Anpassungen im Strombereich.

Ab 1. Januar 2023: Thomas Primon und Natalie Waletzko haben über die neuen Preise für Strom und Gas informiert.
Ab 1. Januar 2023: Thomas Primon und Natalie Waletzko haben über die neuen Preise für Strom und Gas informiert.

Darauf hatten die Experten der Stadtwerke Gütersloh bereits seit Frühjahr dieses Jahres mehrfach hingewiesen: Verbraucher werden künftig noch mehr für Energie zahlen müssen. Jetzt hat das heimische Versorgungsunternehmen eine erneute Preisanpassung zum 1. Januar 2023 bekanntgegeben. Während sich für Gas-Kunden nur marginale Veränderungen ergeben, müssen Stromkunden künftig deutlich mehr zahlen.

Strom und Gas: Großhandelsmarktpreise haben sich vervielfacht

Die Kosten für die Energiebeschaffung an den Märkten sind in den vergangenen Monaten drastisch gestiegen. Und auch, wenn es zwischenzeitlich leichte Schwankungen gab und gibt, bleiben die Energiepreise auf einem sehr hohen Niveau. Während sich die Preise für den Einkauf von Gas etwa teils vervierfacht haben, haben sich die Preise an den Strom-Handelsmärkten seit Anfang 2021 in der Spitze gar verzehnfacht.

Bislang konnten die Stadtwerke Gütersloh ihre Kunden dank einer langfristigen und eher konservativen Beschaffungsstrategie vor den Folgen stark schwankender Großhandelspreise weitestgehend schützen. Doch auch das heimische Versorgungsunternehmen musste in den vergangenen Monaten Energie zu sehr hohen Preisen einkaufen.

Strom: Grundpreis bleibt unverändert, Arbeitspreis steigt

Ab 1. Januar 2023 gelten für Stromkunden der Stadtwerke Gütersloh neue Preise. Der Arbeitspreis steigt um knapp sechs Cent pro Kilowattstunde (brutto) von 32,11 ct/kWh auf 37,90 ct/kWh. Der jährlich zu zahlende Grundpreis bleibt hingegen unverändert. Damit erhöhen sich die monatlichen Stromkosten für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 2.200 kWh/Jahr um knapp 128 Euro Euro/Jahr (oder rund zehn Euro/Monat) inklusive gesetzlicher Mehrwertsteuer von derzeit 19 Prozent.

Grundversorgung Gas: Arbeitspreis bleibt weitgehend stabil

Gute Nachrichten haben die Stadtwerke für ihre Gas-Kunden. „Es ist uns gelungen, den Arbeitspreis weitgehend stabil zu halten“, sagt Thomas Primon, Leiter Energiewirtschaft bei den Stadtwerken Gütersloh. „Damit bleiben wir unserem Anspruch weiter treu, für unsere Kunden auch in herausfordernden Zeiten ein verlässlicher Partner zu sein.“

Doch es gibt auch Preisbestandteile, die die Stadtwerke selbst nicht beeinflussen können. Weil sich die sogenannten Netzentgelte für das vorgelagerte Netz – inklusive vorgelagertem Fernnetzbetreiber – um 0,209 ct/kWh erhöhen, steigt der Gaspreis mäßig. Auch die Gasspeicherumlage wird höher ausfallen und sich im Preis niederschlagen. Für einen Haushalt mit einem durchschnittlichen Gasverbrauch von 22.000 kWh/Jahr beläuft sich die Steigerung auf knapp 58 Euro jährlich.

Die genannte Preisanpassung bezieht sich lediglich auf die Vertragsmodelle der Grundversorgung.

Laufzeitprodukte Gas: Angekündigte Erhöhungen erfolgen jetzt

Für Kunden mit Laufzeitprodukten gibt es hingegen deutliche Veränderungen. „Im vergangenen Jahr haben wir unsere Preiszusage bei diesen Kunden gehalten“, betont Primon. Jetzt aber werden die Anpassungen erfolgen und entsprechend höher ausfallen. „Trotzdem bieten wir auch diesen Kunden weiterhin die Möglichkeit, befristete Preisgarantien durch Laufzeitverträge zu vereinbaren“, so Primon.

Neues Tarifsystem verstärkt Preistransparenz

Im Zuge der Preiserhöhungen gleichen die Stadtwerke zum 1. Januar 2023 auch ihre Tarifzonen an die in Gütersloh geltenden Verbrauchszonen für Netzentgelte an. Somit gelten fortan in dem Tarif GT-KlassikGas die gleichen Verbrauchszonen wie bei dem örtlichen Netzbetreiber, der Netzgesellschaft Gütersloh mbH. Entsprechend des Jahresverbrauchs wird für jeden Kunden die Verbrauchszone automatisch zugeordnet. „Wir verstärken die Preistransparenz und schärfen die Preisgerechtigkeit unseres Tarifsystems“, sagt Natalie Waletzko, Leiterin Vertriebsservice bei den Stadtwerken. „Für unsere Verbraucher heißt das: Wer wenig Gas verbraucht, wird in eine andere Tarifzone eingeordnet als ein Haushalt, der viel Gas verbraucht.“

Keine Überraschung: Auf steigende Energiekosten schon seit Frühjahr hingewiesen

„Wir wissen, dass die erneuten Preisanpassungen insbesondere für Strom-Kunden keine guten Nachrichten sind“, ist sich Thomas Primon bewusst und fügt hinzu: „Wir tun alles, was in unserer Macht steht. Doch die politischen und energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen lassen uns einfach keine andere Wahl.“ Zu stark hingen die Strom- und Gaspreise nicht nur von den geopolitischen Entwicklungen, sondern insbesondere auch voneinander ab. „Vor allem der hohe Gaspreis verteuert die Stromproduktion in den Kraftwerken“, so Primon. Aber auch die Stromnachfrage aus dem Ausland ist gestiegen – und auch das wirkt sich auf den Marktpreis aus.

Schon seit Frühjahr hatte Primon immer wieder angekündigt, dass es im Zuge der Energiekrise zeitnah auch eine deutliche Preissteigerung geben würde, die bei den Verbrauchern in Deutschland jetzt in aller Deutlichkeit ankommt.

Strom und Gas: Geplante Entlastungen der Bundesregierung

Doch für Verbraucher könnte es in Kürze auch finanzielle Entlastungen geben. Derzeit arbeitet die Bundesregierung an der Umsetzung der Gaspreisbremse. Diese soll in zwei Stufen erfolgen. Die erste Stufe soll eine einmalige Entlastung sein, die schon für Dezember vorgesehen ist. Die zweite Stufe könnte voraussichtlich im Frühjahr 2023 in Kraft treten. Auch eine bundesweite Strompreisbremse wird aktuell diskutiert. Beschlossene Sache sind die Entlastungspakete – Stand heute – noch nicht. Vielmehr warten die Stadtwerke noch auf die konkrete Ausgestaltung dieser Pläne. Über eine Änderung in den Abschlagszahlungen und die Abwicklung werde man rechtzeitig informieren, so Primon. „Die operative Umsetzung der Regierungspläne ist nicht trivial. Davon lassen wir uns aber nicht beeindrucken, sondern arbeiten bereits seit Tagen daran, dass die Entlastung im Dezember bei den Verbrauchern auch ankommen kann“, verweist Natalie Waletzko auf eine nochmals zunehmende Arbeitslastbei den Stadtwerken Gütersloh.

Energie sparen bleibt das Gebot der Stunde

Thomas Primon und Natalie Waletzko wissen, dass angesichts der Preisentwicklungen auf manche Verbraucher schwere Zeiten zukommen. „Das lässt uns nicht unberührt“, sagt Natalie Waletzko. „Mit diesen Kunden gehen wir in den intensiven Austausch, um Lösungen zur Bezahlung der Energiekosten zu finden. Wir stehen in diesem Zusammenhang auch seit Monaten mit der Stadt Gütersloh und der Verbraucherzentrale in Kontakt.“

Doch jeder einzelne Verbraucher kann auch ein Stück weit selbst Einfluss auf die Höhe seiner Jahresverbrauchsabrechnung nehmen. „Ein sparsamer Umgang mit Energie spart bares Geld“, appelliert Waletzko. Auch dabei helfen die Stadtwerke gerne. Auf ihren Webseiten haben sie zahlreiche Tipps aufgeführt, wie es gelingt, im Alltag ganz einfach den Energieverbrauch zu reduzieren. Und neben einer gezielten Beratung im Stadtwerke-Kundenzentrum, Berliner Straße 19, gibt es dort auch Info-Broschüren mit hilfreichen Anregungen, Informationen und Checklisten.

Primon: „Wir stehen vor enormen Herausforderungen, die wir als Gesellschaft nur gemeinsam lösen können. Jeder kann und muss seinen Beitrag leisten. Sehen wir die Krise auch als Chance und Ansporn, den Umbau unserer Energiewirtschaft lokal voranzutreiben. Wir sind bereit und werden uns dieser Aufgabe stellen.“