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27. September 2024

„Mobbingfrei“ für aufmerksame Grundschüler

Kika-Star Tom Lehel macht in der Blücherschule klar, wie man „Respektor“ wird.

700 Grundschulen hat Tom Lehel in den vergangenen sieben Jahren mit seinem Programm gegen Mobbing besucht. Diese Woche war er in der Blücherschule (Foto) und in der Grundschule Heidewald in Gütersloh.
700 Grundschulen hat Tom Lehel in den vergangenen sieben Jahren mit seinem Programm gegen Mobbing besucht. Diese Woche war er in der Blücherschule (Foto) und in der Grundschule Heidewald in Gütersloh.

Was ist Mobbing? „Wenn man immer dumm angesprochen wird,“ sagt einer der rund 80 Dritt- und Viertklässler der Blücher-Grundschule, die in der Jahn-Turnhalle zusammengekommen sind, um genau das und Strategien dagegen herauszufinden. Dabei hilft ihnen Tom Lehel mit seinem kleinen Team. Der Moderator, Schauspieler und Kika-TV-Star („Tanzalarm“) hat eine Stiftung gegründet, die sich den Kampf gegen Mobbing zum Ziel gesetzt hat. Rund 700 Grundschulen kennen inzwischen sein Programm. In Gütersloh war er diese Woche in der Blücher- und in der Grundschule Heidewald.

Der 54-jährige Kölner mit charakteristischer Flügelfrisur und gelb-grünen Chucks an den Füßen holt die Kinder dort ab, wo sie auf dem Schulhof unterwegs sind. Er spricht sie auf Augenhöhe an, fordert Mitdenken ein, ohne den Berufsjugendlichen zu geben. Er rappt mit ihnen und lässt viel Raum für Bewegung. Das junge Publikum genießt die Abwechslung und bleibt über 60 Minuten aufmerksam, denn Lehel setzt immer wieder auch auf die Neugier der Jungen und Mädchen.

Da wird mit großem Tamtam das Mobbing-Monster im Käfig auf die Bühne gefahren, das keinesfalls ausbrechen darf, ein Einspieler zeigt eine typische Situation von Häme und Bedrängnis. Und Tom Lehel erzählt auch aus seiner Kindheit als Fußball-Null im FC-begeisterten Köln, und wie es ist, wenn jemand irgendwo fies angemacht wird, aber alle drumherum sagen kein Wort. Er zeigt aber – Eltern aufgemerkt! – Unterschiede auf zwischen „Hänseln“, „Ärgern“ und „Mobbing“: Hänseln und Ärgern, Reden und Gegenreden, ist ok, um Luft abzulassen und sich aneinander zu messen. Mobbing hingegen ist „systematisch“, einseitig und „planvoll“ über einen längeren Zeitraum mit dem Ziel jemanden richtig klein zu machen.
Dagegen setzt Lehel Respekt, Selbstbewusstsein („Du bist richtig!“) und die Kraft der aufmerksamen Beobachter, die einschreiten, wenn jemand gepiesackt wird und die Mobber im Regen stehen lassen. „Stopp“ sagen und ganz einfach auch mal Lehrer und Lehrerinnen ansprechen, wenn jemand bedrängt wird: „Das ist kein Petzen,“ erklärt Lehel. Je mehr sich zusammentun, desto besser: „Das könnt ihr ganz allein,“ macht Lehel Mut. Wer das beherzigt und couragiert für andere eintritt, hat das Zeug zum „Respektor“.

„Schau hin, nicht weg, geh nicht dran vorbei. Wir wollen mobbingfrei,“ ist die eingängige Devise, die gerappt, getanzt und laut rausgeschrien wird. Da machen auch die Lehrerinnen und Lehrer inklusive Schulleiterin Annette Both und Schuldezernent Henning Matthes mit, der als Gast ein Auge aufs Programm wirft, um es eventuell für weitere Gütersloher Grundschulen zu empfehlen. Denn nicht nur die Kinder haben offensichtlich was mitgenommen aus dem, was Lehel selbst „Edutainment“ nennt. Eugenia Wissner und Johanna Stallein, Schulsozialarbeiterinnen an der Blücherschule konnten einiges einordnen, was sie selbst in den Anti-Mobbing-Projekten erarbeiten, die im Schulprofil fest verankert sind. Infos über Mobbing und Cyber-Mobbing, die spielerische Erarbeitung zum Beispiel in Theaterstücken, vor allem aber die Stärkung der Klassengemeinschaft stehen auch bei ihnen auf dem Programm. Dazu gibt es jetzt jeweils einen Klassensatz von Lehels Büchern „Du doof“, in dem er offen und kindgerecht die eigenen Erlebnisse schildert und „Wir wollen mobbingfrei“ für die Schulbibliothek im Klassensatz. Auch für Eltern durchaus geeignet.