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Die Zukunft der Gütersloher Innenstadt gestalten

30.09.2022

Mehr als 50 Besucher beim Auftakt zum Zentrenmanagement in der Weberei

(v.l.) Pascal Gehle (Fachbereich Stadtplanung), Inga Linzel (Leitung Fachbereich Stadtplanung), Jan-Erik Weinekötter (Geschäftsführer Gütersloh Marketing GmbH), Lina Wiegmann-Cardinal (conceptGT), Jens Nußbaum (Stadt+Handel), Bürgermeister Norbert Morkes, Katharina Ruhr (Stadt+Handel), Nina Herrling (Beigeordnete für Bauen, Mobilität und Umwelt), Andreas Kimpel (Beigeordneter für Kultur und Weiterbildung).
(v.l.) Pascal Gehle (Fachbereich Stadtplanung), Inga Linzel (Leitung Fachbereich Stadtplanung), Jan-Erik Weinekötter (Geschäftsführer Gütersloh Marketing GmbH), Lina Wiegmann-Cardinal (conceptGT), Jens Nußbaum (Stadt+Handel), Bürgermeister Norbert Morkes, Katharina Ruhr (Stadt+Handel), Nina Herrling (Beigeordnete für Bauen, Mobilität und Umwelt), Andreas Kimpel (Beigeordneter für Kultur und Weiterbildung).

Unter der Discokugel, im großen Saal der Weberei, wurde mitten in der Woche nicht getanzt, sondern gegrübelt. Es ging um die wünschenswert leuchtende Zukunft der Gütersloher Innenstadt. Mit einer Präsentation des Dortmunder Büros Stadt+Handel wurde der Startschuss zu einem Zentrenmanagement gegeben. Die Referenten, Katharina Ruhr und Jens Nußbaum, gaben den Besuchern mit ihren Fragen viel zu denken: „Was ist das Alleinstellungsmerkmal der Gütersloher Innenstadt? Wie sind unsere Nachbarstädte aufgestellt? Wo können wir angreifen?“ Und sie machten klar, dass die Ausgestaltung solch eines Zentrenmanagements ein Prozess ist und nur mit allen Beteiligten gelingen kann. Rund ein Jahr lang wird das Büro die Gütersloher Innenstadt-Akteure begleiten. Der Impulsveranstaltung in der Weberei folgen noch viele weitere Beteiligungselemente, die an diesem Abend vorgestellt wurden.

An der Auftaktveranstaltung des Zentrenmanagements nahmen gleich mehr als 50 Menschen teil, darunter Einzelhändler und Gewerbetreibende, Kulturschaffende und Immobilieninhaber, aber auch politisch Engagierte sowie Vertreter des federführenden Fachbereichs Stadtplanung der Stadt Gütersloh, der conceptGT und der Gütersloh Marketing. Es waren viele, denen „das Gesicht und die Seele der Stadt Gütersloh“, wie der Geschäftsführer der Gütersloh Marketing, Jan-Erik Weinekötter die Innenstadt beschrieb, wichtig ist.

Bürgermeister Norbert Morkes warf die entscheidende Frage gleich zu Beginn in den Raum: „Wie wollen wir unsere Innenstadt in Zukunft gestalten?“ Er machte klar, dass auf dem Tisch der Stadtverwaltung bereits viele wichtige Innenstadt-Themen liegen, dazu gehört die Zukunft des ehemaligen Karstadt-Gebäudes (jetzt SINN), des Bahnhofsbereichs oder auch die Begrünung von Dächern und Fassaden. Jens Nußbaum vom Projektbüro Stadt+Handel stellte zunächst die Probleme für Innenstädte heraus: der Onlinehandel, die Folgen von Corona, der Krieg in der Ukraine oder die Inflation - da kam einiges zusammen. „Der Strukturwandel von zehn Jahren wird auf ein bis zwei Jahre verdichtet“, so sein Fazit. Nur die anpassungsfähige Stadt überlebe, dafür reichten zunächst aber auch kleine Schritte, beruhigte Nußbaum sogleich und präsentierte einige Beispiele, die zum Teil in Gütersloh schon umgesetzt werden. Die DNA von Gütersloh müsse neu entdeckt und die Innenstadt neu positioniert werden. Es gelte alles auf eine besuchenswerte Innenstadt auszurichten, ganz nach dem Motto: „Frequenz FÜR den Handel, nicht Frequenz DURCH den Handel.“

Katharina Ruhr erläuterte anschließend die Vorgehensweise im Projekt. Die Aufgabe des Büros: den Prozess strukturieren und lenken. Auch sie betonte den Gemeinschaftsgedanken des Zentrenmanagements und die Euphorie, die dafür, auch in Netzwerken, geweckt werden müsse. Über den Impuls solle eine Vision für die Innenstadt entstehen, die es letztlich zu verstetigen gelte. In einem nächsten Schritt wird das Büro Stadt+Handel die wichtigen Innenstadt-Akteure im Online-Speed-Dating kennenlernen, dann soll es am 4. November einen Innenstadt-Spaziergang geben, um Stadträume und Orte zu begutachten. Noch in diesem Jahr entsteht schließlich eine Perspektiven-Werkstatt, damit es dann im Frühjahr erste sichtbare Erfolge für alle in der Innenstadt gibt. Auch die Fragen, wie das beste Team für die Querschnittsaufgabe Citymanagement aussehen soll, wie die Finanzierung langfristig sichergestellt wird und was die Kernaufgaben werden, sollen am Ende des Prozesses erarbeitet sein.

Im Anschluss an den Vortrag war dann Zeit für Fragen der Besucher. Dabei ging es gleich ins Detail: Welche Rolle spielt die Gastronomie? Wie wird der Kirchplatz rund um die Apostelkirche einbezogen? Die Antworten auf diese sehr konkreten Fragen werden im Prozess entwickelt, kündigten die Referenten an. Für das erste Netzwerken und Begutachten des vorgestellten Projektes ging es anschließend für die Gäste und Organisatoren ins Kesselhaus der Weberei, wo teilweise schon intensiv diskutiert wurde. Am Ende war den meisten klar: Gütersloh ist bereits auf einem guten Weg und sollte diese solide Basis weiter ausbauen, um anderen Städten gegenüber einen Vorsprung zu haben. „Wir sind früh dran,“ stellte Kulturdezernent Andreas Kimpel zum innovativen Prozess des Zentrenmanagements fest. „Das zeigt aber auch, dass wir die Zukunft aktiv mitgestalten wollen.“

Weitere Informationen bekommen Interessierte bei Pascal Gehle vom Fachbereich Stadtplanung der Stadt Gütersloh, Tel.: 05241/82-3183; E-Mail: psclghlgtrslhd.

Hintergrund

Die Stadt Gütersloh will die Innenstadt zukunftsfähig aufstellen und alle Gütersloherinnen und Gütersloher miteinbeziehen. Erfolgreich hat sie sich um das Landesförderprogramm „Sofortprogramm Innenstadt“ beworben. Daraus ist im vergangenen Jahr ein Förderprojekt an den Start gegangen, das die Bekämpfung von Leerständen in der City zum Ziel hat. Zu einem weiteren Förderbaustein des Projekts gehört die Entwicklung des Zentrenmanagements.